Nachweis, bitte! Das sind die neuen Regeln für den Mount Everest

Khumjung (Nepal) - Für viele ist es das Ziel im Leben: einmal auf dem Dach der Welt - so wie wir sie kennen - zu stehen und das Gefühl von grenzenloser Freiheit zu spüren. Doch ein paar neue Regeln der nepalesischen Regierung könnten diesen Lebenstraum erheblich erschweren.

Von wegen abgeschieden! Selbst auf dem höchsten Gipfel der Welt sind Reisegruppen angekommen.
Von wegen abgeschieden! Selbst auf dem höchsten Gipfel der Welt sind Reisegruppen angekommen.  © Rizza Alee/AP/dpa

Laut einem Bericht der "New York Post" hat sich Nepal dazu entschieden, etwas gegen den zunehmenden Massentourismus im eigenen Land zu unternehmen.

So erfreuten sich die 8000er in ihrem Land, darunter auch der mit 8849 Metern höchste Berg der Welt - Mount Everest -, immer größerer Beliebtheit. Doch genau dieser Ansturm macht die Besteigung des Berges nicht gerade einfacher. So sind die teils engen Passagen wie der ikonische Hillary Step - eine 70 Grad steile Felskante, an der sich die Bergsteiger entlanghangeln müssen - nicht für derart viele Menschen gemacht.

Das führt dazu, dass sich an genau diesen Stellen ein Stau bildet. Und ehe man sich versieht, entsteht am höchsten Gipfel der Welt eine Schlange, wie man sie sonst nur bei Neueröffnungen in Kaufhäusern sieht. Doch genau diese Wartezeiten können für die Extremsportler fatale Folgen haben, da der Sauerstoff ab einer Höhe von 8000 Metern nicht mehr ausreicht, damit der menschliche Körper überleben kann.

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Aus diesen Gründen wird es bald neue Voraussetzungen geben, die Touristen erfüllen müssen, um den Mount Everest zu besteigen. Zum einen müssen Bergsteiger fortan einen Nachweis erbringen, dass sie zuvor schon einmal einen mindestens 7500 Meter hohen Berg in Nepal bestiegen haben.

Zum anderen müssen Bergführer - sogenannte "Sherpas" - die nepalesische Staatsbürgerschaft besitzen.

Der ikonische "Hillary Step" ist eine steile Felskante kurz vor dem Gipfel des Mount Everest und forderte schon bei Dutzenden Bergsteigern das Leben.
Der ikonische "Hillary Step" ist eine steile Felskante kurz vor dem Gipfel des Mount Everest und forderte schon bei Dutzenden Bergsteigern das Leben.  © Narendra Shahi Thakuri/dpa

Todeszahl am Mount Everest steigt stetig an

Die langen Wartezeiten können für diejenigen ohne ausreichend Sauerstoff den Tod bedeuten.
Die langen Wartezeiten können für diejenigen ohne ausreichend Sauerstoff den Tod bedeuten.  © Narendra Shahi Thakuri/dpa

Trotz der hohen Beliebtheit ist das Risiko einer solchen 8000er-Besteigung nicht zu unterschätzen. Allein im vergangenen Kalenderjahr ließen acht mutige Bergsteiger ihr Leben bei dem Versuch, auf das Dach der Welt zu gelangen.

Die Regierung des Landes macht die steigenden Tourismuszahlen für die ebenso steigenden Todeszahlen verantwortlich.

Neben erfahrenen Bergsteigern kommen nämlich auch wohlhabende, unerfahrene Touristen in das Land, um den Mount Everest zu besteigen. Ohne intensive Vorbereitung ist ein solcher Versuch meist bereits im Vorhinein zum Scheitern verurteilt.

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Allein die Besteigung kostet schlappe 13.300 Euro, dazu kommen natürlich auch noch Kosten für Visum, Essen und Trinken, den Bergführer und Unterkünfte während der Zeit der Akklimatisierung.

Titelfoto: Rizza Alee/AP/dpa

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