Hinterbeinchen durchgebrochen! Sascha lässt sich vom Schicksal nicht stoppen
Kassel - Das Schicksal hat es mit Sascha nicht gut gemeint! Der Terrier-Mix wurde im Juni schwer verletzt als Fundhund im Tierheim "Wau-Mau-Insel" in Kassel abgegeben, operiert und sehnt sich jetzt einfach nur nach einem Happy End.
Wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklären, war das linke Hinterbeinchen des Kleinen komplett durchgebrochen, Nervenstränge waren beschädigt.
Doch damit nicht genug: Das rechte Hinterbein wies außerdem noch eine Fraktur des Femurkopfes auf.
Bei einer unumgänglich Notoperation wurde das Bein mit einer Platte stabilisiert, was danach eine mehrwöchige Boxenruhe zur Folge hatte. Keine leichte Zeit für den Vierbeiner, der "Hummeln im Hintern" hat. Glücklicherweise kam Sascha dafür in einer liebevollen Pflegefamilie, bei der er beinahe rund um die Uhr unter Beobachtung stand, unter.
Laut dieser liebe er "jeden Menschen und jedes Tier". "Er liebt alle anderen Hunde und möchte mit jedem spielen, was natürlich nicht immer geht."
Auch Katzen seien kein Problem, er fresse gar mit ihnen aus einem Napf. Einen Haken gibt es aber auch hier: "Wenn die Katzen weglaufen, läuft er hinterher, weil er denkt, sie wollen zum Spielen auffordern." Das kann leider zu Missverständnissen führen.
Sascha ist vollkommen stubenrein, geht bei Spaziergängen gut an der Leine und zeigt sich obendrein sehr wachsam. Der Rüde schlägt bei jedem Geräusch an, wird von der Pflegefamilie als sehr klug, gelehrig und verliebt in Apportierspiele beschrieben.
Zur Vorgeschichte ist dem Tierheim nichts bekannt, wichtig für die Menschen in seinem künftigen Für-immer-Zuhause ist aber eine gewonnene Erkenntnis wichtig: Der menschenbezogene Terrier-Mix leidet unter großen Verlustängsten.
Gelangweilt oder alleine? Das ist für Terrier-Mix Sascha noch ein großes Problem
Im Tierheim lebt er aktuell mit dem schüchternen Mischling Eric zusammen, der sich erst einmal an neue Mitbewohner gewöhnen muss und von der Gegenwart von Sascha dabei erheblich profitiert.
So lerne Eric, dass "Menschen nicht so blöd sind, wie er immer dachte". Im Gegenzug habe Sascha Gesellschaft und "nichts kaputt gemacht, was er in seiner Pflegefamilie allerdings getan hat". Laut dieser möchte er "den ganzen Tag Beschäftigung und Nähe", sei "kein Hund für Couch-Potatoes".
"Er kann nicht alleine bleiben und macht dann viel kaputt und bellt." Das gelte auch für nachts. Wenn er mit ihm Bett schlafe und ihm langweilig werde, würde er mitunter schon einmal Decken anfressen.
Es werde sicherlich "Zeit und Geduld brauchen, all das lernen, was Menschen ihm in seiner Kinderzeit nicht vermittelt haben". Toll wäre es außerdem, wenn er einen Zweithund an der Seite hätte, da die positiven Auswirkungen von großem Vorteil sind.
"Wir werden unseren kleinen Pflegehund Sascha nie vergessen, er wird immer einen Platz in unserem Herzen haben. Wir wünschen ihm ganz viel Spaß und Glück im Leben und eine ganz tolle Familie", nimmt die Pflegefamilie von ihm Abschied.
Gesucht werden laut Tierheim dementsprechend Menschen, "die Geduld haben, bei denen er nicht alleine bleiben muss und die bereit sind, in ganz kleinen Schritten an seinen Ängsten zu arbeiten". Es verstehe sich, dass er körperlich nicht überbelastet werden dürfe. "Mit Kopf- und Nasenarbeit und Gehirnjogging kann man Hunde allerdings auch sehr gut beschäftigen."
Lust auf ein Kennenlernen? Dann meldet Euch montags bis freitags zwischen 10 und 12 sowie 16 und 18 Uhr unter der Rufnummer 05618615680 bei der "Wau-Mau-Insel". Ein Kontakt via E-Mail oder das Webformular sind auch möglich.
Titelfoto: Montage: Tierheim Wau-Mau-Insel Kassel (2)

