Ukraine-Krieg: Kiew dankt für deutsche Militärhilfe - Moskau greift an

Ukraine - Kurz vor geplanten Verhandlungen über eine begrenzte Waffenruhe im Ukraine-Krieg hat Russland das Nachbarland in der Nacht erneut mit heftigen Angriffen überzogen.

Odessa: Städtische Arbeiter räumen auf, nachdem russische Drohnen während des nächtlichen Angriffs Geschäfte getroffen haben.
Odessa: Städtische Arbeiter räumen auf, nachdem russische Drohnen während des nächtlichen Angriffs Geschäfte getroffen haben.

Die südukrainische Hafenstadt Odessa wurde Ziel eines massiven russischen Drohnenangriffs. "Odessa brennt, russische Drohnen treffen zivile Objekte der Stadt", schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak (53), bei Telegram. Es gebe demnach Verletzte.

Der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk hatte zuvor mehr als 15 Explosionen in der Stadt gemeldet. Videos in sozialen Netzwerken zeigten mutmaßliche Einschläge und Brände. In Teilen der Stadt fiel der Strom aus.

Auch die südostukrainische Industriestadt Saporischschja wurde von Drohnen angegriffen. Nach Angaben des staatlichen Rettungsdienstes wurden mindestens fünf Menschen verletzt, darunter ein Kind.

Neues Waffensystem: Nordkoreanische Raketen-Trucks offenbar in Russland eingetroffen
Ukraine Neues Waffensystem: Nordkoreanische Raketen-Trucks offenbar in Russland eingetroffen

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Ticker.

22. März, 20.43 Uhr: Drei Tote in der Ukraine nach russischem Beschuss

Mindestens drei Zivilisten sind nach ukrainischen Angaben in der Frontstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk durch russischen Beschuss ums Leben gekommen.

Eine weitere Person sei verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf Telegram mit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erfolgte der Beschuss am frühen Nachmittag und traf ein Wohnviertel. Womit die Stadt attackiert worden sei, werde noch ermittelt.

22. März, 16.25 Uhr: Selenskyj besucht Front im Osten der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat einen Frontabschnitt nahe der schwer umkämpften Stadt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk besucht.

Auf Videos, die der ukrainische Staatschef auf seinem Telegramkanal veröffentlichte, ist er bei der Auszeichnung von Soldaten und bei einer Besprechung in einem Kommandopunkt zu sehen.

Die Kleinstadt Pokrowsk ist seit Sommer 2024 einer der Schwerpunkte russischer Angriffe. Die russischen Truppen stehen teilweise bereits südwestlich der Stadt, konnten zuletzt aber keine Geländegewinne mehr erzielen.

22. März, 13.44 Uhr: Putin-Dekret drängt Ukrainer zu russischem Pass behauptet das britische Verteidigungsministerium

Kremlchef Wladimir Putin übt nach britischen Angaben Druck auf Ukrainer in Russland und in besetzten Gebieten in ihrem Heimatland aus, damit sie die russische Staatsbürgerschaft annehmen.

Wie das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg schreibt, hat Putin in dieser Woche ein Dekret unterzeichnet, das in den betroffenen Territorien lebende ukrainische Staatsbürger verpflichtet, bis zum 10. September 2025 "ihren Rechtsstatus zu regeln" oder aber das Gebiet zu verlassen.

22. März, 7.15 Uhr: Deutschland bewilligt Milliarden für die Ukraine

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat ein lange umstrittenes Milliarden-Paket für die Ukraine bewilligt.

Bei dem Paket geht es um zusätzliche 3 Milliarden Euro für dieses Jahr und bis zu 8,3 Milliarden Euro für 2026 bis 2029. Das Geld soll auch die ausbleibende US-Hilfe kompensieren. Um das Hilfspaket und die Frage, wie es finanziert werden sollte, hatte es vor der Bundestagswahl lange Auseinandersetzungen gegeben.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen der Ukraine nun in diesem Jahr zusätzliche Waffen geliefert werden. Ein Sprecher nannte das Luftverteidigungssystem Iris-T, Lenkflugkörper, Überwachungsradare, Drohnen, Gefechtsfahrzeuge und Handwaffen.

Die Ukraine dankt für die neue Militärhilfe Deutschlands in Milliardenhöhe.
Die Ukraine dankt für die neue Militärhilfe Deutschlands in Milliardenhöhe.

