"La la la"-Land? Irre Show! Mobilisierte Russen singen und schunkeln
Jekaterinburg (Russland) - Bevor die mobilisierten russischen Soldaten in den Angriffskrieg gegen die Ukraine ziehen, sollen sie offenbar noch mal so richtig "Spaß haben".
Russland scheint nach neuen Wegen zu suchen, um die Moral seiner Truppen zu stärken. Das zeigt ein in den sozialen Netzwerken aufgetauchtes kurioses Video, das derzeit viral geht.
Zu sehen sind viele Soldaten, die auf einem Hof stehen. Eine Frau in weißer Militäruniform und mit weißen High Heels ging zwischen ihnen herum und ermutigte sie, gemeinsam zu singen.
Einigen Männern hielt sie das Mikrofon vor die Nase, sie singen "La la la", andere schunkelten im Takt der Melodie und klatschten mit den Händen. Wiederum andere schauten dem Ganzen ungläubig zu. Bald werden sie alle in den Krieg ziehen.
Laut BBC-Journalist Francis Scarr, der den Clip geteilt hat, spielte sich die befremdlich wirkende Szene auf dem Platz des Militärlagers Nr. 32 in Jekaterinburg ab.
Doch das Lied, das die Frau singt, ist nicht irgendeins!
Es handelt sich um ein ukrainisches Lied
Als Antwort auf den Tweet von Scarr schrieb der ukrainische IT Analyst Andrii Brodetskyi "Was für eine traurige Ironie, wenn man bedenkt, dass es sich um einen ukrainischen Popsong aus den 90ern handelt".
1997 brachte es die ukrainische Sängerin, Schauspielerin und TV-Moderatorin Natalia Mogilevskaya (47) heraus.
Alkoholiker und Drogenabhängige einberufen
Nach Kremlchef Putins (70) Ankündigung einer Teilmobilisierung für den Krieg sei es zunächst vor allem darum gegangen, schnell Männer zu finden, die an die Front in der Ukraine geschickt werden, berichtet der unabhängige russische Telegrammkanal Mozhem Obyasnit (deutsch: Wir können erklären): "Diejenigen, die zur Hand sind, werden in den Krieg geschickt."
Dem Kanal zufolge erhalten inzwischen auch Alkoholiker und Drogenabhängige einen Einberufungsbefehl: "Uns gehen die Alkoholiker aus!", zitierte "Mozhem Obyasnit" einen Insider.
Perfide: Süchtige in Russland seien oft bereits bei der Polizei gemeldet sowie in Apotheken namentlich registriert und auch ihr Wohnort ist bekannt. Somit können die Betroffenen leicht gefunden und besonders schnell auf sie zugegriffen werden - trotz ihrer eingeschränkten Fitness und Leistungsfähigkeit.
Titelfoto: Screenshot Twitter/Francis Scarr