Ukraine-Krieg: Sicheres Meer? Russland verlangt Aufhebung von Sanktionen

Ukraine - Die Versuche einer schrittweisen Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine tragen weiterhin kaum Früchte.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72).
Der russische Präsident Wladimir Putin (72).  © Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Während die USA als Vermittler mitteilten, beide Kriegsparteien würden eine sichere zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer garantieren, scherte Moskau mit einer Reihe von Bedingungen aus.

So teilte der Kreml mit, eine solche Einigung könne erst nach Aufhebung vieler Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump schloss danach nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bewusst auf Zeit spielt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist am heutigen Mittwoch nach Paris und soll dort von Präsident Emmanuel Macron empfangen werden. Das Treffen dient der Vorbereitung eines Gipfels der sogenannten Koalition der Willigen, zu dem Macron Unterstützer der Ukraine für Donnerstag eingeladen hat.

Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!
Ukraine Landesbischof hofft, dass Trump den Ukraine-Krieg beendet!

Sie arbeiten unter der Leitung Frankreichs und Großbritanniens an einem Konzept für Sicherheitsgarantien, die gewährleisten sollen, dass eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine auch hält und Russland nicht erneut angreift.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

26. März, 6.37 Uhr: Russland bekräftigt Anspruch auf AKW Saporischschja

Mit Blick auf jüngste Vorstöße Trumps bekräftigte Russland seinen Anspruch auf das besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja.

"Das AKW Saporischschja ist eine russische Nuklearanlage", schrieb das Außenministerium in Moskau in einer Mitteilung. Eine Rückgabe der größten Atomanlage Europas an die Ukraine oder eine Abgabe der Kontrolle an ein anderes Land sei unmöglich. Auch eine gemeinsame Nutzung komme nicht infrage.

Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Interesse an der Atomindustrie in der Ukraine bekundet. Er sagte auch, dass die USA mit ihrer Erfahrung ein ukrainisches Kernkraftwerk gut betreiben könnten. Selenskyj bestätigte lediglich, dass er Washington um Hilfe gebeten habe, um Saporischschja zurückzubekommen.

26. März, 6.35 Uhr: Europäische Sicherheitsgarantie wohl nur als Luftraumüberwachung

Mit Blick auf die diskutierten Sicherheitsgarantien für die Ukraine erwägen die westlichen Unterstützer derzeit vor allem, eine - noch zu schaffende - entmilitarisierte Zone zwischen den Feindeslinien mit Hilfe technischer Mittel wie Satelliten und Drohnen aus der Luft zu beobachten.

Zudem könnten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Marineeinheiten zum Einsatz kommen, um die Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer zu überwachen.

Eine Friedenstruppe im eigentlichen Sinne würde demnach eventuell über die Vereinten Nationen mobilisiert werden und ausschließlich aus Soldaten unparteiischer Drittstaaten bestehen.

26. März, 6.33 Uhr: Unklarheit bei Angriffen auf Energieanlagen

Unklarheit herrscht auch beim fraglichen Stopp der wechselseitigen Angriffe auf Energieanlagen, obwohl der Kreml dazu am Dienstagabend eine Liste solcher Objekte vorlegte.

Der Angriffsstopp gilt demnach für Ölraffinerien, Pipelines, Pumpstationen sowie Öl- und Gasspeicher, Kraftwerke und Umspannwerke, Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke.

Moskau halte sich seit dem 18. März an diese Beschränkung, behauptete der Kreml. An dem Tag hatten US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin miteinander telefoniert.

"Aber die Wahrheit ist, dass sie auch seit dem 18. März unsere Energieanlagen mit Bomben, Kampfdrohnen und FPV-Drohnen beschossen haben", schrieb der Selenskyj-Berater Dmytro Lytwyn im Netzwerk X - es gebe mindestens acht solche Fälle.

Ein Arbeiter geht an einem Transformator vorbei, der nach einem russischen Raketenangriff auf das DTEK-Kraftwerk in der Ukraine zerstört wurde. (Archivbild)
Ein Arbeiter geht an einem Transformator vorbei, der nach einem russischen Raketenangriff auf das DTEK-Kraftwerk in der Ukraine zerstört wurde. (Archivbild)  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

26. März, 6.31 Uhr: Selenskyj wirft Russland Manipulation vor

Selbst am Tag der Verhandlungen versuche Russland noch zu manipulieren, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

Dabei sei die Aussage der USA zu der Teilwaffenruhe auf See sehr klar gewesen. "Es gibt etwas, worüber der Kreml wieder lügt: dass die angebliche Waffenruhe im Schwarzen Meer von der Frage der Sanktionen abhängt", sagte der ukrainische Präsident.

