Futterspende für Hund, Katze und Co.? Darauf solltet Ihr achten

Frankfurt am Main/Kassel/Knüllwald/Kronberg - Zoos und Wildparks in Hessen können mit Futterspenden oft nur wenig anfangen. Zwar nehmen zumindest einige Einrichtungen gesammelte Kastanien und Eicheln an, wie Stichproben der Deutschen Presse-Agentur zeigen. Doch wirklich gebraucht werden die Spenden meist nicht.

Besucher füttern im Kronberger Opel-Zoo Ziegen mit Karotten.
Besucher füttern im Kronberger Opel-Zoo Ziegen mit Karotten.  © dpa/Frank Rumpenhorst

"Tatsächlich ist es so, dass wir die Herbstfrüchte von privat annehmen, allerdings nicht unkontrolliert verfüttern lassen, sondern bei uns in Sammelbehältern sammeln", erklärt Uta Westerhüs, Fachärztin im Opel-Zoo in Kronberg (Taunus). Diese würden dann an Tiere verteilt. Denn da der Zoo ein großes Freigehege mit Bäumen ist, bekommen die Tiere schon durch den eigenen Baumbestand reichlich Eicheln und Kastanien.

Verfüttert werden diese insbesondere an Cerviden, also Tiere aus der Familie der Hirsche. Denn in den Früchten sind so genannte Saponine, die giftig für Pferde, Hunde und Katzen sowie für Hasen und Kaninchen seien. "Ein übermäßiger Genuss kann unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden führen, was wir natürlich unbedingt verhindern wollen." 

Dennoch finde der Zoo es gut, wenn Kindergartengruppen und Schulklassen in den Wald gingen und Herbstfrüchte für Tiere sammelten. Das Annehmen der Eicheln und Kastanien verfolge vor allem ein erzieherisches Ziel und solle den Wald und die heimische Natur insbesondere für die Kinder attraktiver machen.

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"Wir rufen nicht zu Futterspenden auf, wir lehnen aber auch nichts ab", sagt Harald Kühlborn, Sprecher des Landkreises Kassel, dem der Tierpark Sababurg gehört. Dort kämen viele Spenden an, gelegentlich zu viele. "Manchmal wissen wie auch nicht mehr, wohin damit." Die Eicheln und Kastanien werden in erster Linie an Wildschweine verfüttert.

Viele Tiere in Zoos und Tierparks fressen das meiste gespendete Futter nicht

Ein Elefant lässt sich einen gespickten Weihnachtsbaum schmecken (Symbolfoto).
Ein Elefant lässt sich einen gespickten Weihnachtsbaum schmecken (Symbolfoto).  © dpa/Paul Zinken

Auch der Frankfurter Zoo wird mit Futterspenden bedacht. "Wir finden, dass das ein sehr liebes Engagement ist", sagt Sprecherin Christine Kurrle. Annehmen könne man so etwas allerdings nicht. "Wir haben durch unsere Exoten gar keine Tiere, die Eicheln und Kastanien fressen würden." 

Auch andere Futterspenden seien problematisch, weil den Tieren nur kontrolliertes Futter gegeben werde. Im Wildpark Knüll im Schwalm-Eder-Kreis ist die Anlieferung von Eicheln oder Kastanien derzeit tabu. 

"Wir halten einige Tiere, die Eicheln, Kastanien und Bucheckern als Nahrung gerne nutzen. Sie finden diese auch bei uns im Park", erklärt Umweltpädagogin Sara Engelbrecht. 

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Gerade Kastanien würden aber nur für kurze Zeit gefressen, quasi frisch nach dem Abfallen vom Baum. Bei Baumfrüchten laufe man immer Gefahr, dass sie nach kurzer Lagerung schimmelten. "Dann sind sie ein Gesundheitsrisiko für unsere Tiere."

Eine besondere Futterspende sei im Wildpark aber immer gern gesehen: Walnüsse. "Unsere Braunbären lieben Walnüsse und fressen etliche Kilo gerade in Richtung Winterruhe, aber auch den Rest des Jahres." Und falls der Bedarf der Braunbären gedeckt sei, würden auch Wildschweine und Waschbären die Nüsse fressen. 

Manche Futterspenden sind weitaus lieber gesehen als andere

Manche Futterspenden können für Tiere nur schwer verträglich, mitunter sogar giftig sein (Symbolfoto).
Manche Futterspenden können für Tiere nur schwer verträglich, mitunter sogar giftig sein (Symbolfoto).  © 123RF/Virgilijus Bumbulis

Allerdings gelte auch hier, dass Besucher die Futterspende auf keinen Fall auf eigene Faust verfüttern dürfen. "Wir wissen sonst nicht, ob nicht etwas Falsches oder einfach zu viel gefüttert wurde."

Der Zoo Vivarium in Darmstadt nimmt keine Futterspenden wie Eicheln und Kastanien an. "Über Eicheln verfügt der Darmstädter Tiergarten selbst in ausreichender Menge und Kastanien werden nicht verfüttert", sagt Sprecher Klaus Honold. Wer den Zoo unterstütze wolle, könne dies zum Beispiel über eine Patenschaft tun. 

Der Beitrag werde für Futter- und Pflegekosten, die Optimierung der Tiergehege, Terrarien, Aquarien und Volieren sowie für die Erweiterung des Tierbestandes verwendet. 

Auch Hessens Forstämter nehmen in der Regel keine Eicheln oder Kastanien an - nur in Einzelfällen, wenn die Eicheln beispielsweise gleich danach gesät werden sollen, aber nicht als Futter, sagt Hessen-Forst-Sprecherin Michelle Sundermann. 

Anders ist die Situation in den Wildparks des Landesbetriebs: "Unsere Wildparke in Hanau und Weilburg haben vor dem Eingang Behälter aufgestellt, in die die Besucherinnen und Besucher Eicheln und Kastanien abgeben können." 

Man nehmen aber keine großen Mengen an, weil die Lagerkapazitäten schnell an Grenzen stießen.

Titelfoto: 123RF/Virgilijus Bumbulis

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