21. März, 22.26 Uhr: Tote und Verletzte nach russischen Luftschlägen

Bei neuen russischen Luftschlägen sind im Nordosten der Ukraine im Gebiet Sumy laut Behörden mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden.

In dem Dorf Krasnopillja hätten die Russen sechs Gleitbomben abgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In einem weiteren Dorf seien zwei Menschen bei einem Angriff auf ein Motorrad verletzt worden. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes gab es Luftalarm.

Militärfahrzeuge fahren in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze. In Sumy gab es offenbar neue russische Luftschläge. (Archivfoto)
Militärfahrzeuge fahren in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze. In Sumy gab es offenbar neue russische Luftschläge. (Archivfoto)

21. März, 22.06 Uhr: Ukraine dankt Deutschland für Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat Deutschland für das Milliarden-Hilfspaket im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg gedankt.

Deutschland liefere genau das, was helfe, Leben in der Ukraine zu retten, sagte er laut einer auf der Plattform X veröffentlichten Mitteilung. Sein ausdrücklicher Dank gelte Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und seinem wahrscheinlichen Amtsnachfolger Friedrich Merz (69, CDU). "Danke, Deutschland!", schrieb Selenskyj auf Deutsch.

21. März, 18.49 Uhr: Gespräche in Saudi-Arabien haben technischen Charakter

Die für Montag in Saudi-Arabien erwarteten Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und der USA werden vor allem technischer Natur sein.

Bei dem Treffen geht es um eine mögliche begrenzte Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine. "Das ist ein Treffen, bei dem die Parameter für die verschiedenen vorgeschlagenen Formen von Waffenruhen bestimmt werden sollen, die heute auf dem Verhandlungstisch liegen", sagte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychyj, Journalisten in Kiew.

21. März, 18.47 Uhr: Europäer erwägen Bodentruppeneinsatz an ukrainischer Grenze

Die Überwachung eines möglichen Waffenstillstandes zwischen Russland und der Ukraine könnte nach jüngsten Planungen in der sogenannten "Koalition der Willigen" über ein mehrschichtiges Sicherheitskonzept erfolgen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird im Kreis der westlichen Unterstützerstaaten erwogen, eine denkbare entmilitarisierte Zone an der Grenze zwischen den beiden Ländern vor allem aus der Luft und mit Hilfe von technischen Mitteln wie Satelliten und Drohnen zu beobachten. Zudem könnte Marineeinheiten zum Einsatz kommen, um die Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer zu überwachen.

Eine Friedenstruppe im eigentlichen Sinne würde demnach - wenn überhaupt - über die Vereinten Nationen mobilisiert werden und ausschließlich aus Soldaten aus unparteiischen Drittstaaten bestehen. Europäische Streitkräfte könnten dann an der ukrainischen Westgrenze stationiert werden und etwa Ausbildungsprogramme für die ukrainischen Partner anbieten. Übergeordneter Sicherheitsgarant soll demnach die atomare Supermacht USA sein.

Europäische Streitkräfte könnten an der ukrainischen Westgrenze stationiert werden. (Archivfoto)
Europäische Streitkräfte könnten an der ukrainischen Westgrenze stationiert werden. (Archivfoto)

21. März, 18.44 Uhr: Macron und Pavel verurteilen russischen Angriff auf Odessa

Ein schwerer russischer Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa belegt nach Auffassung des tschechischen Präsidenten Petr Pavel (63), dass Moskau wenig Interesse an einer Waffenruhe hat.

Der Ex-Nato-General hatte die Schwarzmeerstadt am Abend des Angriffs am Donnerstag besucht. Am Tag danach traf er in Kiew ein.

21. März, 16.27 Uhr: Sind die Schäden am Tschernobyl-Sarkophag größer als angenommen?

Durch den russischen Drohnenangriff erlitt der Schutzbau von Tschernobyl Schäden.
Durch den russischen Drohnenangriff erlitt der Schutzbau von Tschernobyl Schäden.

Laut Artem Siriy, dem leitenden Ingenieur des Tschernobyl-Sarkophags, wurde durch den russischen Drohnenangriff im Februar die Hälfte des Nord- und Süd-Dachs sowie der Seitenwände des Schutzbaus beschädigt. Das teilte er einem Greenpeace-Team vor Ort mit.

Kritische Strukturen wie das Kransystem sind betroffen. Eindringendes Wasser oder Schnee könnten Korrosion verursachen, wodurch die Struktur ihre vorgesehene Funktion nicht mehr erfülle.

Titelfoto: Jörg Carstensen/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

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