Geheimnisvolles Wikinger-Grab entdeckt: Ein Detail verblüfft die Forscher sehr

Senja (Norwegen) - Spektakulärer Fund in Norwegen. Auf der Insel Senja nördlich des Polarkreises haben Sondengänger ein geheimnisvolles Wikinger-Grab entdeckt. Archäologen sind verblüfft.

Archäologen an der Grabungsstätte in Nord-Norwegen.  © The Arctic University Museum of Norway

Wissenschaftler der Universität Tromsø berichten aktuell von dem spektakulären Fund.

In einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimetern fanden sie die Überreste eines Grabschiffes aus der Wikingerzeit (ca. 600 bis 1000 n. Chr.).

In dem 5,40 Meter langen Ruderboot wurde offenbar eine Frau begraben. Neben dem schlecht erhaltenen Skelett fanden sich kostbare Grabbeigaben: Bronzebroschen, Bernsteinschmuck, Werkzeuge aus Eisen. Die Umstände sprechen dafür, dass es sich "um eine Frau von großer Bedeutung handeln muss", erklärt Ausgrabungsleiterin Anja Roth Niemi.

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Obwohl es das erste Bootsgrab überhaupt ist, das auf Senja - rund 350 Kilometer nördlich des Polarkreises - gefunden wurde, beschäftigt die Wissenschaftler ein weiteres Detail sehr. Denn die Edelfrau wurde nicht allein begraben: Im Grabboot lag auch ein kleiner Hund - der Verstorbenen sorgfältig zu Füßen gelegt.

Warum der Hund mit ihr begraben wurde und um welche Rasse es sich handelt, ist nun Gegenstand intensiver Forschung.

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Bootsgrab von Senja: Wissenschaftler entdecken Hund

Auch dieser kleine Hund lag im Grab.  © The Arctic University Museum of Norway

Zwar wurden vermögende Wikinger häufig mit Pferden begraben, doch auch Hunde konnten in einigen Gräbern bereits nachgewiesen werden.

"Pferde werden oft in Einzelteilen gefunden und waren wahrscheinlich Opfergaben, während Hunde meist als ganze Tiere begraben werden", sagt Ausgrabungsleiterin Niemi und schlussfolgert: "Dies deutet darauf hin, dass Hunde und Menschen schon vor über 1000 Jahren eine enge und geschätzte Beziehung hatten."

Im konkreten Fall könnte es sich um ein geliebtes Haustier handeln. Womöglich war der Hund auch ein Begleiter auf ihrer letzten Reise, mutmaßen die Forscher - ein Jagdhund oder auch ein Wachhund, der die Verstorbene vor Gefahren beschützen sollte.

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Weitere Forschung sei notwendig.

Grabstätte von Senja wurde erst im Mai 2025 geöffnet

Auch diese verzierten Broschen fand man im Grab der Wikingerfrau.  © The Arctic University Museum of Norway
Sorgfältig entfernt eine Forscherin Erdreich vom Bootsgrab.  © The Arctic University Museum of Norway
Das mehr als 5,40 Meter lange Bootsgrab war in keinem guten Zustand, als es im Mai 2025 geöffnet wurde. Die raue Natur setzte dem Grabschiff zu.  © The Arctic University Museum of Norway

Archäologen machen immer wieder spektakuläre Funde aus der Wikingerzeit in Norwegen

Das Bootsgrab von Senja wurde bereits im Jahr 2023 von Sondengängern auf einem Privatgrundstück entdeckt. Die Schatzsucher gruben mehrere Broschen aus, übergaben diese dem Museum und ließen das Grab weitergehend intakt. Im Mai 2025 öffneten die Archäologen das Grab.

Immer wieder werden in Norwegen spektakuläre Artefakte aus der Wikingerzeit entdeckt. So wie im Oktober 2023, als ein Vater und sein Sohn im Garten der Großmutter einen echten Schatz entdeckten.

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