Drei Personen nach Unfall in Moritzburg verletzt: PETA fordert Kutschenverbot
Moritzburg - Nachdem am Mittwochnachmittag drei Insassen einer Kutsche in Moritzburg teils schwer verletzt wurden, stellt die Tierschutzorganisation "PETA" nun eine klare Forderung.

Als ein Lastwagen das Gespann am Mittwoch gegen 15.10 Uhr auf der Radeburger Straße am Schloss Moritzburg überholte, gingen die Zugpferde plötzlich durch.
Infolgedessen kam die Kutsche nach rechts von der Straße ab und stieß gegen zwei Verkehrsschilder und mehrere Bäume. Dabei wurden zwei Frauen im Alter von 71 und 74 Jahren schwer und ein 80-Jähriger leicht verletzt. Insgesamt entstand ein Sachschaden von etwa 4000 Euro.
Ein erschreckender Unfall – doch leider kein Einzelfall.
Wie PETA nun in einer Pressemitteilung verkündete, gibt es in Deutschland jedes Jahr zahlreiche derartige Crashs mit Pferdekutschen.
So ereigneten sich allein 2021 insgesamt 35 Kutsch-Unglücke, bei denen 48 Personen verletzt wurden und sogar ein Mensch ums Leben kam.
PETA appelliert an Landrat Ralf Hänsel: Verbot im ganzen Landkreis!

"Pferde sind Fluchttiere, daher ist es generell fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen. Schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen", so die Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, Jana Hoger. Die Organisation warnt bereits seit Jahren vor den Risiken einer Kutschfahrt.
"Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, sind schwere Unfälle mit Kutschen vorprogrammiert."
Die einzige Lösung liegt für PETA auf der Hand – und die fordern sie nun auch von Landrat Ralf Hänsel (52): "ein Verbot von Pferdekutschen im gesamten Landkreis."
Doch nicht nur die mangelnde Sicherheit kreidet PETA an. Auch aus Tierschutzgründen setzt sich die Organisation für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Schließlich sind "Tiere nicht dazu da, dass sie uns unterhalten."
Titelfoto: Eric Münch