Ikea, Rewe und Co. betroffen: ver.di-Streik im Hamburger Einzelhandel

Hamburg - Wer am Himmelfahrts-Wochenende in Hamburg shoppen möchte, könnte vor verschlossenen Ladentüren stehen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zum ersten Warnstreik im Einzelhandel in der Hansestadt auf.

Vor Ikea in Hamburg-Altona sammelten sich zahlreiche Streikende.
Vor Ikea in Hamburg-Altona sammelten sich zahlreiche Streikende.  © NEWS5 / Schröder

Der Arbeitsausstand begann am Freitag um 6 Uhr bei H&M Logistik in Allermöhe, teilte Verdi mit. Etwa 100 Mitarbeiter hätten sich vor dem Gebäude versammelt. Auch bei Ikea in Altona wurde gestreikt. Im Tagesverlauf folgten etwa 700 Beschäftigte in etwa 20 Geschäften in ganz Hamburg dem Streikaufruf.

Unter anderem sind die Beschäftigten bei H&M, Ikea, Primark, NETTO, Rewe, ZARA und Kaufland zum Streik aufgerufen. Am Samstag soll er fortgesetzt werden.

Für die rund 90.000 Mitarbeiter im Hamburger Einzelhandel will Verdi in der Tarifrunde eine Gehaltserhöhung um 2,50 Euro pro Stunde und mindestens einen Stundenlohn von 13,50 Euro erreichen. Außerdem sollen die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro pro Monat steigen und die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge beantragt werden. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll ein Jahr betragen.

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Nach Verdi-Angaben legten die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 4. Mai ein Angebot vor. Das sehe in zwei Stufen fünf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsausgleichszahlung von insgesamt 1000 Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren vor.

Verhandlungen über den geforderten Mindestlohn von 13,50 Euro je Stunde sowie die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge seien verweigert worden.

Gewerkschaft spricht von einer Unverschämtheit

Auch das H&M-Logistikzentrum in Hamburg-Allermöhe war vom Streik betroffen.
Auch das H&M-Logistikzentrum in Hamburg-Allermöhe war vom Streik betroffen.  © Bodo Marks/dpa

"Die Beschäftigten im Einzelhandel halten dieses Angebot für eine Unverschämtheit, weil gerade sie unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten leiden", sagte Heike Lattekamp, Verdi-Verhandlungsführerin laut Mitteilung. Das Arbeitgeberangebot kompensiere nicht die Inflation und führe zu Reallohnverlusten.

Sie fügte hinzu: "Die gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie wirken sich für die Kolleginnen und Kollegen viel stärker aus als für Menschen mit höheren Einkommen."

Daher bräuchten sie jetzt Lohnerhöhungen. "Da die Arbeitgeber dies in der ersten Verhandlungsrunde ignoriert haben, zeigen ihnen die Beschäftigten jetzt, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen."

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Am 22. Mai wollen Arbeitgeber und Gewerkschaft die Tarifverhandlungen fortführen.

Erstmeldung: 5.40 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 14.35 Uhr.

Titelfoto: NEWS5 / Schröder

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