Ukraine-Krieg, Tag 61: Offenbar Explosionen in Moldauischer Konfliktregion Transnistrien!
Kiew (Ukraine) - Seit nunmehr 61 Tagen führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die Kämpfe und Angriffe gingen auch zum orthodoxen Osterfest am Sonntag weiter. TAG24 berichtet im Liveticker.
Die USA haben ihre Solidarität mit der Ukraine mit dem Besuch einer ranghohen Regierungsdelegation in Kiew demonstriert:
Außenminister Antony Blinken (60) und Verteidigungsminister Lloyd Austin (68) reisten am Sonntag in die ukrainische Hauptstadt, um sich dort mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) zu treffen.
Unterdessen gingen russische Angriffe in der Ukraine weiter.
Auch Selenskyjs Heimatstadt Krywyi Rih bereitet sich auf eine Offensive in den kommenden Tagen vor. Dafür habe man mehrstufige Verteidigungslinien aufgebaut und versuche, Zivilisten aus gefährdeten Gebieten zu bringen.
In einem russischen Öllager unweit der Grenze zur Ukraine ereignete sich derweil ein schwerer Brand. Ob es einen Zusammenhang zum Krieg in der Ukraine gab, blieb zunächst unklar.
Die Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker vom Sonntag nachlesen. Alle aktuellen Entwicklungen im Zuge des Krieges in der Ukraine am heutigen Montag, dem 25. April, gibt es wie gewohnt hier in unserem Liveticker.
22.20 Uhr: Offenbar Explosionen in Moldauischer Konfliktregion Transnistrien!
In der an die Ukraine grenzenden Konfliktregion Transnistrien ist nach Angaben der örtlichen Behörden das Ministerium für Staatssicherheit beschossen worden.
Demnach wurde das Gebäude in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol durch Explosionen beschädigt. Auf Fotos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren eingeschlagene Scheiben und ein zertrümmerter Eingang zu sehen.
Die Behörden teilten am Montag mit, dass das Gebäude mit Panzerabwehrmunition beschossen worden sei. Es sei wegen eines arbeitsfreien Tags niemand zu Schaden gekommen. Russland hat in der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Soldaten stationiert.
Die moldauischen Behörden teilten in der Hauptstadt Chisinau mit, dass nicht klar sei, wer geschossen habe. Es handele sich aber offenkundig um eine Provokation mit dem Ziel, die Lage in der Konfliktregion zu destabilisieren. Die benachbarte Ukraine, die sich einem russischen Angriffskrieg ausgesetzt sieht, gab Moskau die Schuld an dem Beschuss.
Der ukrainische Militärgeheimdienst in Kiew warf Russland vor, mit dieser Provokation Panik schüren zu wollen. Demnach könnten die in Transnistrien stationierten Truppen versuchen, von dort aus die Ukraine in Richtung der Stadt Odessa am Schwarzen Meer anzugreifen.
In einer in Kiew veröffentlichten Mitteilung erinnerte der Geheimdienst an eine Äußerung eines russischen Befehlshabers, der am vergangenen Freitag offen davon gesprochen hatte, dass Moskau die gesamte Südukraine bis nach Transnistrien unter seine Kontrolle bringen wolle.
19.35 Uhr: Guterres-Reise nach Moskau und Kiew: UN sehen Chance für Vermittlung
Vor der Reise von UN-Generalsekretär António Guterres (72) nach Moskau und Kiew sehen die Vereinten Nationen eine Chance auf Vermittlung im Ukraine-Krieg.
"Wir haben das Gefühl, dass es einen Moment der Gelegenheit gibt, und dies ist die Zeit, sie zu nutzen", sagte Sprecher Farhan Haq am Montag in New York. Er betonte allerdings auch, dass es zu früh sei, um Dinge zu versprechen. "Wenn wir vorankommen, und sei es auch nur in kleinen Schritten, bedeutet dies letztendlich viel für Zehntausende oder Hunderttausende Menschen."
