Riesenratte Magawa rettete vielen Menschen das Leben, nun geht sie in den Ruhestand

Kambodscha - Nach 71 Landminen und 38 Blindgängern ist nun Schluss: Magawa verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand. Die Gambia-Riesenhamsterratte rettete zahlreiche Leben.

Links: Magawa wird während eines Einsatzes an der Leine geführt. Rechts: Die niedliche Spürratte steht auf ihren Hinterbeinen.
Links: Magawa wird während eines Einsatzes an der Leine geführt. Rechts: Die niedliche Spürratte steht auf ihren Hinterbeinen.  © Pdsa/PA Media/dpa

Wenn Magawa sprechen könnte, hätte sie eine wahrlich beeindruckende und ungewöhnliche Geschichte zu erzählen. Die riesige Ratte wurde speziell dafür ausgebildet, Landminen aufzuspüren und damit viele Tier- und Menschenleben zu retten.

Weltweit gibt es heute bis zu 500.000 Minenopfer, die den Kontakt mit einer Mine überlebt haben - allerdings mit verheerenden Folgen wie Verbrennungen, Verstümmelungen und Erblindung.

Allein in Kambodscha haben versteckte Landminen bislang mehr als 64.000 Todesopfer gefordert. Nach fünf Jahren harter Arbeit in dem südostasiatischen Land tritt Magawa nun in den Ruhestand.

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Wie der Guardian berichtet, hat die Riesenhamsterratte mehr als 141.000 Quadratmeter Land untersucht und dabei 71 Landminen und 38 Blindgänger aufgespürt.

Mit dieser Bilanz gehört sie zu den erfolgreichsten Minensucher-Nagetieren aller Zeiten. Nicht umsonst erhielt das tapfere Tier im Jahr 2020 eine Goldmedaille für seine Verdienste.

Leider bleiben jedoch auch Riesenratten nicht vom Zahn der Zeit verschont. Die belgische Organisation Apopo, die sich der Aufzucht von Spürratten für humanitäre Zwecke widmet und auch Magawa trainiert hat, kommt zu einem eindeutigen Schluss.

Riesenhamsterratte Magawa spürte 71 Landminen auf, nun genießt sie ihren Ruhestand

Tiere als Minensucher: NGO Apopo bildet Spürratten aus, um Leben zu retten

"Obwohl sie immer noch bei guter Gesundheit ist, hat sie mittlerweile das Rentenalter erreicht und beginnt eindeutig, langsamer zu werden", sagte ein Mitarbeiter von Apopo. "Es ist Zeit." Nun soll Magawa in Ruhe ihren Lebensabend genießen können.

Apopo ist neben Kambodscha auch in Angola, Simbabwe und Mosambik aktiv, um Millionen von Minen zu beseitigen. Laut Angaben der NGO sind mehr als 60 Millionen Menschen in 59 Ländern weiterhin von Landminen und Blindgängern bedroht.

Titelfoto: Pdsa/PA Media/dpa

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