Dutzende Flüge gestrichen! Flughafen-Mitarbeiter in Dresden und Leipzig streiken

Leipzig/Dresden - Der eine Streik endet, der nächste beginnt: Nachdem die Lokführer ihren Ausstand vorerst beendet haben, legten am Sonntagabend Beschäftigte der Flughäfen Leipzig und Dresden die Arbeit nieder. Hintergrund ist ein harter Tarifkonflikt mit massiven Vorwürfen der Gewerkschaft ver.di gegen den Chef der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG).

STOP - seit Sonntagabend ist der Flugverkehr in Leipzig und Dresden wegen eines 30-Stunden-Streiks ausgebremst.
STOP - seit Sonntagabend ist der Flugverkehr in Leipzig und Dresden wegen eines 30-Stunden-Streiks ausgebremst.  © Imago/Andreas Weihs

Seit Sonntag, 18 Uhr, hebt an den sächsischen Flughäfen keine Maschine mehr ab. In Dresden fielen am Abend drei Inland-Flüge und die Verbindung nach Zürich dem Streik zum Opfer, in Leipzig blieben die Maschinen nach Frankfurt, Istanbul und Wien am Boden.

Für Montag sind sämtliche Flüge gecancelt. Auch der Frachtverkehr ist betroffen.

ver.di hat die Beschäftigten der MFAG zu einem 30-stündigen Ausstand aufgerufen. Grund: Laut Gewerkschaft haben die Tarifverhandlungen bisher keine Annäherung gebracht.

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Die Löhne der Beschäftigten lägen bis zu einem Viertel unter den Einkommen an anderen Flughäfen, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Paul Schmidt.

Gleichzeitig sei die wöchentliche Arbeitszeit höher.

Nach den Lokführern streiken nun die Beschäftigten der sächsischen Flughäfen.
Nach den Lokführern streiken nun die Beschäftigten der sächsischen Flughäfen.  © Jan Woitas/dpa

ver.di ärgert sich über MFAG-Angebot: "Absolute Unverschämtheit"

Nennt das Agieren des MFAG-Vorstandes eine "Unverschämtheit": ver.di-Verhandlungsführer Paul Schmidt.
Nennt das Agieren des MFAG-Vorstandes eine "Unverschämtheit": ver.di-Verhandlungsführer Paul Schmidt.  © Ralf Seegers

Die MFAG habe einen Inflationsausgleich von 1200 Euro sowie 1,5 Prozent mehr Lohn angeboten. Doch sollen zugleich über einen "Zukunftstarifvertrag" im Zuge der Sanierung des Unternehmens freie Tage, Zuschläge und Sonderzahlungen gestrichen sowie die Arbeitszeit verlängert werden, so Schmidt.

"Das ist eine absolute Unverschämtheit", zürnt der Gewerkschafter. Und poltert in Richtung MFAG-Chef Götz Ahmelmann (52): "Zusätzlich fragen wir uns, wie es zu einem Sanierungsfall passt, dass der Vorstandsvorsitzende im vergangenen Herbst eine Erhöhung seiner Bezüge um rund 22 Prozent auf über eine halbe Million Euro inklusive Boni erhalten hat."

ver.di fordert einen Inflationsausgleich von 3000 Euro sowie für alle Beschäftigten einen Festbetrag von 650 Euro pro Monat mehr.

Titelfoto: Imago/Andreas Weihs

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