Weniger Angriffe auf Nutztiere: Zahl der Wölfe wächst langsamer als im Vorjahr
Von Simon Kremer
Magdeburg - Die Zahl der Wölfe in Sachsen-Anhalt wächst langsamer als in den Vorjahren.
Wie aus dem aktuellen Wolfsmonitoringbericht hervorgeht, stieg die Zahl der Wölfe im Land von Mai 2024 bis April 2025 um zwölf auf insgesamt 276 Tiere. Im Berichtszeitraum davor lag der Zuwachs noch bei 58 Tieren. Erstmals sei auch die Zahl der Reviere leicht zurückgegangen.
Auch die Zahl der Übergriffe auf Nutztiere ging dem Bericht zufolge auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren zurück. Demnach wurden 48 Übergriffe mit 159 getöteten Nutztieren offiziell registriert. Im Vorjahr waren es 228 gerissene Tiere bei 63 Vorfällen.
Auch wenn die Zahl der Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere im aktuellen Berichtszeitraum zurückging, begrüßt Umweltminister Armin Willingmann (62, SPD) die geplante Aufnahme des Wolfs in das Bundesjagdgesetz.
"Wo Wölfe hinreichenden Herdenschutz überwinden, muss es möglich sein, sie rechtssicher zu entnehmen", betonte der Minister. Vor einem Jahr hatte Sachsen-Anhalt bereits die Möglichkeit geschaffen, per Erlass Schnellabschlüsse zu genehmigen. In der Praxis habe sich aber bislang gezeigt, dass die Hürden trotz der Erlasslage noch immer zu hoch seien, teilte das Umweltministerium mit.
Im aktuellen Berichtszeitraum wurden dem Wolfskompetenzzentrum in Iden 15 getötete Wölfe gemeldet. Davon seien zwei Welpen notgetötet worden, so das Umweltministerium. Es habe zudem sechs tote Wölfe durch Verkehrsunfälle gegeben und vier Nachweise illegaler Tötungen.
Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa
