Ukraine-Krieg: Russland fordert für Feuerpause Ende der Waffenlieferungen

Ukraine - Die Staats- und Regierungschefs der vier wichtigsten europäischen Partner kommen gemeinsam nach Kiew - mit einer klaren Botschaft.

Die vier europäischen Staats- und Regierungschefs kommen heute bei einem Treffen in Kiew zusammen.
Die vier europäischen Staats- und Regierungschefs kommen heute bei einem Treffen in Kiew zusammen.  © Jesco Denzel/Bundesregierung/dpa

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) ist mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) und dem britischen Premierminister Keir Starmer (62) mit dem Zug in Kiew eingetroffen.

Dort wollen die drei zusammen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk (68) den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) treffen, um über eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe von 30 Tagen zu sprechen.

Diese Forderung hatte zuvor US-Präsident Donald Trump (78) aufgestellt. Sie wird von den vier Europäern nun unterstützt.

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10. Mai, 9.07 Uhr: Russland fordert für Feuerpause Ende der Waffenlieferungen

Russland hat von den USA und der EU als Voraussetzung für eine 30-tägige Feuerpause im Ukraine-Krieg ein Ende der Waffenlieferungen an Kiew gefordert.

"Andernfalls wird es einen Vorteil für die Ukraine geben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im Interview des US-Senders ABC. Die Ukraine würde eine Waffenruhe dazu nutzen, um ihre "totale Mobilmachung" fortzusetzen und neue Truppen an die Front zu bringen, um neues Personal auszubilden und den derzeitigen Kämpfern eine Atempause zu verschaffen, sagte Peskow.

Russland selbst komme gerade bei seiner Offensive in der Ukraine voran und habe die Initiative, betonte er. Der Kremlsprecher äußerte zugleich die Hoffnung, dass US-Präsident Donald Trump seinen Einfluss auf die Ukraine weiter nutze und Moskau dabei helfe, Kiew zu Verhandlungen zu drängen. Er warf der Ukraine vor, sie wolle Verhandlungen aus dem Weg gehen.

Der Kreml betont seine Bereitschaft für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine - hat dafür aber klare Bedingungen.
Der Kreml betont seine Bereitschaft für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine - hat dafür aber klare Bedingungen.  © Alexei Nikolsky/AP/dpa

10. Mai, 8.16 Uhr: Ukraine erwartet deutsche Zusage für neue Waffenlieferungen

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, rechnet damit, dass Bundeskanzler Friedrich Merz der Ukraine bei seinem Besuch in Kiew neue Waffenlieferungen zusagen wird.

"Ich bin mir sicher", sagte der Botschafter bei der Ankunft von Merz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer in Kiew auf eine entsprechende Frage. Details wollte er nicht nennen.

Die neue Bundesregierung will deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine wieder größtenteils geheim halten, wie Freitagabend aus Regierungskreisen verlautete. Damit wolle man vor allem "dem Aggressor im Ukraine-Krieg militärische Vorteile verweigern".

9. Mai, 18.30 Uhr: Treffen mit "Koalition der Willigen" am Samstag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat für diesen Samstag ein Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in Kiew angekündigt.

Erwartet würden in der ukrainischen Hauptstadt die Führer der Koalition, sagte der Staatschef bei einer Videokonferenz. Das Treffen sei wichtig für die Sicherheitsarchitektur in Europa, und Europa werde ebenfalls davon profitieren. Wer genau in die Ukraine reisen soll, sagte Selenskyj nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) spricht von einem Treffen der "Koalition der Willigen" in der Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) spricht von einem Treffen der "Koalition der Willigen" in der Ukraine.  © Stephanie Lecocq/Pool Reuters/dpa

9. Mai, 11.17 Uhr: Kreml zeigt Drohnen aus Ukraine-Krieg bei Militärparade

Russland hat erstmals bei seiner traditionellen Militärparade zum Weltkriegsgedenken auch die massenhaft im Ukraine-Krieg eingesetzten Drohnen zur Schau gestellt.

Über den Roten Platz rollten in der vom Fernsehen übertragenen Parade mehrere Lkw mit Aufklärungsdrohnen vom Typ Orlan und Kampfdrohnen vom Typ Lancet sowie der iranischen Bauart Geran. Gerade letztere werden häufig zu Angriffen auf Ziele in der Ukraine weit hinter der Front benutzt.

Russische Militärlastwagen, die unbemannte Luftfahrzeuge vom Typ Geran-2 transportieren, rollen nach einer Probe für die Militärparade zum Tag des Sieges über den Borowizkaja-Platz neben dem Kreml.
Russische Militärlastwagen, die unbemannte Luftfahrzeuge vom Typ Geran-2 transportieren, rollen nach einer Probe für die Militärparade zum Tag des Sieges über den Borowizkaja-Platz neben dem Kreml.  © Pavel Bednyakov/AP/dpa
Auf dem Roten Platz rollt während der Militärparade zum Tag des Sieges neuestes Kriegsgerät auf.
Auf dem Roten Platz rollt während der Militärparade zum Tag des Sieges neuestes Kriegsgerät auf.  © Mikhail Korytov/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa

9. Mai, 8.53 Uhr: Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges in Moskau

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert Russland heute (9.00 Uhr MESZ) mit seiner traditionellen Militärparade an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Jahr 1945.

