Hinter Gittern - Der Waschbärknast: Feuerwehr holt kleine "Banditen" von der Straße

Fürstenwalde/Spree (Oder-Spree) - Dein Freund und Helfer: Dieser Wahlspruch gilt nicht nur für die Polizei, sondern natürlich auch für die Feuerwehr und so sind die Einsatzkräfte im brandenburgischen Fürstenwalde am Samstagabend zu einer ganz besonderen Rettungsaktion ausgerückt.

Ein kleiner Waschbär hat es sich im Radkasten des Einsatzfahrzeugs gemütlich gemacht.
Ein kleiner Waschbär hat es sich im Radkasten des Einsatzfahrzeugs gemütlich gemacht.  © BLP / Sappeck

Passanten meldeten der Behörde nämlich gegen 21.55 Uhr, dass sich mehrere junge Waschbären in der Hegelstraße auf der Fahrbahn tummeln sollen.

Die Feuerwehrleute gingen dem "Notruf" ordnungsgemäß nach und fanden wenig später tatsächlich vier Waschbärbabys am Einsatzort vor, die orientierungslos auf der Straße herumtollten.

Die kleinen Racker waren aber offensichtlich sehr zutraulich, denn anstatt von dem Feuerwehrwagen die Flucht zu ergreifen, wurde er kurzerhand erobert.

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Noch während die Einsatzkräfte die Lage erkundeten, erkletterten sie Jungtiere das Fahrzeug über die Reifen. Ein Mini-Waschbär war sogar so frech und machte es sich direkt im Radkasten gemütlich.

Diese "widerrechtliche Besetzung" wurde jedoch umgehend geahndet. Die Feuerwehrleute sammelten die Kleinen vorsichtig ein und setzten die "Banditen", wie die Tiere wegen ihrer Fellzeichnung um die Augen scherzhaft oft dargestellt werden, kurzzeitig hinter Gitter.

Der Spaß hat ein Ende: Die kleinen "Banditen" sind zwischenzeitlich im "Gefängnis" gelandet.
Der Spaß hat ein Ende: Die kleinen "Banditen" sind zwischenzeitlich im "Gefängnis" gelandet.  © BLP / Sappeck

Feuerwehr setzt junge Waschbären in nahe gelegenem Wald aus

Die Feuerwehr hat die Jungtiere behutsam eingefangen.
Die Feuerwehr hat die Jungtiere behutsam eingefangen.  © BLP / Sappeck

In einer Transportbox wurden sie dann zu einem nahe gelegenen Wald gefahren und dort in sicherere Entfernung zur Straße wieder in die Freiheit entlassen.

Kaum zu glauben, aber wahr: Die so niedlich anmutenden Pelztiere sind in Deutschland zum Abschuss freigegeben. Mehr als 200.000 Exemplare werden jährlich von Jägern erlegt, um den Bestand in Deutschland zu begrenzen, der auf mehr als 1,5 Millionen Tiere geschätzt wird.

So niedlich sie auch sind, so groß ist auch der Schaden den die Kleinbären anrichten. Ursprünglich stammt der "Raccoon" aus Nord- und Mittelamerika. Ihre Verbreitung in Europa geht auf Pelztierfarmen zurück, aus denen die Raubtiere im 20. Jahrhundert abgehauen sind oder ausgesetzt wurden.

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Seinen Namen hat der Waschbär übrigens daher, weil in Gefangenschaft lebende Exemplare dazu neigen, ihre Nahrung vor dem Verzehr zu waschen.

Titelfoto: BLP / Sappeck (Bildmontage)

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