Gut zwei Monate nach Beginn des Krieges in der Ukraine wird Guterres am Dienstag von Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau empfangen. Bei dem Treffen im Kreml dürfte es neben einer größeren diplomatischen Rolle der Vereinten Nationen vor allem um den humanitären Zugang der UN und sichere Fluchtrouten für Zivilisten zum Beispiel aus der belagerten Stadt Mariupol gehen. Der 72-jährige UN-Chef wird vorher auch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sprechen.
Der UN-Generalsekretär will nach seinem Russland-Aufenthalt in die Ukraine weiterreisen, wo er am Donnerstag mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen soll. Dieser hatte Guterres zuletzt dafür kritisiert, zuerst nach Moskau zu fliegen. Zuletzt war der Druck auf Guterres gewachsen, eine aktivere Rolle in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einzunehmen. Russische Truppen waren am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert.
19.33 Uhr: Kremlpartei will Gesetz über "Auslandsagenten" verschärfen
Die russische Regierungspartei will das umstrittene Gesetz über "ausländische Agenten" verschärfen und so ihr Vorgehen gegen Andersdenkende im Land ausweiten.
Eine neue Fassung des Gesetzes sei im Parlament eingebracht worden, schrieb der Abgeordnete der Kremlpartei Geeintes Russlands, Wassili Piskarjow, einer der Initiatoren, am Montag in seinem Telegram-Kanal. Demnach soll die von vielen in Russland als Stigmatisierung angesehene Bezeichnung für einen größeren Personenkreis angewendet werden können.
Als "ausländische Agenten" müssen sich schon jetzt viele Nichtregierungsorganisationen, Medien oder auch einzelne Journalisten brandmarken lassen, wenn sie Geld von außerhalb Russlands erhalten.
Künftig soll der Vorwurf ausreichend sein, dass sich jemand "unter ausländischem Einfluss" befinde. So könne etwa ein ausländischer Staat oder eine internationale Organisation "durch Zwang oder Überzeugung" einen Menschen in Russland beeinflussen, heißt es in dem Entwurf des Gesetzes.
18.07 Uhr: Moskau berichtet von Mordplänen gegen seine Top-Propagandisten
Moskauer Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben sechs "Neonazis" festgenommen, die angeblich im ukrainischen Auftrag Vertreter russischer Staatsmedien ermorden sollten.
Drahtzieher der geplanten Anschläge sei der ukrainische Geheimdienst SBU, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Montag mit. Überprüfbar waren die Angaben trotz einiger veröffentlichter Videos nicht. Präsident Wladimir Putin (69) übernahm die Geschichte und sprach davon, dass eine Terrorgruppe unschädlich gemacht worden sei. Der Fernsehmoderator Wladimir Solowjow habe ermordet werden sollen, sagte er bei einem Treffen mit der Generalstaatsanwaltschaft.
In Kiew teilte der SBU mit, man werde diese Fantasien der russischen Geheimdienste nicht kommentieren. Der von der EU und Kanada mit Sanktionen belegte Solowjow ist im staatlichen russischen Fernsehen einer der wichtigsten Propagandisten der Kreml-Linie. Die Ukraine und Kremlgegner nennen ihn einen "Hetzer".
In diese Reihe gehören auch der Generaldirektor Dmitri Kisseljow und die Chefredakteurin Margarita Simonjan des staatlichen Medienunternehmens RT (früher Russia Today). Sie und die Medienvertreterin Olga Skabejewa wurden ebenfalls als potenzielle Ziele von Anschlägen genannt.
Nach Angaben des Staatlichen Ermittlungskomitees in Moskau wurden sechs russische Mitglieder der "Neonazi"-Splittergruppe National Socialism/White Power festgenommen. Bei ihnen seien Sprengsätze, Handfeuerwaffen und Granaten gefunden worden. Die Attentäter hätten Solowjow in dessen Auto in die Luft sprengen sollen, hieß es. Danach hätten sie sich in die Ukraine absetzen sollen.
17.37 Uhr: London schätzt russische Verluste auf bisher 15.000 Soldaten
Die britische Regierung geht davon aus, dass seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine etwa 15.000 russische Soldaten getötet worden sind.
Diese Zahl nannte Verteidigungsminister Ben Wallace am Montag im Parlament in London.
17 Uhr: Bundesregierung will Getreideexport aus Ukraine sicherstellen
Die Bundesregierung will mithilfe europäischer Eisenbahnunternehmen den Getreideexport aus der Ukraine sicherstellen.
