Viele Tote und Verletzte: Massenpanik bei Abi-Prüfung

Bangui (Zentralafrikanische Republik) - Eine fürchterliche Tragödie hat die bitterarme Zentralafrikanische Republik heimgesucht. Bei einer Massenpanik während der Abschlussprüfung an einer Oberschule sind mindestens 29 Schüler ums Leben gekommen. 260 wurden zum Teil schwer verletzt.

Ein Verletzter wird von Rettern in einen Jeep gelegt. Zuvor kam es zu einer Massenpanik.  © Facebook/Maïckel Thibaut Ngandakoï

Das schreckliche Unglück ereignete sich an der Barthélémy-Boganda-Oberschule in der Hauptstadt Bangui. Rund 5000 Schüler aus sechs Schulen saßen dort am Mittwochmittag über ihrer Abschlussprüfung. Die Prüflinge waren zwischen 18 und 22 Jahre alt. Dann brach die Hölle aus.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kam es zu einem lauten Knall auf dem Schulgelände. Ein Strom-Generator explodierte. Unter den Anwesenden brach Chaos aus. Die Menschen wollten nur noch raus. "Viele dachten, das Dach stürzt ein", sagte ein Überlebender zu Reuters. "Es herrschte Panik"

Mehrere Schüler und Lehrer versuchten, durch einen Sprung aus dem ersten Stock der Massenpanik zu entkommen. Andere wurden regelrecht totgetrampelt, berichtet der lokale Radiosender "Radio Ndeke Luka".

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Laut offiziellen Angaben gab es 29 Tote zu beklagen, 260 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Regierung des afrikanischen Staates hat eine dreitägige Staatstrauer angekündigt.

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Nach dem Unglück kamen Tausende an die Boganda-Oberschule um nach ihren Angehörigen zu suchen.  © Facebook/Maïckel Thibaut Ngandakoï
Der Schrecken steht ihr ins Gesicht geschrieben.  © Facebook/Maïckel Thibaut Ngandakoï

Nach Tragödie an Schule: Große Trauer in der Zentralafrikanischen Republik

In den Stunden nach dem Unglück herrschte nur noch Chaos. Zahlreiche Menschen wurden mit schweren Verletzungen, darunter auch offenen Knochenbrüchen, in Krankenhäuser eingeliefert. Doch die waren völlig überfordert von der schieren Anzahl der Betroffenen. Derweil suchten verzweifelte Angehörige ihre Kinder, belagerten die Notaufnahme.

Auch Schulleiter René Mandji ist unter den Toten, berichtet "Radio Ndelke Luka" weiter. Der angesehene Pädagoge verkraftete die Katastrophe nicht. Er verstarb nur einen Tag später an den Folgen eines Herzinfarktes, teilte seine Familie mit.

Die Zentralafrikanische Republik gilt als einer der instabilen Staaten der Welt. Seit Jahren tobt in der ehemaligen französischen Kolonie ein blutiger Bürgerkrieg. Mittlerweile mischen auch Söldner des russischen "Afrika Korps" mit. Die meisten der rund 5,6 Millionen Einwohner leben müssen mit weniger als einem Euro am Tag auskommen.

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