Waldbrand in der Gohrischheide: Bewohner von Heidehäuser können zurück

Riesa - Einsetzender Regen hat beim verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen für Entlastung gesorgt.

Ein Löschhubschrauber der Bundeswehr und Kräfte der Feuerwehr sind im Waldbrand in der Gohrischheide im Einsatz. Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.  © Robert Michael/dpa

Die Lage in einigen Einsatzabschnitten bleibt stabil, wie der Landkreis mitteilte. Es gebe immer wieder aufflammende Abschnitte.

Am Montagabend habe es in der Nähe der Kaserne Zeithain ein größeres Brandereignis gegeben. Durch die Unterstützung des Regens habe dies aber schnell erfolgreich bekämpft werden können.

Auch an anderen Stellen habe der Regen am Abend einen Beitrag zur Beruhigung geleistet. Am Dienstagvormittag sollten die Löscheinsätze per Hubschrauber fortgesetzt werden.

Waldbrand Feuer auf Saalfelder Höhe unter Kontrolle

Alle Entwicklungen zum Waldbrand in der Gohrischheide findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

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8. Juli, 17.04 Uhr: 2400 Hektar vom Brand betroffen

Rund 2400 Hektar des Gebietes der Gohrischheide sind von dem Feuer betroffen, teilte das Landratsamt Meißen mit.

Das wären mehr als Dreiviertel der Fläche der Gohrischheide. Für die Brandbekämpfung war das Waldgebiet in einzelne Abschnitte aufgeteilt worden. Im Abschnitt Jacobsthal sei die Lage stabil, hieß es. Aktuell gebe es nur Glutnester, die von Streifen kontrolliert würden. Im Abschnitt Nieska würden Glutnester aktiv aus der Luft bekämpft. Im Bereich der Kaserne Zeithain sei die Lage stabil.

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Ein Schild mit der Aufschrift „Danke, dass ihr für uns durchs Feuer geht“ hängt während des Waldbrands in der Gohrischheide an einer Haltestelle in Nieska.  © Sebastian Kahnert/dpa

8. Juli, 14.20 Uhr: Bewohner von Heidehäuser können zurück

Die Bewohner der vom Großbrand in der Gohrischheide betroffenen Ortschaft Heidehäuser können wieder in ihre Domizile zurück.

Die Behörden gaben Entwarnung und hoben die am vergangenen Mittwoch angeordnete Evakuierung auf. Von der Maßnahme waren rund 100 Menschen betroffen, knapp die Hälfte von ihnen sind Bewohner eines Heims. Heidehäuser ist ein Ortsteil der Gemeinde Wülknitz.

Nach Einschätzung des Landratsamtes Meißen hat sich das Brandgeschehen beruhigt. "Die Regenfälle und die abgekühlte Temperatur helfen in der aktuellen Lage", betonte Landrat Ralf Hänsel (CDU). Dennoch könnten bestehende Glutnester jederzeit erneut aufflammen. Deshalb könne man noch keine Entwarnung geben. Aktuell befänden sich etwa 300 Einsatzkräfte vor Ort.

Nach Einschätzung des Landratsamtes Meißen hat sich das Brandgeschehen beruhigt.  © Sebastian Kahnert/dpa

8. Juli, 12.59 Uhr: Bundespolizei unterstützt mit 500 Flügen

Der Flugdienst der Bundespolizei hat dieser Tage bei Waldbränden in Ostdeutschland alle Hände voll zu tun.

Seit 1. Juli unterstützte er die Bekämpfung der Feuer in Treuenbrietzen und Jüterbog (Brandenburg), auf den Saalfelder Höhen in Thüringen und in der Gohrischheide an der Grenze von Sachsen und Brandenburg. Dabei warfen die Besatzungen bisher bei 506 Anflügen rund 910.800 Liter Wasser in die Flammen ab, zog die Bundespolizei Bilanz. Bis auf den Brand in der Gohrischheide sind die Einsätze abgeschlossen.

Im Zuge der Waldbrandbekämpfung hat die Bundespolizei über 900.000 Liter Löschwasser über Ostdeutschland abgeworfen.  © Robert Michael/dpa

8. Juli, 9.56 Uhr: Regen unterstützt Löscharbeiten

Einsetzender Regen hat beim verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide im nördlichen Sachsen für Entlastung gesorgt.