"Als Schienenverkehrsbeauftragter setze ich mich dafür ein, dass die 20 Millionen Tonnen Getreide abgefahren werden können, um eine Welthungerkatastrophe abzuwenden", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Michael Theurer, dem "Handelsblatt".
Über die konkrete Umsetzung liefen derzeit die Abstimmungen, hieß es bei der Deutschen Bahn auf Anfrage. Dem "Handelsblatt" zufolge sind daran neben der Deutschen Bahn und der ukrainischen Bahn auch die Bahnen in Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien beteiligt.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist vor allem der Seeweg für die Auslieferung großer Mengen Getreide blockiert. Die Weltmarktpreise haben sich deutlich erhöht. "Es droht die schwerste globale Ernährungskrise der vergangenen Jahrzehnte, die vor allem die Ärmsten in Afrika, im Nahen Osten und im asiatisch-pazifischen Raum betreffen wird", sagte vor wenigen Tagen Entwicklungsministerin Svenja Schulze (53, SPD).
16.56 Uhr: Ausweisung von Diplomaten laut Baerbock in keiner Weise gerechtfertigt
Außenministerin Annalena Baerbock (41, Grüne) hat die Ausweisung von 40 deutschen Diplomaten durch Russland verurteilt.
"Den heutigen Schritt haben wir erwartet, gerechtfertigt ist er in keiner Weise", erklärte die Grünen-Politikerin am Montag in Berlin. Zuvor hatte Moskau die deutschen Diplomaten zu "unerwünschten Personen" erklärt.
Dem deutschen Botschafter in Moskau war ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, wie das russische Außenministerium mitteilte.
Baerbock erklärte, die ausgewiesenen Angehörigen der russischen Vertretungen in Deutschland seien hier nicht einen Tag im Dienste der Diplomatie tätig gewesen. "Vielmehr haben diese Personen jahrelang und systematisch gegen unsere Freiheit und gegen den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gewirkt. Ihre Arbeit bedrohte zudem auch diejenigen, die bei uns Schutz suchten, das konnten wir nicht länger dulden, und so etwas werden wir auch in Zukunft nicht mehr dulden."
Dagegen hätten sich die nun von Russland des Landes verwiesenen Mitarbeiter des Auswärtigen Amts "überhaupt nichts zuschulden kommen lassen". Sie seien mit Offenheit, Interesse und großem Einsatz nach Russland gegangen, um dort den bilateralen Beziehungen zu dienen - trotz der dort immer widrigeren Umstände. "Mit den heute übermittelten Ausweisungen schädigt sich Russland daher weiter selbst", erklärte die deutsche Außenministerin.
Baerbock versicherte, die Betroffenen würden umfassend unterstützt. Sie habe sich in den vergangenen Tagen bereits mit den Teams der deutschen Auslandsvertretungen in Russland über die erwarteten Schritte und die absehbar harten Konsequenzen für sie ausgetauscht.
16.53 Uhr: Polens Regierungschef will Scholz in Berlin treffen
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki wird am Dienstag zu einem Arbeitstreffen mit Kanzler Olaf Scholz (63, SPD) nach Berlin reisen.
Die beiden Politiker würden Fragen im Zusammenhang mit der russischen Aggression gegen die Ukraine erörtern, darunter auch mögliche Antwort europäischer Länder, sagte ein Regierungssprecher am Montag in Warschau. Auf der Tagesordnung sollen demnach auch Fragen der Energiesicherheit vor dem Hintergrund eines dynamischen Anstiegs der Energiepreise stehen.
Vor wenigen Tagen hatte Morawiecki bereits angekündigt, er wolle Scholz von der Notwendigkeit überzeugen, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Er kritisierte, die "zweideutige Haltung Deutschlands" in dieser Frage sei nicht hilfreich.
16.52 Uhr: Ministerin Lemke weiter besorgt über nukleare Sicherheit in Ukraine
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (54, Grüne) hat sich wegen des Kriegs in der Ukraine sehr besorgt über die Sicherheit der dort angesiedelten Atomkraftwerke geäußert.
"36 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe ist die Welt wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine erneut in Sorge um die Sicherheit ukrainischer Atomkraftwerke", sagte Lemke am Montag.
Russland habe in Kauf genommen, das Risiko eines AKW-Unfalls "durch militärische Aggression zu erhöhen", sagte die Grünen-Politikerin mit Blick auf die Sicherheit von Europas größtem Atomkraftwerk im südöstlich gelegenen Saporischschja. Auf dessen Gelände war es im Zuge der Kampfhandlungen Anfang März zu einem Brand gekommen.
16.28 Uhr: Kabinett beschließt Gesetzesänderungen für Fall einer Energiekrise
Das Bundeskabinett hat Gesetzesänderungen für den Fall einer Energiekrise beschlossen. Wie das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium am Montag in Berlin mitteilte, geschah dies in einem schriftlichen Umlaufverfahren.
Konkret geht es um eine Novelle des Energiesicherungsgesetzes. Im Krisenfall sollen Unternehmen, die kritische Energie-Infrastruktur betreiben, unter treuhänderische Verwaltung des Staates gestellt werden können. Im Extremfall ist auch eine Enteignung möglich. Das sah das Gesetz zwar bereits vor, die Möglichkeit soll aber nun klarer gefasst werden.
16.20 Uhr: Von der Leyen dringt auf Indiens Unterstützung gegen Russland
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (63, CDU) hat Indien indirekt um Unterstützung beim Vorgehen gegen Russland gebeten.
"Wir bitten dringend alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft um Unterstützung unserer Bemühungen nach andauerndem Frieden", sagte die Deutsche bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu Delhi am Montag.
Die EU habe ihre Sanktionen so konzipiert, dass diese über einen längeren Zeitraum in Kraft blieben und ein Druckmittel seien, um eine diplomatische Lösung zu erreichen, die einen dauerhaften Frieden bringe.
Von der Leyen erinnerte auch an ihre Reise in die Ukraine und ihren Besuch im Kiewer Vorort Butscha, wo russischen Truppen Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. "Ich habe mit meinen eigenen Augen die Leichen gesehen, die auf dem Boden aufgereiht waren. Ich habe die Massengräber gesehen." Sie betonte, man werde dafür sorgen, dass die Aggression Russlands zu einem strategischen Misserfolg werde.
Indien hatte die Tötung von Zivilisten in Butscha verurteilt, sich zugleich aber wie immer mit Kritik am Aggressionskrieg Russlands zurückgehalten. Indien trägt auch die westlichen Sanktionen nicht mit. Die EU versucht derzeit wie auch die USA und Großbritannien, engere Beziehungen zu Indien aufzubauen.
15.53 Uhr: Wegen des Ukraine-Kriegs 39,2 Milliarden zusätzliche Schulden geplant
Finanzminister Christian Lindner (43, FDP) plant wegen des russischen Kriegs in der Ukraine für dieses Jahr mit 39,2 Milliarden Euro zusätzlichen Schulden.
Das Kabinett soll den sogenannten Ergänzungshaushalt am Mittwoch verabschieden. Damit steigt die Neuverschuldung 2022 nach Angaben aus Kreisen des Finanzministeriums auf insgesamt 138,9 Milliarden Euro. Dabei nicht berücksichtigt ist die geplante 100 Milliarden schwere Finanzspritze für die Bundeswehr.
Der Ergänzungshaushalt ist eine Art Update der Etatplanung im laufenden parlamentarischen Verfahren. Er wurde nötig, weil die Folgen des Kriegs mit Entlastungspaketen und Wirtschaftsproblemen zunächst noch nicht absehbar waren. Berücksichtigt sind jetzt unter anderem humanitäre Hilfe und ein Unterstützungstopf für Unternehmen.
Auch die Kosten für die Senkung der Energiesteuer auf Sprit, für die Energiepreispauschale (300 Euro für alle Beschäftigten) und das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr sind eingeplant. Außerdem sind mehrere Milliarden Euro als Vorsorge für derzeit noch nicht absehbare wirtschaftliche Entwicklungen vorgesehen.
Der Haushalt sei nicht auf Kante genäht, hieß es im Ministerium. Außerdem bleibe es dabei, dass im kommenden Jahr die Schuldenbremse wieder regulär gelten solle. Als nächstes befasst sich der Haushaltsausschuss des Bundestags mit den Zahlen.
15.33 Uhr: Moskau erklärt 40 deutsche Diplomaten zu "unerwünschten Personen"
Russland hat 40 deutsche Diplomaten zu "unerwünschten Personen" erklärt und damit deren Ausweisung verfügt.
Dem deutschen Botschafter in Moskau sei am Montag ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die Zahl entspricht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur etwa einem Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.
15.20 Uhr: Ukraine setzt auf Vermittlung von UN-Generalsekretär zu Mariupol
Für die Rettung eingeschlossener Zivilisten aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol setzt die Ukraine auf Vermittlung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres (74).
Man bitte ihn, "Initiator und Garant eines humanitären Korridors" zu werden, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag in Kiew. Mitarbeiter der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sollten die Evakuierungsmöglichkeit überwachen.
Wereschtschuk dementierte zugleich, dass es für Montag einen mit der russischen Seite vereinbarten Korridor zum Abzug aus dem Stahlwerk gebe. "Ein Korridor, der nur einseitig erklärt wird, bietet keine Sicherheit", schrieb sie auf ihrem Telegram-Kanal.
15.08 Uhr Hohe Getreidepreise kommen Bauern laut Branche kaum zugute
Die stark gestiegenen Getreidepreise auf den internationalen Märkten kommen Landwirten nach Branchenangaben kaum zugute.
"Die meisten Bauern haben ihr Getreide bereits zu niedrigeren Preisen verkauft", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied dem Nachrichtenportal T-Online (Montag). "Nur wer jetzt tatsächlich noch Restbestände hat, kann diese gut verkaufen."
Auf dem Weltmarkt stiegen die Preise immer weiter. "Im vergangenen Jahr lag der Preis bei 180 bis 200 Euro pro Tonne Weizen. Derzeit sind es rund 400 Euro."
15.07 Uhr: Greenpeace-Aktivisten in Norwegen ketten sich an russischen Öltanker
Aus Protest gegen den Import von Öl aus Russland haben Greenpeace-Aktivisten in Norwegen ihr Boot an einem russischen Öltanker festgekettet.
Damit wollten sie verhindern, dass das Schiff Tausende Tonnen Öl in den norwegischen Hafen Slagentangen bringen könne, berichtete die Umweltorganisation am Montag.
Die vier Aktivisten, die in drei kleinen Booten und Kajaks Transparente mit Aufschriften wie "Stop fuelling the war" und "Oil fuels war" hochhielten, forderten die norwegische Regierung auf, die Einfuhr von fossilen Brennstoffen aus Russland zu stoppen.
15 Uhr: Esken gegen Lieferung von Panzern aus Deutschland an Ukraine
SPD-Chefin Saskia Esken (60) hat sich gegen die Lieferung von Panzern an die Ukraine durch die deutsche Industrie oder aus Beständen der Bundeswehr gewandt.
Die Frage direkter Lieferungen durch die deutsche Industrie stehe derzeit nicht zur Debatte, weil die hergestellten Panzer nicht direkt eingesetzt werden könnten, sagte Esken am Montag in Berlin. Die Soldatinnen und Soldaten in der Ukraine würden die Waffensysteme noch nicht kennen. "Es benötigt lange Schulungen und langes Training." Für Wartung und Reparatur gebraucht würden zudem Ersatzteile, "die wir nicht mitliefern können", sowie Monteure.
Kritik am früheren Kurs ihrer Partei gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) wies Esken zurück. "Die SPD hat kein Putin-Problem", sagte Esken am Montag in Berlin. Die SPD müsse sich aber wie fast alle anderen fragen, ob sie möglicherweise zu spät auf Zeichen imperialistischen Großmachtstrebens geachtet habe.
Damit werde man sich in Zukunft beschäftigen müssen, im Augenblick gehe es aber darum, den Krieg möglichst schnell zu beenden. "Die SPD hat kein Russlandproblem", sagte Esken zudem.
14.42 Uhr: Ukraine lehnt Verfassungsänderung zum Nato-Beitrittsziel ab
Die Ukraine will das Ziel eines Nato-Beitritts nicht aus ihrer Verfassung streichen. "Änderungen der Verfassung sind kein Selbstzweck und werden es auch nicht werden", sagte Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk der Internetzeitung Ukrajinska Prawda in einem am Montag veröffentlichten Interview.
Was zum Militärbündnis Nato und zur EU in der Verfassung verankert sei, sei "unsere perspektivische Sicht auf die Zukunft", betonte er.
Die Verhinderung eines Nato-Beitritts und ein neutraler Status der Ukraine ist eines der Hauptziele des russischen Angriffskriegs gegen den Nachbarstaat.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hatte sich bereit gezeigt, über einen neutralen Status des Landes und Sicherheitsgarantien von Drittstaaten zu reden. Greifbare Ergebnisse bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gibt es aber bisher nicht.
14.22 Uhr: "Bösartiger Zynismus": Steinmeier verurteilt Kriegsbegründung Putins
Bei einer Begegnung mit ukrainischen Holocaust-Überlebenden hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) den russischen Angriffskrieg und die von Russlands Präsident Wladimir Putin (69) genannte Begründung dafür scharf verurteilt.
Mehr Infos unter: "'Entnazifizierung der Ukraine': Steinmeier verurteilt Kriegsbegründung Putins scharf"
13.08 Uhr: Russland kündigt Feuerpause und Korridor für Stahlwerk in Mariupol an
Russland hat angesichts der in einem Stahlwerk der Hafenstadt Mariupol eingeschlossenen Zivilisten eine neue Feuerpause und einen humanitären Korridor angekündigt.
Die russische Armee stelle 14 Uhr (13 Uhr MESZ) die Kampfhandlungen ein, teilte das Verteidigungsministerium am Montag in Moskau mit. Über einen humanitären Korridor sollten dann die Zivilisten die Industriezone verlassen können.
Die ukrainische Regierung hatte Russland aufgefordert, die Flucht der Frauen und Kinder aus den Bunkeranlagen des Stahlwerks sicherzustellen.
12.54 Uhr: Bereits mehr als 3800 Zivilisten im Krieg getötet
Durch den vor gut zwei Monaten begonnenen russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 3818 Zivilisten getötet worden.
"Verletzte: mehr als 4000", teilte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Montag mit. Die Statistik sei jedoch unvollständig, da die Behörden zu vielen Orten, darunter zur blockierten Hafenstadt Mariupol, keinen Zugang hätten.
Aktuell geht die Staatsanwaltschaft dabei von mindestens 215 getöteten und 391 verletzten Kindern aus. Die Vereinten Nationen haben bisher rund 2500 zivile Tote erfasst, gehen aber ebenso wie Kiew von weitaus höheren zivilen Opferzahlen aus.
11.50 Uhr: Polens Grenzschutz zählt fast drei Millionen Einreisen aus Ukraine
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben sich gut 2,94 Millionen Menschen von dort ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht.
Das teilte der polnische Grenzschutz am Montag auf Twitter mit. Am Sonntag kamen allerdings deutlich weniger Menschen aus dem Nachbarland als in den Tagen zuvor: 9800 - mehr als ein Drittel weniger als am Vortag.
In Richtung Ukraine überquerten am Sonntag 11.800 Menschen die Grenze. Dabei handelte es sich nach Angaben der Behörden zum Großteil um ukrainische Staatsbürger. Sie reisen meist in Gebiete, die die ukrainische Armee zurückerobert hat.
11.48 Uhr: Russischer Raketenangriff auf Raffinerie bei Krementschuk
Russische Streitkräfte haben nach Moskauer Angaben eine Raffinerie und ein Treibstofflager bei der zentralukrainischen Stadt Krementschuk mit Raketen beschossen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Montag mit.
Die ukrainische Militärverwaltung des Gebiets Poltawa teilte mit, dass am Sonntagabend neun Raketen in der Raffinerie und einem Heizkraftwerk von Krementschuk eingeschlagen seien.
Es gebe erheblichen Schaden an Gebäuden, die entstandenen Brände seien aber eingedämmt worden, schrieb Verwaltungschef Dmytro Lunin auf Telegram. Ein Mensch sei getötet, sieben weitere seien verletzt worden.
