Keine medizinische Untersuchung mehr: Schottland will Geschlechtsanpassung einfacher machen

Edinburgh - In Schottland bahnt sich eine Lockerung der Regeln für Geschlechtsanpassungen von Transmenschen an.

Für Erwachsene und Teenager wird der Prozess der Geschlechtsangleichung vereinfacht. (Symbolbilder)
Für Erwachsene und Teenager wird der Prozess der Geschlechtsangleichung vereinfacht. (Symbolbilder)  © Bildmontage: 123rf/richie0703, 123rf/ nito500

Die Abgeordneten im Regionalparlament in Edinburgh diskutierten am heutigen Dienstag über einen Gesetzentwurf, der die gesetzliche Anerkennung einer Geschlechtsänderung vereinfachen und beschleunigen soll.

Als Transmenschen oder Transgender werden Personen bezeichnet, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.

Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass kein medizinisches Gutachten mehr für eine Geschlechtsanpassung mehr nötig sein soll. Zudem soll das Mindestalter dafür von 18 auf 16 Jahre sinken.

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Statt wie bisher zwei Jahre müssen Transmenschen nur noch drei Monate - und Minderjährige ein halbes Jahr - sozusagen probehalber in ihrem neuen Geschlecht leben, bevor die Anpassung offiziell bestätigt wird.

Nach Ansicht der Gegner gefährdet das Gesetz die Sicherheit von Frauen und Mädchen.

Eine der prominentesten Kritikerinnen ist die "Harry Potter"-Autorin Joanne K. Rowling (57).

Viele Parteien stehen hinter dem Gesetz

Einige Mitglieder der Partei der Ersten Ministerin Nicola Sturgeon (52) kritisierten das Gesetz.
Einige Mitglieder der Partei der Ersten Ministerin Nicola Sturgeon (52) kritisierten das Gesetz.  © Jane Barlow/PA Wire/Dpa

Vor dem Gebäude demonstrierten Befürworter des geplanten Gesetzes. Insgesamt sollten 150 Änderungsanträge diskutiert werden.

Für den morgigen Mittwoch ist eine Abstimmung geplant. Dem Antrag werden gute Chancen eingeräumt. Zwar kritisieren auch einige Mitglieder der regierenden schottischen Nationalpartei (SNP) das Gesetz.

Allerdings haben sich Abgeordnete der Grünen, die mit der SNP kooperieren, sowie der Oppositionsparteien Labour und Liberaldemokraten dafür ausgesprochen.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/richie0703, 123rf/ nito500

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