Berlin - Laut einer Studie des Lebensmittelverbandes Deutschland e. V. bleibt das Weihnachtsessen trotz vegetarischer und veganer Trendwelle fleischlastig!

Leberkäse und Schinken, Weißwurst, Wiener und Knacker. Schweine- und Rinderbraten. Dazu oft Rotkraut, Sauerkraut und Kartoffelspezialitäten.

Typisch für die deutsche Küche sind deftige Fleischspezialitäten, die sich je nach Region unterscheiden. Traditionell sind daher Fleisch und Wurst auch heutzutage nicht vom Weihnachtstisch wegzudenken.

In der Advents- und Weihnachtszeit mag es der Großteil der Deutschen eher klassisch. Spitzenreiter der Civey-Umfrage: An den Feiertagen wird Geflügel von über 40 Prozent der Befragten bevorzugt. Abgeschlagen auf Platz Zwei seien Rind- oder Schweinebraten, dicht gefolgt von Wildgerichten auf Platz Drei.

Weihnachten Verrückt geschmückt: Weihnachtliche Häuser, die beeindrucken sollen

Vom 18. bis 28. November haben rund 5000 Bundesbürger ab 18 Jahren an der repräsentativen Befragung teilgenommen und für ihre Lieblings-Weihnachtsgerichte abgestimmt.

Die Ergebnisse im Vergleich zu den Vorjahres-Angaben haben sich aber kaum geändert. Der Heiligabend-Spitzenreiter bleibt Kartoffelsalat mit Würstchen.

Starke Unterscheidungen gibt es laut dem Lebensmittelverband Deutschland e. V. in den verschiedenen Altersklassen sowie nach Region.

Kartoffelsalat mit Würstchen sei besonders bei Senioren beliebt. Junge Menschen unter 30 würden Geflügel bevorzugen.

"Beim Kartoffelsalat gibt es ein starkes Ost-West-Gefälle: In allen östlichen Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen liegt der Klassiker bei über 50 Prozent, in jedem zweiten Haushalt kommt er hier an Heiligabend auf den Tisch", schrieb der Lebensmittelverband.

"In allen Bundesländern sind es zwischen 21,6 Prozent (Rheinland-Pfalz) und 34,6 Prozent (Berlin). Ganz anders konsumieren die Saarländer: dort gibt es nur bei 12,2 Prozent der Befragten Kartoffelsalat mit Würstchen. Hier isst man am häufigsten Geflügel. Die meisten pflanzlichen Mahlzeiten gibt es in Schleswig-Holstein (2,1 Prozent), die meisten vegetarischen ebenso (4,8 Prozent)."

Dank pflanzlicher Varianten und Ersatzprodukte werden tierische Produkte im Alltag immer weniger konsumiert.

Der Lebensmittelverband Deutschland e. V. erklärte in seinem Ernährungsreport 2022, dass nur noch 25 Prozent der Befragten täglich Fleisch konsumiere. 2015 waren es immerhin noch 9 Prozent mehr.

Überraschenderweise essen junge Menschen im Alter von 18 bis 29 zwar vegetarisch, aber nicht vegan.

Weihnachten In einer Höhle vor genau 800 Jahren: Wie Franz von Assisi die Weihnachtskrippe "erfand"

"Rein pflanzlich feiern vor allem die 30- bis 39-Jährigen (4,4 Prozent). In den weiteren Altersgruppen sind es knapp 1 Prozent. ABER – die jungen Menschen von 18 bis 29 Jahren essen überhaupt nicht vegan (0 Prozent)", so der Lebensmittelverband.

Der vermeintliche Trend hin zu einer vegetarischen oder veganen Ernährung scheint sich zumindest an Weihnachten nicht widerzuspiegeln. Wahrscheinlich spielen die Flexitarier, also diejenigen, die nur ab und zu Fleisch und Fisch essen, eine größere Rolle. Wo sonst verzichtet wird, wird an Heiligabend eine Ausnahme gemacht.