11.46 Uhr: Russland hat seine Kriegsziele in der Ukraine laut Blinken verfehlt
Russland hat nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken (60) seine Ziele im Krieg gegen die Ukraine verfehlt.
"Wir sehen: Wenn es um Russlands Kriegsziele geht, dann scheitert Russland gerade, und die Ukraine hat Erfolg", sagte Blinken am Montag in Polen.
Russland habe es sich zu seinem prinzipiellen Ziel gemacht, die Ukraine vollends zu unterwerfen und dem Land die Souveränität und Unabhängigkeit zu nehmen, sagte Blinken weiter. "Das ist gescheitert".
Russlands Militär sei dramatisch hinter den Erwartungen zurückgeblieben, seine Wirtschaft liege durch Sanktionen und Massenexodus am Boden. "Wir wissen nicht, wie der Rest dieses Krieges verlaufen wird, aber wir wissen, dass eine souveräne und unabhängige Ukraine sehr viel länger existieren wird als Wladimir Putin auf dieser Bühne."
10.23 Uhr: Selenskyj dankt USA für Waffenhilfe und fordert neue Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) hat sich beim Besuch zweier hochrangiger US-Minister für die Waffenhilfe der Amerikaner bedankt und zugleich eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland gefordert.
"Wir haben mit US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin die Waffenhilfe besprochen, die Verschärfung der Sanktionspolitik gegen Russland, die Finanzhilfe für die Ukraine und Sicherheitsgarantien", teilte Selenskyj am Montag auf seinem offiziellen Telegram-Kanal mit.
Die bisherigen Waffenhilfen in Höhe von 3,4 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) hätten der Ukraine sehr bei der Landesverteidigung geholfen, sagte Selenskyj. Zugleich gelte es, das russische Angriffspotenzial durch schärfere Sanktionen einzuschränken.
10.21 Uhr: Mehrere Eisenbahnstationen in der Ukraine beschossen
In der West- und Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montagmorgen mehrere Raketen eingeschlagen.
Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit.
"Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn", kommentierte Kamyschin.
8.37 Uhr: NRW-Ministerpräsident: Schröder-Interview muss Folgen haben
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (46, CDU) hat nach einem vielbeachteten Interview von Altkanzler Gerhard Schröder (78, SPD) Konsequenzen von der SPD-Spitze gefordert.
"Das Interview in der 'New York Times' ist schon ziemlich verstörend und es muss Folgen haben", sagte Wüst am Sonntag im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" bei Bild TV.
Mehr Informationen zum Thema findet Ihr hier: "Es muss Folgen haben": Hendrik Wüst fordert scharfe SPD-Maßnahmen gegen Gerhard Schröder.
8.09 Uhr: US-Diplomaten kehren in Ukraine zurück
Die USA wollen ihre Militärhilfe für die Ukraine weiter aufstocken, und US-Diplomaten sollen noch in dieser Woche in die Ukraine zurückkehren.
Das berichteten US-Medien am Montagmorgen nach einem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken (60) und Verteidigungsminister Lloyd Austin (68) in der Ukraine.
Blinken kündigte den Berichten zufolge an, dass US-Diplomaten, die vor Beginn der russischen Invasion die Ukraine verlassen hatten, noch in dieser Woche in das Land zurückkehren würden.
Dies sei eine starke Botschaft der Solidarität der Vereinigten Staaten.
7.10 Uhr: Landesbischof Bedford-Strohm für Waffenlieferungen an Ukraine
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (61) spricht sich für Waffenlieferungen an die Ukraine aus.
Er sieht angesichts des russischen Angriffskrieges gegen das Land einen Reformbedarf der evangelischen Friedensethik.
"Ihre Reflexion des Umgangs mit faktischer militärischer Aggression bedarf der Weiterentwicklung", schreibt er in einem Beitrag für die neue Ausgabe der in Freiburg erscheinenden "Herder Korrespondenz".
