Erschreckende Entdeckung: Affenpocken erstmals bei Hunden nachgewiesen

Paris - Seit Mitte Mai sorgt eine neue Virus-Erkrankung für Wirbel: die Affenpocken! Auch wenn das Virus längst nicht so ansteckend und tödlich zu sein scheint wie die Coronaviren, so zeigte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) doch alarmiert. Nun wurde das Virus zum ersten Mal bei einem Hund nachgewiesen. Besteht Grund zur Sorge?

Ein Italienisches Windspiel war der erste Hund, der sich (nachgewiesenermaßen) mit den Affenpockenviren ansteckte. (Symbolfoto)
Ein Italienisches Windspiel war der erste Hund, der sich (nachgewiesenermaßen) mit den Affenpockenviren ansteckte. (Symbolfoto)  © 123RF/ccernoch

Es dauerte nur wenige Tage, bis der erste Affenpocken-Fall in Deutschland auftrat. Anfang Juli waren es dann bereits mehr als tausend Fälle. Vor wenigen Tagen wurde schließlich zum ersten Mal eine Infektion bei einem Kind (4) nachgewiesen.

Für viele Menschen immer noch kein Grund zur Besorgnis. Das könnte sich nun ändern - immerhin vergöttern viele Hundebesitzer ihre Vierbeiner regelrecht. In Paris wurde kürzlich der erste Fall bekannt, in dem Herrchen ihren Hund ansteckten.

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine sogenannte Zoonose - die Krankheit kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden und auch vom Menschen aufs Tier!

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Im Wissenschaftsmagazin The Lancet berichteten Forscher der Pariser Sorbonne Université nun von einem Fall, in dem sich ein Hund der Rasse Italienisches Windspiel mit dem Virus angesteckt hatte. Zuvor war nicht klar gewesen, ob Affenpocken überhaupt irgendeine Gefahr für Haustiere darstellen.

Die Herrchen des Hundes wurden Mitte Juni in das Pitie-Salpetriere Hospital eingewiesen. Sie leben in einer offenen, homosexuellen Beziehung und hatten sich beide die Affenpockenviren eingefangen.

Affenpocken bei Hunden - es ist Vorsicht geboten!

Die Patienten berichteten, dass ihr vierjähriger Hund mit ihnen im Bett schlief - auch nachdem sie bereits Symptome entwickelt hatten! Zwölf Tage nach ihnen hatte schließlich auch die Fellnase Symptome entwickelt, unter anderem Pusteln am Bauch und ein Geschwür am After.

Der Hund wurde positiv auf das Virus getestet. "Nach unserem besten Wissen deutet die Art des Auftretens der Symptome bei beiden Patienten und anschließend bei ihrem Hund auf eine Übertragung des Affenpockenvirus von Mensch zu Hund hin", schrieben die Wissenschaftler.

Es ist also Vorsicht geboten. Unter den Tieren könnte sich das Virus wesentlich schneller verbreiten, als unter Menschen. "Infizierte sollten sich nicht um exponierte Haustiere kümmern", raten auch die Centers for Disease Control and Prevention.

Titelfoto: 123RF/ccernoch

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