Parallele zu Menschen? Mäuse-Männchen sterben früher, weil sie ständig an Sex denken

Melbourne (Australien) - Eine im Magazin Current Biology veröffentlichte australische Studie beschäftigt sich mit einer ganz interessanten Forschungsfrage: dem Schlaf- und Sexualverhalten der australischen Breitfußbeutelmaus. Männchen verzichten demnach auf Schlaf, weil sie Sex haben wollen, und sterben deshalb früher. Sind hier Parallelen zum Menschen erkennbar?

Wenn die männliche Breitfußbeutelmaus nur wüsste, was sie mit ihrem ungesunden Verhalten anrichtet. (Symbolbild)
Wenn die männliche Breitfußbeutelmaus nur wüsste, was sie mit ihrem ungesunden Verhalten anrichtet. (Symbolbild)  © Catching The Eye

Schlaf ist existenziell. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch bei Tieren.

Wie die Stiftung Gesundheitswissen weiß, ist Schlaf bei uns Menschen wichtig für Regenerationsprozesse sowie die kognitive Verarbeitung von gesammelten Eindrücken des Tages.

Obwohl Schlaf eindeutig gesund ist, verzichten auch Menschen häufig auf Schlaf. Mal freiwillig, mal unfreiwillig.

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Ob die untersuchte männliche Breitfußbeutelmaus dies freiwillig oder unfreiwillig tut, wird nicht so recht deutlich.

Fakt ist aber, dass die kleinen Beuteltiere männlichen Geschlechts in der einzigen Paarungszeit ihres Lebens viel weniger schlafen als die Weibchen, was auch deren frühzeitiges Ableben erklären dürfte.

Die Weibchen der untersuchten Tiere lebten fast doppelt so lange. Männchen sterben in der Regel nach der Paarungszeit im Alter von nur einem Mäusejahr.

Männliche Mäuse sterben eher als weibliche Mäuse - Lebenserwartung wie bei den Menschen

Verblüffend: Das Verhalten der Mäuse hat einige Parallelen zu uns Menschen. (Symbolbild)
Verblüffend: Das Verhalten der Mäuse hat einige Parallelen zu uns Menschen. (Symbolbild)  © 123rf/tverdohlib

Die Forscher argumentieren, dass das Verhalten eine Folge der evolutionären Anpassung sein könnte.

Da auch in der Mäusewelt die attraktivsten Männchen bessere Chancen auf Fortpflanzung haben, konkurrieren sie mehr miteinander, weshalb sie in der Paarungszeit wesentlich aktiver seien.

Die männlichen Mäuse befinden sich quasi in einem Teufelskreis. Aufgrund ihres ungesunden Verhaltens haben sie weniger Zeit für eine Fortpflanzung, weshalb sie besonders aktiv sein müssen, was wiederum ihr Leben verkürzt.

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Hier lohnt sich ein Vergleich von Mäusen und Menschen. Dass Männer im Mittel ungesünder leben und mehr Risiken eingehen, ist hinreichend bekannt. Auch, dass sie - unter anderem deshalb - früher als Frauen sterben auch.

Laut der Knappschaft schlafen Frauen im Mittel auch etwas länger als die Männer, dafür fand eine Studie der Universität Leipzig heraus, dass die Schlafqualität der Frauen schlechter sei.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/tverdohlib, Catching The Eye

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