Experten testen: Können Hunde das Coronavirus erschnüffeln?

London (Großbritannien) - Dass Hunde ganz besonders feine Nasen haben, ist bekannt. Ebenfalls weiß man, dass verschiedene Krankheiten eines Menschen unterschiedliche Gerüche verursachen, die nur Hunde wahrnehmen können. Jetzt vermuten Experten, dass Covid-19 ebenfalls einen ganz besonderen Duft verströmt, den Hunde erkennen können.

Hunde haben besonders empfindliche Nasen. (Symbolbild)
Hunde haben besonders empfindliche Nasen. (Symbolbild)  © 123RF/Kelly VanDellen

Dafür muss allerdings zuerst geklärt werden, ob Menschen tatsächlich anders riechen als sonst, wenn sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Sollte das der Fall sein, sei es durchaus im Bereich des Möglichen, Hunde darauf zu trainieren, bei einem "bestimmten" Corona-Geruch anzuschlagen. Ähnlich wie es Drogenhunde bei einem Fund am Flughafen tun. Davon gehen zumindest britische Mediziner aus, berichtet die "New York Post".

"Wir wissen, dass Krankheiten Gerüche haben - einschließlich Atemwegserkrankungen wie Grippe - und dass diese Gerüche in der Tat recht unterschiedlich sind", erklärte James Logan, Leiter der Abteilung für Krankheitskontrolle der London School of Hygiene and Tropical Medicine (LSHTM).

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"Es besteht eine sehr, sehr gute Chance, dass Covid-19 einen spezifischen Geruch hat, und wenn dies der Fall ist, bin ich wirklich zuversichtlich, dass die Hunde diesen Geruch lernen und ihn erkennen können", glaubt James Logan.

Bei Patienten mit Malaria-Infektion habe das schon mit extrem hoher Genauigkeit funktioniert. Aber nicht nur das. Hunde können beim Menschen, nach Angaben der Forscher, außerdem leichteste Temperaturschwankungen erkennen und somit schnell ansteigendes Fieber erkennen, welches auf eine Infektion hindeuten kann.

Nach Angaben der Experten vom LSHTM habe das Training der Hunde mit den empfindsamen Nasen schon begonnen. In etwa sechs Wochen soll es abgeschlossen sein. Die Hoffnung ist, dass die Hunde dann asymptomatische Virusträger erkennen können. Dabei handelt es sich um Menschen, die den Virus in sich tragen, ansteckend sind, aber selbst kaum Symptome haben und deshalb zurzeit nicht getestet werden. 

Sollte das Training der Hunde erfolgreich abgeschlossen werden, könnten die Tiere die zurzeit verwendeten Virustests durch ihre Arbeit ergänzen und etwa 250 Menschen pro Stunde testeten.

Titelfoto: 123RF/Kelly VanDellen

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