26. März, 6.30 Uhr: Wieder russische Drohnenangriffe in der Nacht

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen Russlands großangelegte Invasion.

In der Nacht auf Donnerstag griff die russische Armee die Ukraine wieder mit Schwärmen von Kampfdrohnen an, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte.

Besonders zu leiden hatte Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih: In der Industriestadt im Süden zählte der Rundfunksender Suspilne etwa 15 Explosionen. Angaben über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto sind ein verbranntes Auto und beschädigte Wohnhäuser zu sehen, nachdem eine russische Rakete eingeschlagen ist. (Archivbild)
Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto sind ein verbranntes Auto und beschädigte Wohnhäuser zu sehen, nachdem eine russische Rakete eingeschlagen ist. (Archivbild)  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa

25. März, 21 Uhr: Ukrainische Energieanlagen laut Kreml von Beschuss ausgenommen

Russland wird dem Kreml zufolge in einer 30-tägigen Feuerpause keine Energieanlagen in der Ukraine beschießen.

Dies gelte für Ölraffinerien, Pipelines, Pumpstationen und Speicher für Öl oder Gas, Kraftwerke und Umspannwerke, Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke, teilte der Kreml in Moskau mit. Diese Liste sei mit den USA abgesprochen. Russland halte sich seit dem 18. März an diese Beschränkung, hieß es.

25. März, 20.53 Uhr: Moskau will Atomkraftwerk Saporischschja nicht Trump überlassen

Mit Blick auf jüngste Vorstöße von US-Präsident Donald Trump (78) hat Russland seinen Anspruch auf das besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja bekräftigt. "Das AKW Saporischschja ist eine russische Nuklearanlage", schrieb das Außenministerium in Moskau in einer Mitteilung.

Eine Rückgabe der größten Atomanlage Europas an die Ukraine oder eine Abgabe der Kontrolle an ein anderes Land sei unmöglich. Auch eine gemeinsame Nutzung gehe nicht. Das Außenministerium nannte dabei Trumps Namen nicht, sondern bezog sich auf Presseberichte über ein angebliches Interesse an dem seit März 2022 besetzten AKW.

US-Präsident Donald Trump (78).
US-Präsident Donald Trump (78).

25. März, 18.04 Uhr: Moskau stellt Bedingungen für sichere Schifffahrt

Russland hat eine von den USA und der Ukraine abweichende Erklärung zu den Ergebnissen der Konfliktgespräche in Saudi-Arabien veröffentlicht. Demnach will Russland eine Vereinbarung zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer erst dann umsetzen, wenn weitreichende Sanktionen aufgehoben werden.

So sollen etwa die russische staatliche Landwirtschaftsbank und andere Geldhäuser erst wieder Zugang zum internationalen Finanztelekommunikationssystem Swift erhalten. Außerdem verlangt Russland das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind, heißt es in einer Erklärung des Kremls.

25. März, 16.40 Uhr: Russland und Ukraine wollen laut USA zivile Schifffahrt absichern

Nach Angaben der USA haben sich Russland und die Ukraine bereiterklärt, die Sicherheit der zivilen Schifffahrt im Schwarzen Meer zu gewährleisten.

Es solle auf Gewalt verzichtet und die Nutzung von Handelsschiffen für militärische Zwecke verhindert werden, hieß es in zwei von der US-Regierung veröffentlichten Erklärungen.

Ein Frachter läuft am frühen Morgen aus dem Hafen von Odessa auf das Schwarze Meer aus. (Archvbild)
Ein Frachter läuft am frühen Morgen aus dem Hafen von Odessa auf das Schwarze Meer aus. (Archvbild)

25. März, 13.59 Uhr: Selenskyj vor Bild mit Kreml in Flammen – Unmut in Moskau

Die ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Kiew vor einem Gemälde mit dem Kreml in Flammen fotografieren lassen und damit in Moskau Unmut hervorgerufen.

"Nun, das zeigt wahrscheinlich am besten das Niveau der geistigen Entwicklung und den inneren Zustand desjenigen, der auf solchen Fotos posiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Auf jeden Fall schmücke das Selenskyj nicht. Kommentatoren in Moskau bezeichneten die Pose als "krank".

Titelfoto: Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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