Es ist die inzwischen vierte Parade mit Tausenden Soldaten und schwerer Militärtechnik auf dem Roten Platz seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Kiew kritisiert die Waffenschau als zynische Machtdemonstration. Europa demonstriert dafür seine Unterstützung für Kiew bei einem Treffen mehrerer Außenminister der EU im westukrainischen Lwiw.

Russische Soldaten proben die Militärparade zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz. Die Parade wird am heutigen Freitag stattfinden.
Russische Soldaten proben die Militärparade zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz. Die Parade wird am heutigen Freitag stattfinden.  © Maxim Shipenkov/AP/dpa

9. Mai, 8.49 Uhr: Trump fordert 30-tägige Waffenruhe

US-Präsident Donald Trump (78) pocht auf eine 30-tägige bedingungslose Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine und droht erneut mit Sanktionen.

"Wird der Waffenstillstand nicht eingehalten, werden die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen", schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social vermutlich in erster Linie an Russland gerichtet.

US-Präsident Donald Trump (78) hat erneut mit Sanktionen gedroht.
US-Präsident Donald Trump (78) hat erneut mit Sanktionen gedroht.  © Evan Vucci/AP/dpa

8. Mai, 21.48 Uhr: Selenskyj telefoniert mit Merz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefonisch zu seiner Wahl gratuliert.

"Wir verlassen uns auf Deutschland, dass es weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Ukraine spielt - sowohl beim Schutz unserer Menschen als auch beim Wiederaufbau nach dem Krieg", schrieb Selenskyj auf der Plattform X mit Blick auf den Krieg gegen Russland.

Es gebe "großes Potenzial" für eine deutsch-ukrainische Partnerschaft, daher sei die Arbeit an "vielen wichtigen Sachen" vereinbart worden, betonte Selenskyj. Details nannte er nicht. Merz habe eine weitere Unterstützung der Ukraine zugesagt. "Das war wichtig zu hören, ich bin dafür dankbar."

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine seien sich Selenskyj und Merz einig gewesen, dass Russland einem Waffenstillstand zustimmen müsse, teilte Deutschlands Regierungssprecher Stefan Kornelius mit.

Am Telefon gratulierte der ukrainische Präsident Selenskyj (47,l.) Friedrich Merz (69) zur Kanzlerwahl.
Am Telefon gratulierte der ukrainische Präsident Selenskyj (47,l.) Friedrich Merz (69) zur Kanzlerwahl.  © Michael Kappeler/dpa

8. Mai, 17.30 Uhr: Europäische Außenminister reisen gemeinsam in die Ukraine

In der Ukraine soll es nach Angaben von EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas an diesem Freitag ein Treffen von europäischen Außenministern geben.

"Morgen reisen wir in die Ukraine, und wir werden eine Milliarde Euro für die ukrainische Verteidigungsindustrie bereitstellen", sagte sie nach einem informellen EU-Außenministertreffen in Polens Hauptstadt Warschau. Dies sei erneut ein "sehr wichtiges Zeichen" für die Ukraine.

Bei der Reise der Außenminister soll nach Angaben von Kallas auch die endgültige politische Zustimmung zur Einrichtung des geplanten internationalen Sondertribunals erfolgen, vor dem Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Verantwortung gezogen werden kann. "Es wird keine Straflosigkeit geben", betonte sie.

Bei einem informellen Treffen in Warschau kamen die EU-Außenminister zusammen.
Bei einem informellen Treffen in Warschau kamen die EU-Außenminister zusammen.  © Leszek Szymanski/PAP/dpa

8. Mai, 16.02 Uhr: Kiew und Moskau beklagen viele Verstöße während Waffenruhe

Russland hält nach Angaben aus Kiew die eigens erklärte Waffenruhe in seinem Krieg gegen die Ukraine nicht ein.

"Unseren militärischen Daten nach greifen russische Kräfte weiter an der gesamten Frontlinie an", schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. Insgesamt habe das russische Militär seit Mitternacht mehr als 700 Mal gegen die Waffenruhe verstoßen.

Dagegen behauptete das Verteidigungsministerium in Moskau, die russische Armee halte sich streng an die von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete dreitägige Feuerpause und reagiere nur auf ukrainische Angriffe.

8. Mai, 12.12 Uhr: Abgeordneter räumt ein - "Ukraine hält Waffenruhe stillschweigend ein",

Die Ukraine hält sich nach Angaben eines Parlamentsabgeordneten trotz teils anderslautender Bekundungen stillschweigend an eine von Russland verkündete dreitägige Waffenruhe.

"Die Ukraine schweigt offiziell, aber hat sich ebenfalls der Waffenruhe angeschlossen. Entsprechende Anweisungen sind bei den Streitkräften eingegangen", schrieb der oppositionelle Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko bei Telegram. Offizielle Bestätigungen der Führung in Kiew gab es dafür nicht.

Dennoch gab es seit Mitternacht Ortszeit zumindest keine Berichte über gegenseitige Drohnenangriffe, wie noch in den Tagen zuvor.

Titelfoto: Alexei Nikolsky/AP/dpa

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