Neue Spuren bei Suche nach Kindern im Dschungel Kolumbiens entdeckt

Solano - Mehr als drei Wochen nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs im Regenwald Kolumbiens gibt es mögliche neue Hinweise auf die vier vermissten Kinder.

Ein Flugzeugabsturz im Regenwald Kolumbiens erregte Mitte Mai die Weltöffentlichkeit.
Ein Flugzeugabsturz im Regenwald Kolumbiens erregte Mitte Mai die Weltöffentlichkeit.  © -/Colombia's Armed Forces Press Office/dpa

Etwas mehr als 500 Meter westlich der Absturzstelle im Department Caquetá wurden Tennisschuhe, eine Windel und ein Handtuch gefunden, wie kolumbianische Medien am Mittwoch unter Berufung auf den Suchtrupp aus Soldaten und Indigenen übereinstimmend berichteten.

Demnach wurden 420 Meter nordwestlich des Unglücksortes im Dschungel zudem eine weitere Windel, eine Handyhülle und ein Deckel von einem Nuckelbecher entdeckt.

"Dem Zustand dieser Gegenstände nach zu urteilen waren die Kinder wahrscheinlich zwischen dem 3. und 8. Mai dort, was darauf schließen lässt, dass die vier Kinder den Unfall möglicherweise lebend überstanden haben", zitierte die kolumbianische Zeitung "El Tiempo" das Militär.

Schulausflug endet in Katastrophe: Kinder sterben bei Feuer in Reisebus
Unglück Schulausflug endet in Katastrophe: Kinder sterben bei Feuer in Reisebus

Die Suchaktion mit dem Namen "Operation Hoffnung" nach den vier Geschwistern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten war am Montag mit Satellitenbildern und neuem Personal intensiviert worden.

Aufwändige Suche in sehr dichtem Gelände

Auch das kolumbianische Militär ist an der Suche nach den vermissten Kindern beteiligt.
Auch das kolumbianische Militär ist an der Suche nach den vermissten Kindern beteiligt.  © ---/Ejercito de Colombia/dpa

Der Dschungel zwischen Caquetá und Guaviare ist laut "El Tiempo" so dicht, dass "man nicht weiter als 20 Meter sehen kann und die Sonnenstrahlen durch die Bäume kaum zu erkennen sind".

Die Geschwister waren am 1. Mai in der Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Department Caquetá abgestürzt. Bei dem Unglück kamen ihre Mutter, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Am 18. Mai fanden Soldaten auf der Suche nach den Kindern eine aus Blättern und Ästen gebaute Notunterkunft sowie halbverzehrte Früchte.

Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war.

Schulbus-Inferno mit 20 toten Kindern: Fahrer stellt sich
Unglück Schulbus-Inferno mit 20 toten Kindern: Fahrer stellt sich

Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, nach dem Absturz im Dschungel zu überleben.

Titelfoto: -/Colombia's Armed Forces Press Office/dpa

Mehr zum Thema Unglück: