Nahost-Konflikt: Frankreich wird Palästina als Staat anerkennen

Israel - Die islamistische Hamas hat den Vermittlern im Gaza-Krieg eine Antwort auf einen Vorschlag für eine Waffenruhe übermittelt. Das teilte die Terrororganisation auf Telegram mit.

In die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg scheint Bewegung zu kommen. Die Hamas soll ihre Antwort auf einen Vorschlag übermittelt haben.
In die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg scheint Bewegung zu kommen. Die Hamas soll ihre Antwort auf einen Vorschlag übermittelt haben.  © Abdullah Abu Al-Khair/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Wie die israelische Nachrichtenseite "ynet" unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, handelt es sich um eine aktualisierte Fassung. Über den Inhalt war zunächst nichts bekannt.

Die US-Nachrichtenseite "Axios" berichtete nach der Übermittlung der Hamas-Antwort, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff nun am Donnerstag in Rom mit Israels Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und einem Vertreter Katars zusammentreffen werde.

Sollten ausreichende Fortschritte erzielt werden, werde Witkoff gegen Ende der Woche von Rom in Katars Hauptstadt Doha reisen, um zu versuchen, das Waffenruhe-Abkommen zu besiegeln, hieß es unter Berufung auf eine US- und eine israelische Quelle.

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Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

24. Juli, 21.48 Uhr: USA rufen Gaza-Verhandlungsteam aus Doha zurück

Inmitten der Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg rufen die USA ihr Verhandlungsteam aus Katars Hauptstadt Doha zurück.

Die Hamas sei nicht gewillt, eine Waffenruhe zu erreichen – man wolle nun andere Optionen prüfen, um die Geiseln nach Hause zu bringen, schrieb der US-Sondergesandte Steve Witkoff auf der Plattform X.

24. Juli, 21.33 Uhr: Frankreich wird Palästina als Staat anerkennen

Frankreich wird nach den Worten seines Präsidenten Emmanuel Macron (47) Palästina als Staat anerkennen.

"Ich werde dies im September dieses Jahres vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen feierlich verkünden", teilte Macron auf der Plattform X mit.

Diesem Staat müsse ermöglicht werden, dass er "indem er seine Entmilitarisierung akzeptiert und Israel uneingeschränkt anerkennt, zur Sicherheit aller im Nahen Osten beiträgt".

Im September ist ein Gipfeltreffen von Staats- und Regierungschefs geplant, um eine Zweistaatenlösung voranzutreiben - also die friedliche Koexistenz eines Palästinenserstaats neben Israel.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) will einen Palästinenserstaat anerkennen, sofern dieser "seine Entmilitarisierung" akzeptiert. (Archivbild)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) will einen Palästinenserstaat anerkennen, sofern dieser "seine Entmilitarisierung" akzeptiert. (Archivbild)  © Leon Neal/PA Wire/dpa

24. Juli, 11.15 Uhr: Acht Verletzte bei mutmaßlicher Auto-Attacke in Israel

Bei einer mutmaßlichen Auto-Attacke sind im Zentrum Israels nach Angaben von Rettungskräften mindestens acht Menschen verletzt worden.

Der mutmaßliche Attentäter steuerte sein Fahrzeug in eine Bushaltestelle nahe Kfar Jona, 35 Kilometer nördlich von Tel Aviv, wie israelische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben berichteten.

Dabei habe er dort wartende Passanten gerammt. Fünf von ihnen hätten moderate, drei weitere leichte Verletzungen erlitten, hieß es unter Berufung auf die Rettungskräfte.

Der mutmaßliche Attentäter habe daraufhin seine Fahrt fortgesetzt. Wenig später habe die Polizei das von ihm zurückgelassene Fahrzeug gefunden. Die Sicherheitskräfte leiteten eine intensive Suche nach ihm ein.