"Wenn es keine moralische Pflicht gibt, eine militärische Aggression ohne wirksame Gegenwehr hinzunehmen und damit unter der Besatzung
des Aggressors zu leben (...), dann ist es moralisch legitim, sich mit Waffen zu verteidigen", schreibt der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
"Ebenso legitim ist es, ein angegriffenes Volk unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit in seiner Verteidigung zu unterstützen, etwa durch Lieferung entsprechender Waffen."
7.06: Kiew meldet neue russische Angriffsversuche Richtung Kramatorsk
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere russische Angriffe im Osten der Ukraine abgewehrt.
"In Richtung Isjum – Barwinkowe und Isjum – Kramatorsk hat der Feind Sturmversuche unternommen, aber keinen Erfolg gehabt, dabei hat er die Ortschaften Welika Komyschuwacha, Wirnopillja und Nowa Dmytriwka beschossen", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit.
Im Bereich Donezk und weiter südlich beschränkten sich die russischen Kampfhandlungen demnach vor allem auf starkes Artilleriefeuer auf die ukrainischen Stellungen.
Einzig in der seit Wochen umkämpften Kleinstadt Popasna habe es weitere Sturmversuche gegeben.
In der Stadt Mariupol sei das Stahlwerk Azovstal mit Bomben und Raketen beschossen worden, heißt es weiter. Zu eigenen Verlusten machte der Generalstab dabei keine Angaben.
5.05 Uhr: EU-Außenbeauftragter: Kein Konsens für Energieembargo oder Strafzoll
Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell (75), sieht derzeit keine ausreichende Unterstützung unter den Mitgliedsländern für ein Embargo von russischem Öl und Gas.
Das gelte auch für alternative Sanktionen wie beispielsweise einen Strafzoll auf russische Öl- und Gaslieferungen, sagte Borrell der Tageszeitung "Welt" am Montag.
Zwar halte er einen Importstopp für Öl und Gas oder einen Strafzoll für wichtig, um Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufzubauen und ihn an den Verhandlungstisch zu bringen. "Aber im Moment haben wir in der EU keine geschlossene Haltung in dieser Frage."
3.15 Uhr: Brand in russischem Öldepot unweit der Grenze zur Ukraine
In einem russischen Öldepot unweit der Grenze zur Ukraine ist in der Nacht zum Montag ein schwerer Brand ausgebrochen.
Das Feuer habe in der Stadt Brjansk Lagertanks erfasst, teilte der örtliche Katastrophenschutz der Nachrichtenagentur Tass mit. Es liefen Löscharbeiten. Weitere Details gab es zunächst nicht.
Auf im Internet veröffentlichten Videos waren aus der Entfernung hohe Flammen zu sehen. Brjansk ist weniger als 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Ob der Brand mit dem Krieg in der Ukraine in Zusammenhang stehen könnte, war zunächst nicht bekannt.
3 Uhr: Russische Militärausgaben im Jahr vor Ukraine-Einmarsch gestiegen
Russland hat in der Zeit vor seinem Einmarsch in die Ukraine mehr Geld in sein Militär investiert als zuvor.
Die russischen Militärausgaben stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 65,9 Milliarden Dollar (rund 60 Milliarden Euro), wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht.
Russland steckte 2021 somit 4,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts ins Militär, das ist ein deutlich höherer Anteil als zum Beispiel in Deutschland.
2.41 Uhr: Selenskyjs Heimatstadt bereitet sich auf russische Attacke vor
Krywyj Rih, die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44), bereitet sich auf einen Angriff russischer Truppen vor.
Die ukrainischen Streitkräfte rechneten mit einer Offensive in den kommenden Tagen, schrieb der örtliche Militärchef Oleksandr Wilkul im Online-Dienst Telegram am Sonntag.
Man habe mehrstufige Verteidigungslinien aufgebaut und versuche, Zivilisten aus gefährdeten Gebieten zu bringen.
0.01 Uhr: Treffen mit US-Ministern in Kiew läuft
Eine ranghohe US-Delegation mit Außenminister Antony Blinken (60) und Verteidigungsminister Lloyd Austin (68) ist nach ukrainischen Angaben wie angekündigt in Kiew eingetroffen.
Die beiden Minister träfen sich in der Hauptstadt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (44), sagte sein Berater Olexij Arestowytsch am Sonntagabend in einem Videointerview. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Titelfoto: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa