Trauriger Abschied: Ganze Elefantenfamilie verlässt ostdeutschen Zoo für immer

Halle (Saale) - Dieser Abschied wird richtig wehtun: Der Zoo in Halle muss seine komplette Elefantenfamilie ziehen lassen. Das Ziel ist schon klar, die Vorbereitungen laufen.

Elefantenkuh Tana (l.) und Tochter Tamika sollen weiteren Nachwuchs bekommen. Dafür reicht die Platzkapazität im Zoo allerdings nicht aus.
Elefantenkuh Tana (l.) und Tochter Tamika sollen weiteren Nachwuchs bekommen. Dafür reicht die Platzkapazität im Zoo allerdings nicht aus.  © Zoo Halle/Dr. Dennis Müller

Die schlechte Nachricht für die Besucher zuerst: Der Familienverband wird schon im kommenden Jahr in den Tierpark Berlin umziehen. Eine Rückkehr in den beliebten Bergzoo wird es nicht geben, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Der Hallenser Zoo plant die größte bauliche Neugestaltung des Geländes seiner Geschichte. Und das ist einer der Gründe, warum die kleine Herde ihr Elefantenhaus verlassen muss.

Zwar soll die Elefantenanlage ebenfalls umfassend modernisiert werden, doch der Platz wird auch in Zukunft nicht reichen für eine sich potenziell weiter vergrößernde Gruppe.

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Denn die 2016 geborene Elefantenkuh Tamika ist mittlerweile geschlechtsreif, sie und ihre Mutter Tana (geboren 2001) sollen langfristig Nachwuchs bekommen.

Und so packen nicht nur die beiden ihre Koffer, um die große Reise in die Hauptstadt anzutreten. Auch Tanas Mutter Pori, die 1981 noch in Simbabwe geboren wurde und zwei Jahre später nach Deutschland kam, zieht mit um; außerdem Tamikas Schwester Elani (2019) und Nesthäkchen Simon (2024).

Elani ist die jüngste Elefantenkuh. Sie zieht ebenfalls mit um.
Elani ist die jüngste Elefantenkuh. Sie zieht ebenfalls mit um.  © Zoo Halle/Dr. Dennis Müller

Keine Elefanten in Halle für mehrere Jahre

Genauso der kleine Elefantenbulle Simon, über dessen Geburt sich Anfang 2024 nicht nur Zoodirektor Dr. Dennis Müller freute.
Genauso der kleine Elefantenbulle Simon, über dessen Geburt sich Anfang 2024 nicht nur Zoodirektor Dr. Dennis Müller freute.  © Heiko Rebsch/dpa

Die Entscheidung haben der Bergzoo und der Berliner Tierpark gemeinsam mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Afrikanische Elefanten getroffen.

"Die Abgabe der Herde an den Tierpark Berlin ist eine einmalige, großartige Gelegenheit, einem Familienverband Afrikanischer Elefanten in menschlicher Obhut den Raum zu bieten, natürlich weiterzuwachsen", so Halles Zoodirektor Dr. Dennis Müller. Der Abschied falle dennoch nicht leicht.

Der Tierpark bietet im modernsten Elefantenhaus Europas optimale Bedingungen. "Die Rückkehr der Elefanten nach Berlin ist ein Moment, auf den wir alle sehnlichst gewartet haben", so Direktor Dr. Andreas Knieriem.

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Pori lebte bereits von 1997 bis 2020 in Berlin, brachte dort auch Tana zur Welt. Vor fünf Jahren wurden die beiden nach zwölf Jahren Trennung im Bergzoo schließlich wiedervereint.

Einen genauen Umzugstermin machten die Verantwortlichen noch nicht öffentlich, doch bis zum Frühjahr müsse das Elefantenareal geräumt sein, damit die Baumaßnahmen wie geplant starten können. Diese werden voraussichtlich erst 2029 abgeschlossen sein, weshalb es bis dahin keine Elefanten in Halle geben wird.

Titelfoto: Zoo Halle/Dr. Dennis Müller

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