Er galt als ausgestorben: Prähistorischer Vogel kehrt in die Wildnis zurück

Wellington - Jahrzehntelang glaubte man in Neuseeland, die Südinseltakahe sei ausgestorben. Doch nun hat sich der seltene Vogel wieder in der Wildnis blicken lassen.

Die Südinseltakahe (Porphyrio hochstetteri) gehört zu den seltensten Vogelarten Neuseelands.
Die Südinseltakahe (Porphyrio hochstetteri) gehört zu den seltensten Vogelarten Neuseelands.  © 123RF/robertchg

Als Takahē oder Blauralle werden zwei flugunfähige Vogelarten Neuseelands bezeichnet. Während sie optisch einander ähneln, weisen sie genetisch enorme Unterschiede auf.

Während die Nordinseltakahe als ausgestorben gilt, konnten ihre Verwandten auf der Südinsel mit Hilfe eines langwierigen Zuchtprogramms gerettet werden.

Wie der Guardian berichtet, wurden 18 der seltenen Vögel vergangene Woche im Waimāori-Tal des Whakatipu-Sees freigelassen.

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In dieser alpinen Region wurden die Tiere zuletzt vor etwa 100 Jahren gesehen. Damit kann der Naturschutz in Neuseeland einen beachtlichen Erfolg feiern.

Südinseltakahe ähnelt dem Purpurhuhn und existierte bereits im Pleistozän

Im Rahmen des Schutzprogramms wurden die einzigartigen Vögel in den tieferen Lagen der neuseeländischen Wildnis ausgesetzt.
Im Rahmen des Schutzprogramms wurden die einzigartigen Vögel in den tieferen Lagen der neuseeländischen Wildnis ausgesetzt.  © 123RF/pitsch22

Takahē sind mit dem Purpurhuhn verwandt und gelten als ungewöhnliche Lebewesen. Sie sind flugunfähig, werden etwa 50 Zentimeter groß und leben in den Bergen. Fossile Überreste zeigen, dass sie in Aotearoa mindestens seit dem prähistorischen Pleistozän vorkommen.

Charakteristisch ist ihr kugelförmiger Körper, der auf zwei langen, leuchtend roten Beinen thront, sowie ihr blaugrünes Gefieder.

Die Blaurallen wurden im Jahr 1898 offiziell für ausgestorben erklärt, nachdem ihre bereits reduzierte Population durch die Ankunft der Begleiter der europäischen Siedler - Hermeline, Katzen, Frettchen und Ratten - zusätzlich stark dezimiert wurde.

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Nach ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1948 liegt ihr Bestand heute bei etwa 500 Tieren und wächst jährlich um etwa 8 Prozent.

In Neuseeland ist die Rückkehr der wilden Takahē-Populationen ein vorsichtig gefeierter Sieg des Naturschutzes und zugleich die Rückkehr eines der seltensten Tiere der Welt.

Titelfoto: 123RF/robertchg

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