Warnstreik bei Momox: "Von Respekt und Wertschätzung keine Spur"

Von Jörg Schurig

Leipzig - Es wird wieder gestreikt: Die Gewerkschaft ver.di will den Arbeitskampf beim Online- und Versandhändler Momox Services GmbH in Leipzig fortsetzen.

Bei Momox in Leipzig wird gestreikt. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Am eintägigen Warnstreik beteiligten sich in der Nachtschicht und Frühschicht etwa 80 Mitarbeiter, wie der zuständige Gewerkschaftssekretär Ronny Streich der Deutschen Presse-Agentur sagte. Weitere würden im Laufe des Tages erwartet.

Das Unternehmen war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Der 1. Dezember sei nach der sogenannten Black Week und dem Black Friday ein besonders umsatzstarker Tag, teilte ver.di mit.

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"Gerade diese Zeit der Rabattschlachten und der fetten Umsätze ist eine Zeit besonders hoher Belastungen für die Beschäftigten. Hoher Arbeitsdruck, Überstunden, Gängelung - alles für den Profit. Das führt zu einem hohen Krankenstand - und von Respekt und Wertschätzung ist keine Spur", erklärte Streich.

ver.di fordert die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. "Solange die Arbeitgeberseite nicht verhandelt, machen wir Druck", betonte der Gewerkschaftssekretär.

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Die Mitarbeitenden haben ihre Arbeit niedergelegt.  © 7aktuell.de | Eric Pannier

ver.di berichtet von Existenzängsten bei ausländischen Mitarbeitern

Bei dem Online- und Versandhändler arbeiten viele Migranten, die mit ihrem Lohn kaum ihre Familie über die Runden bringen können. (Symbolbild)  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Die Gewerkschaft verwies darauf, dass bei Momox viele Migranten aus Ländern wie Afghanistan, Syrien, Iran, Venezuela und Indien arbeiten.

"Sie stehen unter besonderem Druck. Arbeitshetze und Leistungsdruck treffen auf Existenzängste. Die migrantischen Beschäftigten befürchten mit Verlust des Arbeitsplatzes auch den Verlust des Aufenthaltstitels." Diese Angst nutze das Unternehmen aus, insbesondere mit befristeten Einstellungen.

"Gleichzeitig ist auch der Lohn viel zu niedrig, um ihr Leben und das ihrer Familie finanzieren zu können", hieß es. Der Tarifvertrag sei ein Mindeststandard. Alles darunter sei inakzeptabel und bedeute Armut - jetzt und im Alter.

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Momox ist ein Online- und Versandhändler für gebrauchte Medien wie Bücher, Musik, DVDs und Schallplatten sowie Secondhand-Kleidung. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet. Im Leipziger Hauptlager arbeiten nach Angaben von ver.di derzeit rund 1400 Beschäftigte.

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