Tor zu, Tiere ausgezogen: Wildpark Weißewarte bleibt leer zurück

Tangerhütte - Der Wildpark Weißewarte war der größte seiner Art in Sachsen-Anhalt. Nun ist Schluss - im 50. Jahr seines Bestehens. Alle über 500 Tiere haben den Park verlassen.

Der Wildpark Weißewarte steht nun endgültig leer.
Der Wildpark Weißewarte steht nun endgültig leer.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Aus dem geschlossenen Wildpark Weißewarte (Landkreis Stendal) sind nun alle der mehr als 500 Tiere ausgezogen. Ein Uhu wurde am Mittwoch als letztes Tier zu neuen Besitzern gebracht. Er wird künftig im Wildpark Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) zu sehen sein, wie Tangerhüttes Bürgermeister Andreas Brohm am Mittwoch sagte. Binnen sieben Monaten seien Tiere an 23 Einrichtungen, aber auch an Privatleute vermittelt worden.

Als erstes Tier wurde Ende Januar ein Kaninchen in neue Hände gegeben. Schafe und Ziervögel wurden abgeholt. Es sei eine Herausforderung gewesen, die Tiere in der Masse zu vermitteln, vom Meerschweinchen bis zum Wapiti-Hirsch, von der Schildkröte bis zum Luchs. Auch Schafe, Damwild und Schweine waren unter den Umzüglern, so Brohm.

Unter den zahlreichen Interessenten waren namhafte Einrichtungen wie etwa der Serengeti-Park Hodenhagen - dort sind die Wapitis mit dem stolzen Hirsch inzwischen zu sehen.

Wildpark Weißewarte bestand für über 50 Jahre

Über 500 Tiere mussten in den letzten Wochen aus dem Park ausziehen.
Über 500 Tiere mussten in den letzten Wochen aus dem Park ausziehen.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Auch andere Häuser wie der Zoo Köthen und der Tierpark Petersberg standen auf der Umzugsliste.

Nach der Insolvenz der gemeinnützigen Betreibergesellschaft und dem Weggang fachkundiger Mitarbeiter hatte die Aufsichtsbehörde des Landkreises Stendal die Zoogenehmigung für den Park widerrufen und die Schließung zum 6. November 2022 angeordnet.

Die Einheitsgemeinde Tangerhütte ist Eigentümerin des zwölf Hektar großen Areals und hat in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Konzepten vergeblich versucht, den Wildpark zu erhalten.

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Das Aus für den ehemals größten Wildpark Sachsen-Anhalts kommt im 50. Jahr seines Bestehens. Zur Anlage gehören ein großer Spielplatz und Versorgungseinrichtungen.

Einheitsgemeindebürgermeister Andreas Brohm (44, parteilos) zeigt sich optimistisch, dass auf dem naturnahen Gelände wieder Freizeitangebote entstehen.

Jetzt gebe es nicht mehr die Verpflichtung, Tiere zu füttern und zu pflegen, sondern man könne der Kreativität Raum geben. Es werde weiter nach Interessenten gesucht, die das Gelände mit Leben erfüllen wollten.

Titelfoto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

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