Zabljak (Montenegro) - Dramatischer Vorfall im Skigebiet Savin Kuk in Montenegro. Nach einer Fehlfunktion an einem Sessellift stürzte ein Paar aus Deutschland in die Tiefe. Der 34-Jähriger starb, seine 30-jährige Begleiterin wurde schwer verletzt.
Es sollte ein fröhlicher Skiurlaub am Bergmassiv Durmitor im Norden Montenegros werden. Die Bedingungen waren perfekt, es lag reichlich Schnee. Doch am Samstag gegen 13 Uhr kam es dort zu einem schrecklichen Vorfall, wie die Zeitung Vijesti berichtet. Nach einer Fehlfunktion am Sessellift "Savin Kuk 2" krachten plötzlich zwei Doppelsessel im unwegsamen Gelände ineinander.
Ein 34-jähriger Deutscher stürzte aus der Gondel - 70 Meter in die Tiefe. Er war sofort tot, berichtet die Zeitung Pobjeda. Seine 30-jährige Frau, auch sie deutsche Staatsbürgerin, blieb nach dem Zusammenstoß in der Seilbahn stecken. Sie wurde schwer verletzt, erlitt einen offenen Oberschenkelbruch und eine Kopfverletzung. Rettungskräfte brachten sie ins Krankenhaus von Nikšić.
Unmittelbar nach dem Vorfall wurde der Sessellift auf Anordnung der Staatsanwaltschaft gestoppt. Mindestens drei Touristen saßen über Stunden fest. Erst gegen 17 Uhr konnten die Menschen von Höhenrettern befreit werden.
Todeslift nur unzureichend gewartet?
Warum es zum Vorfall kam, soll nun ermittelt werden. Nach Informationen des Senders RTCG wurde der Todes-Lift vor 35 Jahren errichtet. Anti-Korruptions-Aktivisten von Humans Right Action werfen den Behörden schwere Versäumnisse vor. Der Lift soll nur unzureichend gewartet gewesen sein, notwendige Kontrollen seien ausgeblieben.
Tragische Unglücke wie dieses sind selten, doch sie kommen vor. So wie im vergangenen September als in Russland am Elbrus, dem höchsten Berg Europas, bei der Wartung einer Einer-Sesselbahn drei Arbeiter in den Tod stürzten.
Zuvor wurden bei einem ganz ähnlichen Vorfall in Spanien 17 Menschen zum Teil schwer verletzt.