Die Lage in einigen Einsatzabschnitten bleibt stabil, wie der Landkreis mitteilte. Es gebe immer wieder aufflammende Abschnitte.

Die Löscharbeiten laufen bereits seit Dienstag.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 20.08 Uhr: Kreisbrandmeister - "Noch nicht über dem Berg"

Nach Aussagen von Kreisbrandmeister Thomas Fischer wird in den kommenden Stunden mit böigen Winden gerechnet, was die Lage wieder erschweren könnte.

Man sei noch nicht über dem Berg bei der Bekämpfung des Waldbrandes, so Fischer.

7. Juli, 17.12 Uhr: Bewohner von evakuiertem Ort dürfen zurück

Die Evakuierung der Ortschaft Jacobsthal-Bahnhof ist aufgehoben.

45 Bewohner können nach Angaben des Landratsamtes seit dem Nachmittag in ihre Häuser zurückkehren. Am Freitagabend mussten sie wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide ihre Häuser verlassen. Die Sperrung des Ortes Heidehäuser bleibt vorerst bestehen.

Landrat Ralf Hänsel (55, CDU) geht davon aus, dass der Einsatz noch Tage, "wenn nicht gar Wochen" andauern könne. Das Terrain müsse noch längere Zeit kontrolliert werden.

Ein Löschhubschrauber der Bundeswehr fliegt zum Waldbrand in der Gohrischheide. Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 15.11 Uhr: Drohnen, Löschwasser und mehr - Dauereinsatz auch für THW

Die Präsidentin des Technischen Hilfswerks (THW) hat die Bedeutung von Kooperationen für den Katastrophenschutz betont.

"Gerade in solchen Lagen wie den Waldbränden in Sachsen und Thüringen zeigt sich, wie entscheidend eine eingespielte Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr ist – nur gemeinsam
können wir diese Herausforderungen meistern", sagte Sabine Lackner laut THW-Mitteilung.

Rund 300 THW-Mitglieder sind den Angaben nach bei der Bekämpfung der Waldbrände in der Gohrischeide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg und auf der Saalfelder Höhe im Süden Thüringens im Einsatz.

Das THW (Technisches Hilfswerk) unterstützt die Feuerwehr im Brandgebiet der bekannten Gohrischheide zwischen dem sächsischen Ort Zeithain und dem brandenburgischen Herzberg. (Archivfoto)  © Daniel Wagner/dpa

7. Juli, 15.08 Uhr: Bundeswehr hat eine Million Liter Löschwasser abgeworfen

Die Bundeswehr hat bei ihrem Einsatz in der Gohrischheide bisher rund eine Million Liter Löschwasser über dem Waldbrandgebiet abgeworfen.

Das Wasser stammte aus drei örtlichen Kiesgruben. Die fünfköpfige Hubschrauber-Crew habe 230 Flüge absolviert, teilte das Kommando der Luftwaffe mit. Die Bundeswehr geht derzeit davon aus, dass sie noch bis Dienstagabend Löschflüge durchführen wird.

EIn Löschhubschrauber der Bundeswehr ist im Einsatz.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 14.17 Uhr: Feuerwehr schützt alten Sprengplatz

In der brennenden Gohrischheide versucht die Feuerwehr, ein Übergreifen der Flammen auf einen alten Sprengplatz bei Jacobsthal zu verhindern.

Zudem kämpfen die Einsatzkräfte gegen ein drohendes Überspringen des Feuers über eine Bahnlinie. Dort seien "unzählige Feuerwehrkräfte sowie Sonderlöschtechnik im Einsatz", teilte das Landratsamt Meißen mit.

Insgesamt seien am Montag rund 665 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfewerk, Bundeswehr, Polizei und anderen Organisationen im Brandgebiet gewesen. Nach wie vor bleiben die Ortschaften Heidehäuser und Jacobsthal Bahnhof evakuiert.

7. Juli, 13.03 Uhr: Entwarnung für Dresden

Der Bereich der Landeshauptstadt Dresden ist seit Montagmorgen nicht mehr vom Geruch des lodernden Waldbrandes in der Gohrischheide betroffen.

Eine entsprechende Entwarnung wurde vom bundesweiten Warnsystem "NINA" ausgegeben, wie auch die Dresdner Feuerwehr mitteilte.

Noch am Donnerstag wurde Dresden vom Waldbrand-Rauch eingenebelt.  © Ove Landgraf

7. Juli, 10.02 Uhr: Einsatztaktik zur Brandbekämpfung geändert

Die Einsatzkräfte haben ihre Taktik zur Brandbekämpfung geändert, wie das Landratsamt Meißen am Montagmorgen mitteilte.

Demnach soll das Feuer nun bis zu einer festgelegten Grenze heran brennen. Die Feuerwehr erhofft sich dadurch, dass dem Feuer die "Nahrung" entzogen werden kann.

Die Nacht verlief derweil "ohne signifikante Lageveränderung", hieß es weiter.

Die Einsatzkräfte wollen das Feuer fortan bis zu bestimmten Markierungen brennen lassen.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 7.07 Uhr: Mögliche Schauer in der Gohrischheide erwartet

Mehrere Schauer und Gewitter ziehen durch Sachsen - sie könnten die Brandlage in der Gohrischheide etwas entspannen.

Bereits in der Nacht habe es dort leichte Niederschläge gegeben, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte. Wirklich effektiv seien diese in der Brandbekämpfung jedoch nicht gewesen. Auch bestünde die Möglichkeit, dass die heutigen Schauer und Gewitter doch an der Region vorbeiziehen.

Die Gohrischheide sehnt sich nach einem Regenschauer.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 6.09 Uhr: Diese Ortschaften bleiben evakuiert

Die beiden kleinen Ortschaften Jacobsthal Bahnhof und Heidehäuser bleiben geräumt.

Die Wohnbebauung dort gelte aktuell als gesichert, hieß es am Sonntagabend. In Heidehäuser waren auch 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte evakuiert worden. Das Feuer nähere sich aus Richtung Süden diesem Wohnheim, hieß es am Sonntag.

Bei Jacobsthal drohte das Feuer über eine Bahnstrecke überzuspringen, so dass westlich und östlich gelegene Brandherde sich vereinigen könnten. Die Lage dort sei dynamisch.

Entwarnung gab es dagegen für Neudorf und Lichtensee. Dort musste unter anderem eine Biogasanlage geschützt werden. "Die Biogasanlage ist gesichert", hieß es nun vom Landratsamt.

Bei Jacobsthal bedrohten die Flammen eine Bahnstrecke.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 6.05 Uhr: Brandgeruch bis Berlin

Am Samstag hatte der Wind in Richtung Brandenburg gedreht.

Das wirkte sich bis Berlin aus: Die Rauchschwaden zogen bis in die Hauptstadt, wie der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, sagte. In der Warnapp Nina wurde am Samstag für die brandenburgischen Kreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming vor einer verstärkten Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt.

Der Rauch aus Sachsen zog bis in die Hauptstadt.  © Robert Michael/dpa

7. Juli, 6 Uhr: Etwa 2.100 Hektar verbrannte Fläche

Das Landratsamt geht mittlerweile davon aus, dass circa 2.100 Hektar verbrannt sind.

Das entspricht etwa einem Zehntel der Fläche der Stadt Chemnitz. Die Gohrischheide umfasst laut Landrat Hänsel 2.800 Hektar. Aufnahmen des Satelliten Copernicus lieferten neue Erkenntnisse zum Ausmaß des Brandes.

Nach den Bildern beträgt die ermittelte Fläche 1.581 Hektar. Allerdings sei das Ergebnis vermutlich nicht vollumfänglich, hieß es vom Landratsamt. Es könne sein, dass Flächen am Boden beschädigt, die Wipfel der Bäume im Satellitenbild aber noch Grün zu erkennen seien. Auch erschwerten Rauchschwaden die Erkennung. Es werde deshalb von einer verbrannten Fläche von ca. 2.100 Hektar ausgegangen.

Seit Dienstag bekämpfen die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Waldbrand.  © Robert Michael/dpa

6. Juli, 18.36 Uhr: Waldbrandgefahr soll laut DWD ab Montag zurückgehen

Am Montag geht die Waldbrandgefahr in Brandenburg nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes etwas zurück.

Nachdem vor allem im Süden und Südosten eine sehr hohe Waldbrandgefahr herrschte, soll dann in den meisten Regionen eine mittlere Gefahrenstufe gelten. Am Dienstag soll in den meisten Gegenden die niedrigste Gefahrenstufe gelten.

Für die kurze Entspannung sorgen nach Angaben des DWD spätestens ab Montag Regenschauer - aber es drohen auch Sturmböen. Zudem seien örtlich auch Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen möglich.

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