Immer mehr Flächen in Brandenburg wasserdicht versiegelt!

Potsdam - In Brandenburg werden durch Bauprojekte immer mehr Flächen durch Beton versiegelt. Bei Starkregen fließt Wasser nicht mehr in die Erde. Das kann zum großen Problem werden.

Durch den Bau des BER ist eine größere Bodenfläche versiegelt worden. Daher hat die Berliner Flughafengesellschaft für eine Gesamtfläche von rund 500 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen um den Airport angelegt.
Durch den Bau des BER ist eine größere Bodenfläche versiegelt worden. Daher hat die Berliner Flughafengesellschaft für eine Gesamtfläche von rund 500 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen um den Airport angelegt.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

"Bodenversiegelungen bedeuten den totalen Verlust der natürlichen Bodenfunktionen. Regenwasser kann auf versiegelten Flächen nicht versickern und die Grundwasservorräte auffüllen", kritisierte Carsten Preuß, Landesvorsitzender des Bundes für Naturschutz (BUND) Brandenburg, auf Anfrage.

9,5 Prozent der Landesflächen sind nach den Angaben als Verkehrs- und Siedlungsflächen ausgewiesen. Zwischen 2000 und 2018 sei die Fläche um 16,6 Prozent gewachsen: Im Schnitt um 6,1 Hektar pro Tag, sagte Preuß.

Laut Bundesumweltamt sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland versiegelt. Sie sind bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder mit Folien luft- und wasserdicht abgeschlossen.

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Durch eine Versiegelung werden insbesondere die natürlichen Funktionen des Bodens nach Bundes-Bodenschutzgesetz und seine Funktionen als Standort für die landwirtschaftliche Nutzung außer Kraft gesetzt.

"Versiegelte Böden bewirken in Stadtgebieten ein schnelleres Aufheizen am Tage und nachts ein langsameres Abkühlen", sagt Frauke Zelt, Sprecherin des Landes-Umweltministeriums.

BER und Tesla Gigafactory führen zu größerer Versiegelung in Brandenburg

Für den Bau der Tesla Gigafactory in Grünheide ist laut Umweltverträglichkeitsprüfung eine Gesamtfläche von rund 300 Hektar für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.
Für den Bau der Tesla Gigafactory in Grünheide ist laut Umweltverträglichkeitsprüfung eine Gesamtfläche von rund 300 Hektar für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Folgen: Die Luft werde durch fehlende Pflanzenverdunstung trockener, Luftschadstoffe könnten nicht mehr gefiltert werden. Dem Grundwasser fließe weniger Wasser zu. Auch würden Kanalisation und Kläranlagen durch den Abfluss von Oberflächenwasser - häufig bei Starkregen in Berlin zu beobachten - stärker beansprucht.

Verursacher großflächiger Versiegelungen müssen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Naturschutz sowie Aufforstung sorgen.

Die Berliner Flughafengesellschaft hatte für eine Gesamtfläche von rund 500 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen um den Airport angelegt: für Erholungsräume im Umfeld des Flughafens. Das Naturschutzgebiet Zülowniederung (Landkreis Teltow-Fläming) ist größte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme.

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Das Gelände für den Bau der Fabrik des US-amerikanischen Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin sind laut Umweltverträglichkeitsprüfung rund 300 Hektar vorgesehen.

In der ersten Baustufe sollen rund 97 Hektar überbaut werden: durch Versiegelung und Gebäude. Über den Ausgleich für die Versiegelung entscheidet die Gemeinde Grünheide (Landkreis Oder-Spree).

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa, Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

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