Trauerfeier nach langem Protest: Tierschützer gedenken getöteten Pavianen
Nürnberg - Ihr monatelanger Kampf war am Ende umsonst: Am Donnerstag trauerten vor allem Aktivisten und Tierschützer um die zwölf gesunden Paviane, die am Dienstag im Nürnberger Zoo erschossen wurden.
Alles in Kürze
- Tierschützer gedenken getöteter Paviane in Nürnberg
- Zwölf gesunde Paviane wurden im Nürnberger Zoo erschossen
- Aktivisten protestierten vergeblich gegen die Tötung
- Tierpark-Chef Dag Encke suchte nach Alternativen
- Trauerfeier vor dem Haupteingang des Zoos

Viele brachten Blumen mit und zündeten Kerzen an. Der Bereich vor dem Haupteingang wurde zur emotionalen Gedenkstätte.
Und zu einem weiteren Protest – nur deutlich leiser als zuletzt. Bis zuletzt hatten Aktivisten versucht, die Tötung zu verhindern.
Sie protestierten, ketteten sich an Zäune, klebten sich fest – alles umsonst. Am Dienstag, als die Einrichtung unerwartet geschlossen blieb, ahnten sie bereits, was passieren sollte.
Und sie stürmten das Gelände. Doch zu spät. Die Tiere waren nicht mehr zu retten. Diesen Schritt hat sich Tierpark-Chef Dag Encke nicht einfach gemacht. Jahrelang suchte er nach anderen Möglichkeiten.
Das Gehege, das für die am Ende 40 Tiere viel zu klein wurde, vergrößern? Das hätte anderen Lebewesen die Kapazitäten genommen.
Alternative Lösungen ließen wenig auf Erfolg hoffen
Auswildern? Ein langwieriger Prozess, bei dem mit hoher Wahrscheinlichkeit die Paviane von Jägern oder Fressfeinden getötet worden wären.
Auch fand sich kein geeigneter Abnehmer für die Tiere. Und so mussten zwölf der Gehege-Bewohner ihr Leben lassen.
Entsprechend groß war nach all der langen Zeit die Trauer über das Scheitern und den Verlust der Primaten. Von 14 bis 18.30 Uhr gedachte man vor den Toren des Zoos der Meerkatzen-Verwandten.
Titelfoto: vifogra / Eberlein