Ukraine-Krieg: Frieden in weiter Ferne? Putin reist nicht zu Gesprächen nach Istanbul

Ukraine - Kurz vor geplanten Verhandlungen über die Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine sind Format und Zusammensetzung des Treffens weiter offen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57, l.) äußerte sich bislang nicht zur Frage, ob Machthaber Wladimir Putin (72) am Treffen in Istanbul teilnehmen wird.
Kremlsprecher Dmitri Peskow (57, l.) äußerte sich bislang nicht zur Frage, ob Machthaber Wladimir Putin (72) am Treffen in Istanbul teilnehmen wird.  © Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) betonte zwar am Dienstag dass eine russische Delegation am Donnerstag nach Istanbul zu dem von Präsident Wladimir Putin (72) vorgeschlagenen Treffen reisen werde. Er ließ aber offen, wer zur Delegation gehört und ob der Kremlchef selbst anreisen wird.

Putin selbst hielt sich bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern zu der Frage ebenfalls bedeckt. Dafür zeigte er sich in höchstem Maße selbstbewusst in Bezug auf den russischen Markt.

Eine Entschuldigung westlicher Investoren sei nicht ausreichend, um wieder nach Russland zurückkehren zu können, sagte er. Die Aussage zeugt davon, dass er mit einem baldigen Ende der Sanktionen rechnet.

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14. Mai, 22.27 Uhr: Frieden in weiter Ferne? Putin reist nicht zu Gesprächen nach Istanbul

Kremlchef Wladimir Putin (72) reist an diesem Donnerstag nicht zu den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs nach Istanbul.

Der russische Präsident schickt als Chef einer mehrköpfigen Delegation seinen Berater Wladimir Medinski in die Türkei, wie der Kreml mitteilte.

Der russische Präsident, Wladimir Putin (72).
Der russische Präsident, Wladimir Putin (72).  © Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

14. Mai, 22.19 Uhr: Selenskyj - bereit für jedes Verhandlungsformat

Vor geplanten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine drückt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) die Bereitschaft seines Landes für Verhandlungsformate jeder Art aus.

"Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit und wir haben keine Angst vor Treffen", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Morgen - in der Türkei."

Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (47), ist bereit für Verhandlungen - egal welcher Art.
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (47), ist bereit für Verhandlungen - egal welcher Art.  © Hennadii Minchenko/Ukrinform/dpa

14. Mai, 17.30 Uhr: Tote nach Raketenschlag auf Sumy

In der nordostukrainischen Großstadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen durch einen russischen Raketenangriff getötet worden.

Weitere neun wurden verletzt, wie der Stadtrat bei Facebook schrieb. Darunter seien zwei Schwerverletzte. Der Raketenschlag habe einem Industrieobjekt gegolten, hieß es.

In der nordostukrainischen Großstadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. (Archivfoto)
In der nordostukrainischen Großstadt Sumy sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. (Archivfoto)  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service via AP/dpa

14. Mai, 14.44 Uhr: Ukraine fordert Verhandlungsbereitschaft von Moskau

Die Ukraine erwartet weiter eine Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin (72) bei den direkten Verhandlungen für eine Beendigung des Krieges an diesem Donnerstag in der Türkei.

Wenn Putin nicht erscheine, sei das ein klares Signal für die Welt, dass Moskau keinen Frieden wolle und "nicht bereit für ernsthafte Verhandlungen" sei, schrieb der Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Andrij Jermak (53), bei Telegram.

Zudem forderte Jermak Sanktionen gegen Russland, falls der Kremlchef nicht in die Türkei reise. Der Vertraute von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) unterstrich außerdem die Wichtigkeit einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. "Ohne diese wird es keine wirklichen (Sicherheits-)Garantien geben", sagte er.

Andrij Jermak (53), Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, fordert eine Anwesenheit Putins bei den Verhandlungen in der Türkei.
Andrij Jermak (53), Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, fordert eine Anwesenheit Putins bei den Verhandlungen in der Türkei.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

14. Mai, 14.03 Uhr: Merz will Deutschland nicht zur Kriegspartei werden lassen

Kanzler Friedrich Merz (69) hat der Ukraine eine weiterhin kraftvolle Unterstützung auch durch die neue schwarz-rote Bundesregierung zugesagt.

"Dabei ist klar: Wir sind nicht Kriegspartei und werden dies auch nicht werden", versicherte der CDU-Chef in seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag. "Aber wir sind eben auch nicht unbeteiligte Dritte oder neutrale Vermittler sozusagen zwischen den Fronten."

Es dürfe kein Zweifel daran aufkommen, dass Deutschland ohne Wenn und Aber an der Seite der Ukrainer stehe, sagte Merz.

14. Mai, 10.07 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf neue Russland-Sanktionen

Die EU-Staaten haben sich wegen des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine auf ein neues Paket mit Russland-Sanktionen verständigt.

Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie Diplomaten nach einer Abstimmung im Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten berichteten.

Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.

Die neuen Sanktionen sollen am kommenden Dienstag bei einem EU-Außenministertreffen formell beschlossen werden und dann sofort in Kraft treten. Geplant sind auch noch weitere Strafmaßnahmen gegen Organisationen und Personen wegen der Verbreitung von Falschnachrichten und Menschenrechtsverstößen.

