Jetzt also doch: Ab morgen wird im sächsischen Nahverkehr gestreikt!

Dresden - Die Gewerkschaft Verdi hat im regionalen Linienverkehr in Sachsen einen unbefristeten Streik ab dem morgigen Samstag angekündigt. Der Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) habe trotz Fristverlängerung keine konkreten Verbesserungsvorschläge vorgelegt, teilte Verdi am heutigen Freitagnachmittag auf Anfrage mit.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte einen unbefristeten Streik im sächsischen Nahverkehr an.
Die Gewerkschaft Verdi kündigte einen unbefristeten Streik im sächsischen Nahverkehr an.  © Christophe Gateau/dpa

Die Tarifkommission habe deshalb beschlossen, ab Mitternacht in den Ausstand zu treten. Falls der Arbeitgeber jedoch am Montag bei den geplanten Verhandlungen ein in der Entgelthöhe verbessertes Angebot vorlegen sollte, sei Verdi jederzeit bereit, den Arbeitskampf zu unterbrechen, betonte der Verdi-Fachbereichsleiter Paul Schmidt.

Verdi hatte dem AVN bis Freitagmittag Zeit gegeben, ein verbessertes Angebot vorzulegen, nachdem die Gewerkschaft die ursprüngliche Frist nochmals verlängert hatte.

Diese endete am Donnerstagmittag. Der AVN habe am Donnerstag lediglich signalisiert, gesprächsbereit zu sein und die Zeitpunkte der Vergütungsanhebung vorzuziehen.

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Verdi forderte jedoch auch eine Erhöhung der Vergütung. Verdi zufolge kann sich der Arbeitgeber zwar eine Entgelterhöhung vorstellen - wollte dies am Freitag jedoch nicht konkretisieren.

Auch die Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH soll in Streik treten.
Auch die Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH soll in Streik treten.  © Robert Michael/dpa

Laut der Gewerkschaft boten die Arbeitgeber zuletzt eine Erhöhung in drei Schritten um insgesamt 13,7 Prozent und eine Inflationsausgleichsprämie an.

Verdi fordert hingegen unter anderem eine Erhöhung der Vergütung um 22 Prozent, mindestens aber 750 Euro pro Monat, sowie eine monatlich 200 Euro höhere Vergütung für Auszubildende und Praktikanten - beides rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres.

Betroffene Betriebe

Von der Arbeitsniederlegung betroffen sind den Angaben zufolge unter anderem Nahverkehrsbetriebe in den Landkreisen Vogtlandkreis, Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz sowie Nahverkehrsbetriebe in Chemnitz und Dresden. Zu den Betrieben der AVN Sachsen zählen:

  • Regionalverkehr Westsachsen GmbH Zwickau
  • Euro Traffic Partner Chemnitz
  • REGIOBUS Mittelsachsen GmbH
  • Regionalverkehr Erzgebirge GmbH
  • Verkehrsgesellschaft Meißen mbH
  • Dresdner Verkehrsservicegesellschaft mbH
  • Regionalverkehr Sächs. Schweiz-Osterzgebirge GmbH
  • Verkehrsgesellschaft Hoyerswerda mbH
  • Regionalbus Oberlausitz GmbH
  • Görlitzer Verkehrsbetriebe GmbH

Zudem sind Unternehmen betroffen, die das Tarifwerk anwenden, aber nicht im AVN organisiert sind. Hierzu gehören etwa die DB Regio Ost, der Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky sowie die Straßenbahn-Bus GmbH Plauen.

Erstmeldung vom 26. April, um 16.22 Uhr; letztes Update um 16.41 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Christophe Gateau/dpa//Robert Michael/dpa

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