Gewerkschaften warnen vor "Kollaps" im öffentlichen Dienst!

Von Rabea Gruber

Potsdam - Zum Start der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen warnen die Gewerkschaften vor einer schweren Krise im öffentlichen Dienst.

Der Bundesvorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), Frank Werneke (57) und sein Kollege vom Beamtenbund dbb warnen vor dem Ernst der Lage.
Der Bundesvorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), Frank Werneke (57) und sein Kollege vom Beamtenbund dbb warnen vor dem Ernst der Lage.  © Kay Nietfeld/dpa

"Viele Kommunen befinden sich am Rande der Handlungsfähigkeit, die Beschäftigten sind überlastet", sagte Verdi-Chef Frank Werneke (57) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wenn nicht gehandelt wird, droht ein Kollaps."

Es könne auf einen harten Tarifkonflikt hinauslaufen, warnte Volker Geyer (59), Verhandlungsführer für den Beamtenbund dbb. "Ich hoffe sehr, Bund und Kommunen begreifen den Ernst der Lage und legen schnell ein abschlussorientiertes Angebot vor", sagte Geyer der dpa.

Schon jetzt sind nach Angaben der Gewerkschaften rund eine halbe Million Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. In den kommenden zehn Jahren gingen weitere 1,4 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand, sagte Geyer.

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Um mehr Erzieher, Busfahrerinnen und Feuerwehrleute zu finden, müssen die Arbeitgeber nach Ansicht der Gewerkschaften nicht nur die Löhne erhöhen. Auch die Arbeitszeiten müssten verbessert werden.

Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage. In den bis Mitte März angesetzten Tarifrunden geht es um rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte des Bundes und der Kommunen.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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