Neue Regeln für Transgender-Athleten nach Debatte um Schwimmerin Lia Thomas

Budapest - Biologische Vorteile? Der Erfolg von Lia Thomas (22) bei der diesjährigen College-Meisterschaft löste eine hitzige Gender-Diskussion in der Sportwelt aus. Nun hat der Weltschwimmverband Fina reagiert und ein neues Regelwerk für Transmenschen festgelegt.

Trans-Schwimmerinnen wie Lia Thomas (22) müssen zukünftig nachweisen, dass sie keinen Teil der männlichen Pubertät erlebt haben.
Trans-Schwimmerinnen wie Lia Thomas (22) müssen zukünftig nachweisen, dass sie keinen Teil der männlichen Pubertät erlebt haben.  © John Bazemore/AP/dpa

Nach diesen Regeln dürfen Transgender-Sportlerinnen nur an Frauen-Wettbewerben teilnehmen, wenn sie ihre Geschlechtsanpassung bis zum Alter von zwölf Jahren abgeschlossen haben.

Die Fina hat zudem eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die an einer sogenannten "offenen" Wettkampfkategorie arbeiten soll. In sozialen Medien sorgte der Beschluss des außerordentlichen Verbandskongresses bereits für Kritik.

Das Thema hatte zuletzt vor allem im Zusammenhang mit der US-Amerikanerin Thomas Aufmerksamkeit hervorgerufen. Sie war im März als erste Transfrau auf der höchsten Ebene des College-Sports Meisterin geworden.

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Kritiker hatten Thomas' Teilnahme an Frauenrennen danach als unfair bezeichnet. Sie habe biologisch einen Vorteil gegenüber den Konkurrentinnen, argumentierten sie.

Menschen, die Thomas im Speziellen und Transpersonen im Allgemeinen verteidigen, sagten hingegen: physische Merkmale seien nie fair, die meisten Spitzensportler und Spitzensportlerinnen haben irgendeinen Vorteil und sind auch deswegen so gut in ihrer jeweiligen Disziplin.

Transgender-Schwimmerin Lia Thomas (22) beim ersten Abschnitt der 800m Freistilstaffel der Schwimm- und Tauchmeisterschaften für Frauen in Harvard.
Transgender-Schwimmerin Lia Thomas (22) beim ersten Abschnitt der 800m Freistilstaffel der Schwimm- und Tauchmeisterschaften für Frauen in Harvard.  © Mary Schwalm/AP/dpa

Beim Fina-Kongress entschieden sich am Sonntag 71,5 Prozent der Teilnehmer für das neue Regelwerk. Zuvor hatte es bei der Veranstaltung Reden von Arbeitsgruppen aus Sportlern, Wissenschaftlern und Medizinern sowie Fachleuten für Menschenrechte gegeben.

Titelfoto: Mary Schwalm/AP/dpa, John Bazemore/AP/dpa

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