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Israel wurden acht Menschen verletzt.
Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Israel wurden acht Menschen verletzt.  © JACK GUEZ / AFP

24. Juli, 6.19 Uhr: Iran hat bei Angriffen in Israel Streumunition eingesetzt

Der Iran hat im Krieg gegen Israel im vergangenen Monat nach Angaben von Amnesty International Streumunition eingesetzt.

Iranische Streitkräfte hätten "ballistische Raketen mit Sprengköpfen, die Submunition enthielten", auf israelische Wohngebiete abgefeuert, erklärte Amnesty International am Donnerstag unter Berufung auf neue Untersuchungen.

Sie habe Fotos und Videos analysiert, die Streumunition zeigen, welche Medienberichten zufolge am 19. Juni in Gosch Dan im Großraum Tel Aviv eingesetzt worden sei, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

Desweiteren sei Streumunition am 20. Juni in der südlichen Stadt Beerscheba und am 22. Juni in Rischon Letzion südlich von Tel Aviv zum Einsatz gekommen, hieß es weiter.

"Durch den Einsatz solcher Waffen in oder in der Nähe von bevölkerten Wohngebieten haben die iranischen Streitkräfte das Leben von Zivilisten gefährdet", erklärte die Direktorin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. Der Einsatz der Waffen sei "eine eklatante Verletzung des humanitären Völkerrechts", betonte sie.

Laut Amnesty International habe der Iran bei Angriffen auf Israel Streumunition eingesetzt.
Laut Amnesty International habe der Iran bei Angriffen auf Israel Streumunition eingesetzt.  © Ilia Yefimovich/dpa

23. Juli, 22.07 Uhr: Ex-Geisel warnt vor Militäreinsatz in Gaza

Angehörige der israelischen Geiseln im Gazastreifen haben in Washington für ein weiteres Abkommen über die Freilassung der verbliebenen Geiseln appelliert.

Ex-Geisel Keith Siegel warnte, der Militäreinsatz der israelischen Armee im Gazastreifen gefährde das Leben der verbliebenen Geiseln.

"Als ich in Gefangenschaft war, wurde ich in Zentral-Gaza festgehalten - genau dort, wo jetzt das Militär seine Operationen ausweitet", sagte Siegel, der die israelische und die US-Staatsbürgerschaft hat. "Ich war dort mit anderen Geiseln. Diese Kämpfe riskieren das Leben dieser Geiseln. Jeder Moment ohne ein Abkommen bringt sie in größere Gefahr."

Die ehemalige US-israelische Geisel Keith Siegel (Mitte).
Die ehemalige US-israelische Geisel Keith Siegel (Mitte).  © Sonia Moskowitz Gordon/ZUMA Press Wire/dpa

23. Juli, 20.26 Uhr: Hilfsorganisationen verlangen Zugang zu Hungernden in Gaza

In einem gemeinsamen Appell haben mehr als 100 Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen Zugang zu hungernden Menschen im Gazastreifen gefordert.

"Direkt vor den Toren Gazas, in Lagerhäusern – und sogar im Gazastreifen selbst – liegen Tonnen von Lebensmitteln, sauberem Wasser, medizinischen Hilfsgütern, Unterkünften und Treibstoffen ungenutzt herum, da humanitäre Organisationen keinen Zugang zu ihnen haben und sie nicht ausliefern können", heißt es in dem Schreiben der Organisationen.

23. Juli, 15.24 Uhr: Verdacht der Sabotage bei Explosionen im Iran

Eine Serie von Explosionen und Bränden in weiten Teilen des Irans sorgt nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel für Spekulationen.

Während die Regierung in Teheran offiziell von Unfällen spricht und Anschuldigungen gegen den Erzfeind vermeidet, äußern nun mehrere iranische Funktionäre laut "New York Times" anonym den Verdacht auf Sabotage.

