Feinstaub-Glocke über Osten Deutschlands: Warum ist die Luftqualität so schlecht?

Dessau-Roßlau - Dicke Luft im Osten! Derzeit ist die Feinstaubbelastung in Ostdeutschland besonders hoch. Das belegen Daten, die vom Umweltbundesamt aktuell veröffentlicht wurden. Warum ist das so?

Besonders die Belastung durch die ultrafeinen PM2,5-Partikel ist derzeit in weiten Teilen Ostdeutschlands erhöht. Die Daten wurden vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellt.
Besonders die Belastung durch die ultrafeinen PM2,5-Partikel ist derzeit in weiten Teilen Ostdeutschlands erhöht. Die Daten wurden vom Umweltbundesamt zur Verfügung gestellt.  © Umweltbundesamt

Seit Tagen ächzen weite Teile Ostdeutschlands unter einer erhöhten Feinstaubbelastung. Insbesondere die Konzentration der sogenannten PM2,5-Partikel in der Luft liegt weit über dem von der Bundesregierung festgelegten Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

PM2,5-Partikel sind ultrafeine Feinstaub-Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als einem Mikrometer. Solche Partikel sind klein genug, um über die Bronchien bis in den Blutkreislauf zu gelangen. Schleimhautreizungen, Entzündungen bis hin zu verstärkter Plaquebildung in den Blutgefäßen können laut Umweltbundesamt die Folge sein.

Aber auch die Konzentration von PM10-Partikeln, also Partikeln mit einem maximalen Durchmesser von zehn Mikrometern, ist derzeit in Ostdeutschland deutlich erhöht - liegt aber noch knapp unter dem Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.

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Grund für die erhöhte Feinstaubbelastung dürfte neben dem für die Jahreszeit üblichen Heizbedarf vor allem wohl die aktuelle Wetterlage sein. Derzeit herrscht im Osten ein Hochdruckgebiet vor. Dazu kommen äußerst schwache Winde. Die Folge: Luft zirkuliert weniger als sonst, Feinstaub setzt sich fest und hängt wie eine Glocke über der Region.

Ab Dienstag soll die Feinstaubbelastung laut Prognose wieder sinken.

Was tun bei erhöhter Feinstaub-Konzentration?

Wie hier in Berlin leiden besonders Ballungsräume häufig unter erhöhter Feinstaubbelastung. (Archivbild)
Wie hier in Berlin leiden besonders Ballungsräume häufig unter erhöhter Feinstaubbelastung. (Archivbild)  © Federico Gambarini/dpa

Feinstaub entsteht vor allem durch Emissionen aus Kraftwerken, Straßenverkehr und Heizungen.

Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD sollten in diesen Tagen besonders vorsichtig sein. Die Krankenkasse AOK empfiehlt: Betroffene, die an viel befahrenen Straßen wohnen, sollten bei erhöhter Feinstaubbelastung auf das Lüften verzichten.

Zudem ist es ratsam, auf das Rauchen in den eigenen vier Wänden oder dem Auto zu verzichten, Kleidung gut abzubürsten und keinen offenen Kamin zu nutzen.

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Über die aktuelle Luftqualität können sich Betroffene und Interessierte auf den Seiten des Bundesumweltamtes tagesaktuell informieren.

Titelfoto: Montage: Umweltbundesamt, Federico Gambarini/dpa

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