Katze wird mit Pfeil in den Kopf geschossen und überlebt: Röntgenaufnahmen offenbaren wahres Wunder

West Columbia (USA) - Im US-Bundesstaat Texas riefen Anwohner eines Wohnkomplexes den Tierschutz, nachdem sie einen grauenhaften Fund machten: Einer umherstreifenden Nachbarkatze steckte ein Pfeil im Kopf.

Viel Hoffnung hatten Tierschützer am Anfang nicht für diese Katze. Doch Röntgenbilder offenbarten, dass das Tier gute Chancen hatte zu überleben!
Viel Hoffnung hatten Tierschützer am Anfang nicht für diese Katze. Doch Röntgenbilder offenbarten, dass das Tier gute Chancen hatte zu überleben!  © Screenshot: Facebook/Texas Blessings Rescue

Es musste bereits ihr neuntes Leben sein, denn die Katze hing offenbar sehr daran. Obwohl ihr ein Pfeil im Kopf steckte, lief sie immer noch durch den Apartmentkomplex in West Columbia im US-Bundesstaat Texas.

Anwohner konnten gar nicht glauben, wie die Fellnase in einem derartigen Zustand überleben konnte und benachrichtigten sofort die örtlichen Behörden, die Tierschützer zu dem Apartment schickten.

Auch Susan Dancer, eine zertifizierte Ermittlerin im Bereich Tierquälerei, die für die Tierschutzorganisation "Texas Blessings Rescue", arbeitet, traf am 1. November am Tatort ein. Sie begriff auf den ersten Blick, dass es sich um eine vorsätzliche Tat handeln musste: Der Calico-Katze wurde eiskalt ins Gesicht geschossen.

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"Es sah nicht so aus, als ob sie überleben könnte, aber sie hielt es lange genug durch, bis das Blut trocken war, und lief immer noch durch den Apartmentkomplex", sagte Dancer dem US-Nachrichtensender KPRC 2.

Zuerst wollte man die Samtpfote von ihrem Leiden erlösen. Doch Dancer gab noch nicht auf und brachte das verletzte Tier zu einem Arzt, der tatsächlich gute Neuigkeiten hatte.

Trotz Schmerzen sehnte sich das Kätzchen nach Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten.
Trotz Schmerzen sehnte sich das Kätzchen nach Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten.  © Bildmontage/Screenshot: Facebook/Texas Blessings Rescue

Kein sicheres Umfeld: Besitzer geben ihre Katze nach dem Vorfall ab

Der Pfeil verfehlte Auge, Gehirn sowie Schädel und richtete weniger innere Verletzungen an, als zunächst angenommen.
Der Pfeil verfehlte Auge, Gehirn sowie Schädel und richtete weniger innere Verletzungen an, als zunächst angenommen.  © Bildmontage/Screenshots: Facebook/Texas Blessings Rescue (2)

Röntgenbilder offenbarten ein wahres Wunder: "Es ist ehrlich gesagt ein Schock, dass sie am Leben war und damit leben konnte, und ich habe das Gefühl, dass sie [den Pfeil] ein paar Tage lang drin hatte", sagte Dr. Lucy Pustejovsky von der Matagorda Tierklinik.

"Allein so, wie der Pfeil in diesem Winkel einschlug, verfehlte er den eigentlichen Knochenteil des Schädels", fügte sie hinzu. Der Pfeil wurde an beiden Enden abgesägt und während einer Operation aus dem Kopf der Katze entfernt.

Ihre Besitzer, die sie Eloise tauften, übergaben sie an die Tierretter. Denn weil sie ihrem Kätzchen Freigang gewährten, setzten sie das Tier nicht nur einem Tierquäler aus, sondern verstießen ebenfalls gegen das Gesetz: In der Stadt West Columbia dürfen Katzen nämlich nur in Wohnungen und Häusern gehalten werden.

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Eloise hat nun einen neuen Namen: Miracle (dt. Wunder). Dr. Pustejovsky meinte nach der OP: "Sie schnurrt und atmet immer noch gut, hat guten Appetit und ist bereit, die Gegend zu erkunden."

Dennoch könnte es noch Wochen dauern, bis sich die Calico-Katze von dem Trauma erhole.

Kätzchen Miracle auf dem Weg der Besserung

Täter könnte zu viel mehr fähig sein

Miracle (ehemals Eloise) erholt sich gut. Sobald sie wieder fit ist, kann sie in eine neue Familie adoptiert werden, die ihr ein sicheres Zuhause bietet.
Miracle (ehemals Eloise) erholt sich gut. Sobald sie wieder fit ist, kann sie in eine neue Familie adoptiert werden, die ihr ein sicheres Zuhause bietet.  © Screenshot: Facebook/Texas Blessings Rescue

Derzeit kann man Miracle aufgrund ihres Zustands noch nicht adoptieren. Die Polizei ermittelt wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Für Hinweise, die zur Festnahme des Schützen führen, sind 1500 US-Dollar (rund 1400 Euro) ausgesetzt.

Auch die ursprünglichen Besitzer der Katze hoffen, dass der Täter schnell geschnappt wird.

Laut Tierquälerei-Expertin Susan Dancer macht die Tat "mangelndes Mitgefühl, mangelndes Einfühlungsvermögen und fehlendes Verständnis für die Art des Schmerzes, das verursacht wurde", deutlich. Sie sprach von einem "Indikator-Verbrechen", von jemandem der höchstwahrscheinlich "soziologische oder psychologische Probleme" hat.

"Es kommt sehr häufig vor, dass Menschen, die kleine Tiere missbrauchen, später zu sexuellen Übergriffen werden oder andere häusliche Verbrechen begehen", erklärte Dancer.

Sie fügte hinzu: "Sogar viele der Serienmörder in der Geschichte der Vereinigten Staaten begannen mit kleinen Tieren." Deswegen sei es unbedingt notwendig dem Täter zu finden, "damit ihm entweder geholfen wird oder er weggesperrt wird."

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: Facebook/Texas Blessings Rescue (2)

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