Pflegerin vor Zoo-Besuchern von Tiger getötet: Was passiert jetzt mit Irina?

Zürich - Nach dem tragischen Vorfall im schweizerischen Zoo Zürich, bei dem am Samstag eine Tierpflegerin (†55) von einem Tiger getötet wurde, haben sich die Verantwortlichen zu Wort gemeldet und über die weitere Vorgehensweise mit der betroffenen Raubkatze Irina informiert. 

Amurtiger-Weibchen Irina fiel über die Pflegerin (†55) her und tötete sie.
Amurtiger-Weibchen Irina fiel über die Pflegerin (†55) her und tötete sie.  © YouTube/Zoo Zürich

In einer offiziellen Mitteilung heißt es demnach, dass die Tötung der 55-Jährigen für Amurtiger-Weibchen Irina "keine Konsequenzen" haben werde. 

Man halte daran fast, dass sie ein Wildtier sei. "Eine Person in ihrer Anlage ist für sie ein Eindringling in ihr Territorium. Sie folgte in ihrer Reaktion ausschließlich ihren natürlichen Instinkten."

Meldungen, wonach Irina seitdem mit Arzneimitteln ruhiggestellt werde, wiesen die Verantwortlichen entschieden zurück. Das Tier befinde sich in seiner "gewohnten Umgebung".

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Nach der außerplanmäßigen Schließung des Zoos am Sonntag ist dieser ab dem heutigen Montag wieder für Besucher geöffnet. Der Bereich um die Tigeranlage bleibe jedoch vorübergehend abgesperrt.

Einige der Gäste hatten die dramatische Attacke auf der Außenanlage mitansehen müssen und wurden gemeinsam mit anderen Mitarbeiterin, die die Raubkatze von ihrer Kollegin ablenken wollten, von einem Krisenteam betreut. 

Der Zoo wolle sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht weiter zu dem Fall äußern. 

Neuer Zoodirektor war erst vier Tage im Amt - Polizei geht von Unfall aus

Der abgesperrter Bereich zum Tigergehege im Zoo Zürich kurz nach dem tödlichen Angriff.
Der abgesperrter Bereich zum Tigergehege im Zoo Zürich kurz nach dem tödlichen Angriff.  © Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Die Stadtpolizei Zürich ist aktuell noch damit beschäftigt, Zeugen und Mitarbeiter zu befragen. "Aufgrund der angetroffenen Situation steht ein Unfallgeschehen im Vordergrund", so Sprecherin Judith Hödl. 

Noch ist aber unklar, warum sich das Tier und die Frau gemeinsam im Außenbereich aufgehalten haben. 

Für den neuen Zoodirektor Severin Dressen (32) hätte es kaum einen schlechteren Start in den neuen Job geben können. Erst am Mittwoch hatte er die Leitung von Alex Rübel (65) übernommen und musste nur drei Tage später diesen Schicksalsschlag überstehen. 

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Rückblick: 

Gegen 13.15 Uhr am Samstag ging ein Alarm bei der zoointernen Notfallstelle ein. Mehrere Tierpfleger begaben sich sofort zur Tigeranlage, wo sie neben geschockten Besuchern auch ihre Kollegin im Tigergehege vorfanden. 

"Es gelang ihnen, die Amurtigerin Irina mit Rufen von der Tierpflegerin weg aus der Anlage und in den Stall zu locken", so der Zoo. Rettungskräfte kümmerten sich danach umgehend um die 55-Jährige, konnten ihr trotz Reanimationsversuchen aber nicht mehr helfen. 

Titelfoto: Bildmontage: Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa, YouTube/Zoo Zürich

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