Vonseiten der EU wird es weitere Russland-Sanktionen geben. (Symbolfoto)
Vonseiten der EU wird es weitere Russland-Sanktionen geben. (Symbolfoto)  © Michael Kappeler/dpa

14. Mai, 6.38 Uhr: Selenskyj über Kremlchef Putin - "Er hat Angst"

Vor möglichen Friedensgesprächen in der Türkei hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) zum Vorgehen und Verhalten von Kremlchef Wladimir Putin (72) geäußert.

Der Machthaber entscheide alles in Russland, also müsse er auch über die Frage des Kriegs entscheiden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Es ist sein Krieg. Darum müssen auch die Verhandlungen mit ihm laufen." In einem vom "Spiegel" am Dienstagabend veröffentlichten Interview sagte Selenskyj: "Mir scheint, er (Putin) hat Angst."

Seinen Angaben nach bereitet sich die Ukraine in enger Abstimmung mit den Partnern auf das Treffen in der Türkei vor. Selenskyj äußerte in seiner Videobotschaft Zweifel an Russlands Verhandlungsbereitschaft. "Russland redet viel über direkte Verhandlungen, aber wenn es zur Sache geht, dann verstecken sie sich", sagte er angesichts der Hinhaltetaktik Moskaus zu einer Anreise Putins. Sollte sich der Kremlchef tatsächlich nach Istanbul begeben, will auch der Ukrainer dorthin kommen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht eine Angst bei Kremlchef Putin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sieht eine Angst bei Kremlchef Putin.  © Kay Nietfeld/dpa

14. Mai, 6.26 Uhr: US-Außenminister Rubio nimmt an Gesprächen teil

Aus den USA reist Außenminister Marco Rubio (53) zu den Gesprächen in die Türkei.

Das teilte US-Präsident Donald Trump (78) mit. Die Verhandlungen dort würden Ende dieser Woche stattfinden, wahrscheinlich am Donnerstag, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Saudi-Arabien. Er bezeichnete dies als "sehr wichtig" und gab sich optimistisch, dass dabei "sehr gute Ergebnisse" erzielt werden könnten.

Neben Rubio werden nach Angaben des Weißen Hauses auch die US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) und Keith Kellogg (81) zu den möglichen ukrainisch-russischen Gesprächen reisen. Trump hatte nach eigenen Angaben auch eine eigene Beteiligung erwogen, macht dies aber von der Anwesenheit Putins abhängig.

US-Außenminister Marco Rubio (53) wird bei den möglichen Friedensgesprächen in der Türkei dabei sein.
US-Außenminister Marco Rubio (53) wird bei den möglichen Friedensgesprächen in der Türkei dabei sein.  © Jacquelyn Martin/Pool AP/dpa

14. Mai, 6.15 Uhr: Pistorius sicher - Putin will weiter bombardieren

Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (65) sieht bei Wladimir Putin (72) derzeit keinen Willen zu Verhandlungen über eine Waffenruhe.

"Er will gar nicht verhandeln, er will weiter bombardieren und kämpfen und Geländegewinne machen", sagte der SPD-Politiker im ZDF-"heute journal".

Auf die Frage, ob die Russland angedrohten neuen Sanktionen ein Bluff der Europäer gewesen seien, antwortete Pistorius: "Davon gehe ich nicht aus." Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs hätten sehr deutlich gemacht, "dass es Sanktionen und Reaktionen geben muss und geben wird, wenn diese Waffenruhe von Putin nicht eingehalten oder nicht mal begonnen wird".

Verteidigungsminister Boris Pistorius (65) glaubt nicht an eine Bereitschaft Putins für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (65) glaubt nicht an eine Bereitschaft Putins für eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg.  © Kay Nietfeld/dpa

13. Mai, 21.06 Uhr: Tote und Verletzte bei Angriffen in Charkiw

Mindestens zwei Menschen sind nach Behördenangaben bei russischen Angriffen in der nordostukrainischen Region Charkiw ums Leben gekommen.

Ein 80-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau seien bei der Bombardierung der Ortschaft Netschwolodiwka westlich von Kupjansk getötet worden, teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Seinen Angaben nach wurden drei weitere Frauen und ein Mann, alle im Rentenalter, durch den Abwurf der Gleitbomben verletzt.

Charkiw: Mindestens zwei Menschen sind bei russischen Angriffen in der nordostukrainischen Region ums Leben gekommen. (Archivfoto)
Charkiw: Mindestens zwei Menschen sind bei russischen Angriffen in der nordostukrainischen Region ums Leben gekommen. (Archivfoto)  © Andrii Marienko/AP/dpa

13. Mai, 20.19 Uhr: Selenskyj - Es ist Putins Krieg, also muss er auch verhandeln

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat seine Forderung nach einer Teilnahme von Kremlchef Wladimir Putin (72) an den geplanten Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs bekräftigt.

Putin entscheide alles in Russland, also müsse er auch über die Frage des Kriegs entscheiden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Es ist sein Krieg. Darum müssen auch die Verhandlungen mit ihm laufen."

Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (47).
Der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj (47).  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

13. Mai, 19.39 Uhr: Rubio reist zu Ukraine-Treffen in die Türkei

US-Außenminister Marco Rubio (53) reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump (78) zum möglichen Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) mit Kremlchef Wladimir Putin (72) in die Türkei.

Die Gespräche dort würden Ende dieser Woche stattfinden, wahrscheinlich am Donnerstag, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Saudi-Arabien. Er bezeichnet dies als "sehr wichtig" und gab sich optimistisch, dass dabei "sehr gute Ergebnisse" erzielt werden könnten.

Titelfoto: Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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