Traralgon (Australien) - Es ist ein Naturschauspiel, wie man es nur selten zu sehen bekommt. Nach intensiven Überschwemmungen im Süden Australiens waren zahllose Bäume, Grasflächen und Straßenschilder plötzlich mit einer weißen Decke überzogen. Wie kam es dazu?

Sanft wiegen sich die Netze von Tausenden von Spinnen im Wind. Es ist ein Anblick, der etwas Schönes und Beruhigendes in sich trägt.

Um sich vor den hereinbrechenden Wassermassen in Sicherheit zu bringen, schufen zahlreiche Spinnentiere ein riesiges Meer aus Spinnweben, um somit höher gelegene Gebiete erreichen zu können.

Die Bewohner von Traralgon im australischen Bundesstaat Victoria waren sichtlich verblüfft - ein solch beeindruckendes Naturschauspiel erlebt man schließlich nicht alle Tage.

Tiere Dutzende Kadaver gefunden: Horror-Zoo lässt zahlreiche Tiere sterben!

Nachdem das Wetter in der Region verrückt spielte, kam es zu heftigen Überschwemmungen. Ein Großteil der lokalen Spinnenpopulation haust deshalb nun auf Bäumen, Straßenschildern und hohem Gras.

"Es ist einfach unglaublich. Wenn sie im Wind wehen, sehen sie wie Wellen aus", sagte Einwohnerin Jena Beatson gegenüber dem Guardian. "Es sieht ein bisschen gruselig aus, wie die Spinnennetze alles bedecken. Es waren Tausende und Abertausende von Webspinnen."

In sozialen Netzwerken finden sich mehrere Aufnahmen der gigantischen Spinnen-Bauwerke. Im Folgenden könnt Ihr Euch selbst einen Eindruck verschaffen.

"Spinnen können eine breite Palette verschiedener Seiden herstellen", erklärt Dr. Ken Walker, leitender Kurator für Entomologie am Melbourne Museum. "Kommt es zu einem massiven Überschwemmungsereignis, werfen sie ein Lasso über die gesamte Vegetation, um schnell nach oben klettern zu können."

"Normalerweise sehen wir die kleinen Tiere nicht, weil sie sich unter Blättern und Rinden verstecken", ergänzte der Wissenschaftler. "Nun zeigen sie sich jedoch in ihrer ganzen Pracht."

Schaulustige müssen übrigens keine Angst haben: Unter den Gliederfüßern sind keine hochgiftigen Exemplare dabei. Ihre Bisse können höchstens lokale Reizungen verursachen.

Tiere Junge Enten landen im Tierheim: Finder tischen Tierrettern sonderbare Story auf

Lange werden die faszinierenden Seidendecken allerdings nicht halten. "Diese Fäden sind so dünn, dass sie normalerweise, sobald der erste Wind weht, schnell zerrissen und zerstreut werden", sagte Walker. "In ganz Victoria sehen wir ein solches Spektakel höchstens einmal im Jahr. Es ist ein wunderschönes und sehr seltenes Ereignis."