Eine Serie von Explosionen und Bränden in weiten Teilen des Irans sorgt nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel für Spekulationen. (Symbolfoto)
Eine Serie von Explosionen und Bränden in weiten Teilen des Irans sorgt nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel für Spekulationen. (Symbolfoto)  © Arne Immanuel Bänsch/dpa

23. Juli, 6.13 Uhr: Mehr als 100 Hilfsorganisationen warnen vor "Massenhungersnot" im Gazastreifen

Mehr als 100 Hilfsorganisationen haben angesichts der verheerenden Lage im Gazastreifen vor der Ausbreitung einer "Massenhungersnot" gewarnt.

In einer am Mittwoch veröffentlichten und von 111 Organisationen unterzeichneten Erklärung hieß es, dass "unsere Kollegen und die Menschen, denen wir helfen, dahinsiechen". Zu den Unterzeichnern gehören auch Ärzte ohne Grenzen (MSF), Save the Children und Oxfam.

Die Organisationen forderten sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, die Öffnung aller Grenzübergänge und den ungehinderten Fluss von Hilfsgütern durch von der UNO kontrollierte Strukturen.

Mehr als 100 Hilfsorganisationen forderten in einer Erklärung sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, um eine "Massenhungersnot" im Gazastreifen zu verhindern.
Mehr als 100 Hilfsorganisationen forderten in einer Erklärung sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe, um eine "Massenhungersnot" im Gazastreifen zu verhindern.  © - / AFP

22. Juli, 17.11 Uhr: Windeln knapp - Eltern in Gaza müssen Plastiktüten nehmen

Den Menschen im Gazastreifen fehlen neben Nahrungsmitteln und Medikamenten auch Hygieneartikel. Für eine der wenigen noch vorhandenen Babywindeln würden inzwischen drei Dollar (rund 2,60 Euro) pro Stück verlangt, berichtet eine Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

Die allermeisten Eltern könnten sich dies nicht leisten und müssten sich deshalb behelfen, etwa mit Plastiktüten. Bereits vorher hatte UNRWA über einen Vater berichtet, der eines seiner letzten Hemden zerschneiden musste, um seiner Tochter Material für Monatsbinden zu geben.

Die Sprecherin betont, UNRWA hätte rund 600 Lastwagen mit Windeln, Binden und anderen Hygieneartikeln sowie Medikamenten und Nahrungsmitteln in Ägypten und Jordanien bereitstehen. Sie bekämen von Israel aber keine Einreisegenehmigung in den Gazastreifen. Israel wirft dem Hilfswerk vor, es sei von der im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation Hamas teils unterwandert. Die Regierung hat alle Zusammenarbeit mit UNRWA eingestellt. Internationale UNRWA-Mitarbeiter bekommen von Israel auch keine Visa mehr.

22. Juli, 10.49 Uhr: Wieder Opfer bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Bei Angriffen des israelischen Militärs soll es palästinensischen Berichten zufolge wieder viele Tote im Gazastreifen gegeben haben.

Allein im Flüchtlingsviertel Al-Schati der Stadt Gaza im Norden des Gebiets seien mindestens 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden, als dort Zelte von Vertriebenen getroffen worden seien, meldeten mehrere palästinensische Medien. Unter den Opfern seien auch Frauen und Minderjährige, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Wafa berichtete unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen zudem, dass Israels Armee erneut sieben Hilfesuchende getötet habe. Bei dem Vorfall im Zentrum des Gazastreifens in der Nähe des sogenannten Netzarim-Korridors seien auch mehrere Palästinenser verletzt worden, die auf humanitäre Hilfe gewartet hätten.

Berichten zufolge gab es im Gazastreifen mehrere tödliche Angriffe. Auch unter Hilfesuchenden soll es wieder Opfer gegeben haben.
Berichten zufolge gab es im Gazastreifen mehrere tödliche Angriffe. Auch unter Hilfesuchenden soll es wieder Opfer gegeben haben.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

22. Juli, 6.21 Uhr: Israelische Armee fängt erneut Rakete aus dem Jemen ab

Die israelische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem rund 2000 Kilometer entfernten Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen.

In mehreren Gegenden Israels hatten zuvor die Alarmsirenen geheult.

Titelfoto: Leon Neal/PA Wire/dpa

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