Sorge in Zwickau: Droht der langsame Rückzug von VW?

Zwickau - Sorge um den VW-Standort in Zwickau: Der CDU-Stadtverband sieht die Umstrukturierung des Werks ab 2027 kritisch. Die Forderung: Auch nach 2027 solle Zwickau ein zentraler Produktionsstandort für E-Mobilität bleiben. Die wichtigen Arbeitsplätze müssten erhalten bleiben, mahnen die Christdemokraten.

Mitarbeiter montieren einen ID.4 im Zwickauer VW-Werk. Schon bald soll damit Schluss sein - der Standort soll die Produktion abgeben.
Mitarbeiter montieren einen ID.4 im Zwickauer VW-Werk. Schon bald soll damit Schluss sein - der Standort soll die Produktion abgeben.  © DPA

Die E-Auto-Krise geht auch am VW-Werk in Zwickau nicht vorbei. Kurzzeitige Pläne, den Standort komplett aufzugeben, wurden glücklicherweise verworfen.

Dennoch wird sich einiges ändern. Die Produktion wird umgeschichtet. Das VW-Werk gibt wichtige Elektro-Modelle ab, stattdessen setzt der Standort künftig auf Recycling. Ältere Modelle sollen wieder flottgemacht oder zerlegt werden. Der Fokus liegt dann nicht mehr auf den Bau von E-Autos.

Diese Pläne stoßen bei der CDU auf Kritik. "Eine Reduzierung der Produktion oder gar ein Rückzug wäre ein schwerer Schlag für die gesamte Stadt und das Umland", mahnt der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gerald Otto (60).

Die Christdemokraten fordern daher: Das Werk muss zentraler E-Produktionsstandort bleiben - auch über 2027 hinaus! "Es braucht verbindliche Zusagen für zukünftige Fahrzeugmodelle am Standort Mosel", heißt es.

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Weiterhin wünscht sich die CDU eine starke Wertschöpfungskette vor Ort. Dafür wurde bereits alles in die Wege geleitet - der Stadtrat gab Ende Juni grünes Licht für das geplante Gewerbegebiet an der B175. Der Industriepark soll eng mit dem Autobauer verknüpft sein - Zulieferer sollen gleich vor dem Werktor angesiedelt werden.

Das VW-Werk in Zwickau setzt künftig auf Recycling.
Das VW-Werk in Zwickau setzt künftig auf Recycling.  © Ralph Kunz
"Eine Reduzierung der Produktion wäre ein schwerer Schlag", sagt Gerald Otto (60, CDU). (Archivbild)
"Eine Reduzierung der Produktion wäre ein schwerer Schlag", sagt Gerald Otto (60, CDU). (Archivbild)  © Maik Börner

VW-Standort in Zwickau vorerst gerettet, doch die Ungewissheit bleibt

Ende 2024 kam es zu einem großen Warnstreik am VW-Werk. Zahlreiche Mitarbeiter bangten um ihre Jobs.
Ende 2024 kam es zu einem großen Warnstreik am VW-Werk. Zahlreiche Mitarbeiter bangten um ihre Jobs.  © Andreas Kretschel

Dennoch haben die Christdemokraten Bedenken: "Der geplante Ausbau des angrenzenden Gewerbegebiets kann sinnvoll sein, darf jedoch nicht als Ersatz für industrielle Fertigung verstanden werden. Produktion und Innovation müssen gemeinsam gedacht werden."

Immerhin hat das große Zittern bei den VW-Mitarbeitern vorerst ein Ende. Für die kommenden sechs Jahre soll das Werk durch die Umstrukturierung gesichert sein - wie es danach weitergeht, kann niemand sagen.

Die CDU hofft auf ein klares Bekenntnis zu Fortschritt, Beschäftigung und technologischer Entwicklung. "Recycling allein ist kein Ersatz für zukunftsorientierte Fahrzeugproduktion."

Titelfoto: Bildmontage: dpa, Ralph Kunz

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