Eines der giftigsten Tiere der Welt: Hagenbeck beteiligt sich an Erhalt

Hamburg - Sie sind knallig gelb, winzig klein und gehören zu den giftigsten Tieren der Welt: die Schrecklichen Pfeilgiftfrösche. Doch im Tropen-Aquarium von Hagenbeck spielt ihr tödliches Gift keine Rolle. Hier zählt vermehren und Arten schützen.

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch ist eines der giftigsten Tiere der Welt.
Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch ist eines der giftigsten Tiere der Welt.  © Bildmontage: Screenshots tierpark_hagenbeck/Instagram

Denn obwohl die kleinen Wesen so giftig sind, sind sie schützenswert. Die Tiere stehen nämlich auf der Roten Liste für bedrohte Arten und gelten als stark gefährdet. Und genau dagegen möchte Hagenbeck ankämpfen.

Gehalten werden die Tiere dort bereits seit mehreren Jahren, wie TAG24 von Pressesprecherin Frau Richters erfährt. "Die neue Gruppe zog 2025 in das vorgesehene Terrarium. Es handelt sich um Nachzuchten aus einem anderen europäischen Zoo", heißt es auf Nachfrage von TAG24 weiter.

Damit steigt Hagenbeck offiziell in das Artenschutzprojekt der Citizen Conservation (CC) ein - ein Zusammenschluss, bei dem sich sowohl private als auch institutionelle Halter für den Erhalt ausgewählter bedrohter Arten einsetzen.

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Aktuell gibt es eine kleine Gruppe von sechs Tieren im Tropen-Aquarium. "Das Terrarium ist dicht bepflanzt, mit vielen Versteckmöglichkeiten", erklärt die Pressestelle weiter. Wichtig seien für die kleinen Bewohner auch die hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme, die durch mehrfach tägliches Bewässern und Wärmelampen sichergestellt werden.

Erwachsene Tiere werden mit kleinen Insekten gefüttert, Kaulquappen erhalten meist spezielle Pellets und Flocken. Doch wozu überhaupt die Zucht? In freier Wildbahn ist es für die Pfeilgiftfrösche eng geworden.

Sie leben nur im Westen Kolumbiens, wo Regenwaldflächen durch Abholzung, illegale Landwirtschaft und Bergbau verschwinden. Dadurch ist der Lebensraum der Frösche bedroht und knapp.

Hagenbeck züchtet Schreckliche Pfeilgiftfrösche, eine eher unscheinbare Tierart

Die Tiere werden im Tropen-Aquarium in Hagenbeck zum Artenerhalt gezüchtet.
Die Tiere werden im Tropen-Aquarium in Hagenbeck zum Artenerhalt gezüchtet.  © Screenshot tierpark_hagenbeck/Instagram

"Schrecklich" sind die Tiere vor allem wegen Ihres Giftes, dem Batrachotoxin. Allerdings können sie ihr Gift nicht allein herstellen. Den Stoff bilden sie erst, wenn sie bestimmte Substanzen wie etwa Ameisen oder Milben aus ihrer Nahrung beziehen.

Ziel der Citizen Conservation, das nun auch durch Hagenbeck unterstützt wird, ist es, eher unscheinbare Tierarten zu schützen. "Die Zielvorgaben von Citizen Conservation liegt bei 70 Haltungen, aktuell sind es zwölf, inklusive Hagenbeck", wird das Projekt beschrieben.

Auch bei der Anzahl der Tiere gibt es ein konkretes Ziel: "Es liegt bei 225 Tieren, aktuell sind es 97 Schreckliche Pfeilgiftfrösche", verdeutlicht Hagenbeck weiter. Das Motto: Jedes Jungtier zählt.

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"Ob ein Tier giftig oder anders gefährlich ist, spielt beim Artenschutz keine Rolle", erklärt die Pressestelle abschließend.

Titelfoto: Bildmontage: Screenshots tierpark_hagenbeck/Instagram

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