Nachwuchs im Zoo: Löwin "Rubi" das erste Mal Mutter geworden - warum das so besonders ist

Von Frank Pfaff

Schwerin - Spätes Mutterglück bei den seltenen Asiatischen Löwen im Schweriner Zoo: Im stolzen Alter von 16 Jahren hat die Löwin "Rubi" ihr erstes gesundes Jungtier zur Welt gebracht.

Löwin Rubi liegt neben dem Jungtier, das am 19. Juli auf die Welt kam.  © -/Zoo Schwerin/dpa

Wie eine Sprecherin des Zoos mitteilte, werden Löwen in diesem Alter für gewöhnlich nicht mehr trächtig. In freier Wildbahn liege die Lebenserwartung kaum höher. In Gefangenschaft erreichten Asiatische Löwen auch die 20 Jahre. "Rubi" sei erst 2021 aus London nach Schwerin gekommen.

Das Jungtier sei am 19. Juli zur Welt gekommen und es sei nicht sicher gewesen, dass die Löwin ihre Mutterrolle auch annehmen würde, hieß es. Dies sei nun offensichtlich der Fall.

"Wir haben uns bewusst gegen einen hormonellen Eingriff bei 'Rubi' entschieden, um der Natur ihren Lauf zu laufen und ihr die Erfahrungen rund um die Jungenaufzucht zu ermöglichen", sagte Zoodirektor Tim Schikora.

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Mit dem frisch geborenen Jungtier, dessen Geschlecht noch nicht untersucht worden sei, verzeichne der Zoo in Schwerin seit 2023 nunmehr das fünfte gesunde Junge bei den Asiatischen Löwen.

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Asiatische Löwen gelten in freier Wildbahn als stark gefährdet

Erst im Sommer 2024 gab es Löwen-Nachwuchs im Schweriner Zoo.  © Jens Büttner/dpa

Im Wintergarten des Rote Liste Zentrums fänden die Löwin und ihr Junges viel Ruhe. Vater "Shapur" und die anderen vier Löwen des Rudels blieben vorerst in den anderen Bereichen der 4000 Quadratmeter großen Löwen-Anlage.

Besucherinnen und Besucher wurden um Verständnis gebeten, dass das Rote Liste Zentrum zum Schutz von Mutter und Jungtier vorerst geschlossen bleibe. Die übrigen Löwen seien in der Außenanlage zu sehen. Mitte September erfolge dann der erste tierärztliche Check des jüngsten Rudelmitglieds.

Die Asiatischen Löwen, die etwas kleiner sind als ihre afrikanischen Artgenossen, gelten in freier Wildbahn als stark gefährdet. Im indischen Gir-Nationalpark lebt noch eine Population von schätzungsweise 350 bis 400 Tieren.

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Um das Überleben der Art zu sichern, beteiligt sich unter anderem der Zoo in Schwerin am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.

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