Ukraine - Russlands Präsident Wladimir Putin (72) hat sich zu einem Gespräch mit Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) bereiterklärt - wenn dieser den Kontakt zu ihm suchen sollte.
"Wir sind immer dafür offen", antwortete Putin in St. Petersburg auf eine Frage der Deutschen Presse-Agentur.
Gleichzeitig warnte der Kremlchef vor einem "sehr schweren Schaden" für die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland, falls die Bundesregierung den Marschflugkörper Taurus an die Ukraine liefern sollte.
Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.
19. Juni, 10.43 Uhr: Toter nach russischen Angriffen in der Ukraine
Durch russische Drohnenangriffe in der Nacht ist laut ukrainischen Angaben ein 59-Jähriger im Gebiet Dnipropetrowsk getötet worden.
Der Mann sei seinen schweren Verletzungen erlegen, schrieb der Militärgouverneur der Region, Serhij Lyssak, bei Telegram. Vier weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge attackierte Russland seinen Nachbarn in der Nacht mit 104 Drohnen und Drohnenattrappen. Davon seien 88 abgeschossen oder mit elektronischen Mitteln zu Boden gebracht worden.
19. Juni, 6.15 Uhr: Russland nicht bange vor Rüstungswettlauf mit Nato
Russland ist nach Putins Worten nicht bange vor einem Rüstungswettlauf mit der Nato. Moskau vervollkommne seine Streitkräfte.
"Was immer die Nato unternimmt, das schafft natürlich gewisse Bedrohungen, doch wir stutzen die Bedrohungen zurück, die entstehen werden."
Die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben in den Nato-Staaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sei sinnlos, weil Russland schon für seine Sicherheit sorgen werde.
Putin nannte es eine Lüge, dass Russland sich darauf vorbereite, Nato-Staaten anzugreifen. Nachrichtendienste und Fachpolitiker warnen dagegen immer wieder, dass die Eroberungspläne des Kremls über die Ukraine hinaus reichten und Russland bis 2029 zu einem Angriff auf Nato-Gebiet fähig sein werde.
19. Juni, 6.13 Uhr: Putins Bedingungen für Treffen mit Selenskyj
Erneut stellte Putin Bedingungen für ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die für Kiew nicht zu erfüllen sind.
"Ich bin bereit, mich mit allen zu treffen - einschließlich Selenskyj", sagte der Kremlchef. Die Frage für Russland sei, wer eine Friedensvereinbarung unterschreibe - womit er zu verstehen gab, dass Selenskyj abgesetzt werden müsse.
Putin zog zum wiederholten Male in Zweifel, dass der ukrainische Präsident dazu berechtigt sei, ein Friedensabkommen zu unterzeichnen, weil seine fünfjährige Amtszeit 2024 abgelaufen sei. Die ukrainische Führung hat klargestellt, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürfen und Selenskyj weiter alle Machtbefugnisse hat.
Umgekehrt wird Putin vorgeworfen, die politische Opposition im Lande mithilfe seines autoritären Machtapparats mundtot gemacht zu haben.
19. Juni, 6.12 Uhr: Putins Warnung vor Taurus-Lieferung an Ukraine
Angesprochen auf den Marschflugkörper Taurus warnte Putin vor einer Kriegsbeteiligung Deutschlands, falls die Bundesregierung den Ukrainern einen Einsatz der Waffe ermöglichen sollte.
"Nur deutsche Offiziere können den Taurus lenken. Was heißt das? Dass Soldaten der Bundeswehr mit deutschen Waffen Schläge gegen Territorium Russlands führen." Allerdings zählt der Taurus auch in den Armeen Schwedens und Spaniens zum Arsenal, ohne dass deutsche Soldaten beteiligt wären.
Auf den Kriegsverlauf selbst hätten die Marschflugkörper nach Putins Worten keinen Einfluss, weil die russische Armee auf der gesamten Frontlinie die Initiative habe. "Die russischen Truppen haben strategische Vorteile in allen Richtungen. Unsere Streitkräfte greifen auf der gesamten Front an.
Tatsächlich rücken die russischen Truppen in der Ostukraine vor, kleine Geländegewinne werden aber oft mit hohen Verlusten erkauft.