Pendler, aufgepasst! Verdi ruft zum Warnstreik im Nahverkehr auf
Von Daniel Josling
Magdeburg - Im Tarifkonflikt im Regionalverkehr hat die Gewerkschaft Verdi für Freitag (6. Juni) zu einem ganztägigen Warnstreik bei mehreren regionalen Verkehrsbetrieben in Sachsen-Anhalt aufgerufen.
Alles in Kürze
- Verdi ruft zum Warnstreik im Nahverkehr auf
- Warnstreik am 6. Juni in Sachsen-Anhalt
- Einkommenssteigerungen zwischen 8 und 14 Prozent gefordert
- Arbeitgeber bieten 2-2,3 Prozent Tariferhöhungen an
- Streik betrifft mehrere regionale Verkehrsbetriebe

Betroffen seien Unternehmen, die im Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) organisiert sind, teilte Verdi mit.
Hintergrund sei die ergebnislose erste Verhandlungsrunde über einen neuen Vergütungstarifvertrag. Die Gewerkschaft fordert unter anderem Einkommenssteigerungen zwischen acht und 14 Prozent - abhängig von der Beschäftigungsdauer - sowie eine monatliche Zusatzleistung von 50 Euro für Gewerkschaftsmitglieder bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Arbeitgeberseite hatte demnach Tariferhöhungen zwischen 2 und 2,3 Prozent jährlich über drei Jahre angeboten. Eine Vorteilsregelung für Gewerkschaftsmitglieder soll sie abgelehnt haben.
Vom Warnstreik betroffen sind laut Verdi unter anderem die Börde-Bus-Verkehrsgesellschaft, die Harzer Verkehrsbetriebe, die Halberstädter Verkehrs-GmbH sowie mehrere Personennahverkehrsgesellschaften in der Altmark, im Salzlandkreis, in Burg und Genthin. Nicht gestreikt wird in Magdeburg, Halle, Dessau und im Burgenlandkreis - dort gilt ein anderer, ungekündigter Tarifvertrag.
"Es gibt aus unserer Sicht kein nachvollziehbares Argument, warum ein Busfahrer im Harz oder Altmark jeden Monat mehrere hundert Euro weniger verdienen soll als vergleichbare Kollegen in Magdeburg oder dem Burgenland", sagte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt.
Der Warnstreik soll von Betriebsbeginn bis -ende andauern. Zudem sind Streikversammlungen vor den jeweiligen Betriebshöfen geplant.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa