Von Wassermassen überrascht: Arbeiter stirbt in Museumsbergwerk

Rovna - Im historischen Bergwerk Jeronym im Westen Tschechiens ist in der vergangenen Nacht ein Arbeiter bei einem Unglück ums Leben gekommen. Er war für Erkundungsarbeiten eingesetzt.

Erst einige Stunden nach dem Unfall konnten die Rettungskräfte die Leiche des Verunglückten bergen.
Erst einige Stunden nach dem Unfall konnten die Rettungskräfte die Leiche des Verunglückten bergen.  © Screenshot: X/Feuerwehr Karlsbad

Gemeinsam mit einem Kollegen war der Mann in dem Besucherbergwerk unterwegs, der für die Öffentlichkeit laut Museumsleitung nicht zugänglich sei.

Die beiden Männer wurden von eindringenden Wassermassen überrascht, als eine Wand plötzlich einbrach.

Es sei laut Museumssprecher nicht auszuschließen, dass die Wetterextreme der letzten Zeit für Instabilitäten in den historischen Stollen verantwortlich seien.

Felsbrocken stürzen auf Bundesstraße im Elztal: So lange geht jetzt nichts mehr!
Unglück Felsbrocken stürzen auf Bundesstraße im Elztal: So lange geht jetzt nichts mehr!

Der Kollege des Verstorbenen schaffte es, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Feuerwehr, Grubenwehr und Polizeitaucher waren daraufhin im Einsatz.

"Nach weniger als zwei Stunden konnten etwa drei Meter Wassersäule abgepumpt werden. Nach dem Abpumpen wurde die Leiche des Vermissten gefunden", teilte die Feuerwehr in Karlsbad über die Plattform X mit. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. "Feuerwehrleute bargen den Verstorbenen und transportierten ihn aus den unterirdischen Räumen."

In der Nacht auf Samstag gegen 2 Uhr morgens war der Bergungseinsatz laut der eingesetzten Feuerwehrkräfte größtenteils beendet.

Bergwerk vermutlich seit Mitte des 16. Jahrhunderts zugänglich

Das Bergwerk liegt etwa 40 Kilometer östlich der oberfränkischen Stadt Selb und 25 Kilometer östlich der sächsischen Gemeinde Bad Brambach.

Das nationale Kulturdenkmal umfasst eine Gesamtfläche von rund 500 Metern Länge und 150 Metern Breite und gilt als sehr gut erhaltenes Zeugnis des mittelalterlichen Bergbaus. Über Jahrhunderte sollen in diesen Stollen nach Schätzungen zwischen 500 und 700 Tonnen Zinn abgebaut worden sein. Das staatlich geschützte Projekt soll die "Fähigkeiten unserer Vorfahren" der Nachwelt aufzeigen.

Vermutlich wurde das gut erhaltene Bergwerk in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Betrieb genommen.

Titelfoto: Screenshot: X/Feuerwehr Karlsbad

Mehr zum Thema Unglück: