Neue Zahlen: Rechte Gewalt nimmt zu, wird jünger und weiblicher

Dresden - Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten ist in Sachsen deutlich angestiegen. Dabei registriert das Landeskriminalamt (LKA) immer mehr junge Täterinnen.

Fordert die Weiterentwicklung des Konzepts gegen Rechtsextremismus: Valentin Lippmann (34, Grüne).  © Thomas Türpe

Registrierte das LKA 2019 noch 2256 Fälle politisch rechts motivierter Straftaten, waren es 2024 bereits 4216.

Das geht aus der Antwort des sächsischen Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage von Valentin Lippmann (34) von der Grünen-Fraktion im Landtag hervor.

Danach waren im Jahr 2020 von den 1305 ermittelten Tatverdächtigen 14,3 Prozent jugendlich.

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Bis 2024 stieg deren Anteil auf 28,7 Prozent. Bei den weiblichen Tatverdächtigen vervielfachte sich die Zahl von 94 auf 339.

"Die Staatsregierung darf nicht weiter die Augen vor diesen alarmierenden Entwicklungen verschließen", sagte Lippmann und forderte die Weiterentwicklung des Gesamtkonzeptes gegen Rechtsextremismus.

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Die meisten Rechts-Straftaten sind Propagandadelikte wie das Anbringen von Hakenkreuzen

Eine der in Sachsen aktiven rechtsextremistischen Jugendgruppen ist die Jugendorganisation der Partei "Der III. Weg".  © privat

Laut dem zweiten periodischen Sicherheitsbericht des Freistaats für die Jahre 2019 bis 2023 ist Sachsen doppelt so stark von rechtsextremistisch motivierten Straftaten betroffen wie der Bundesdurchschnitt (2023 in Sachsen: 141 Straftaten pro 100.000 Einwohner; bundesweit: 71).

Mindestens zwei Drittel der Fälle sind Propagandadelikte wie das Anbringen von Hakenkreuzen.

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