"Ich wurde vergewaltigt": GNTM-Gewinnerin bricht ihr Schweigen
Hamburg - Sie war 2021 der gefeierte Star bei "Germany’s Next Topmodel", die erste Transfrau, die die Show gewann. Doch hinter der glamourösen Fassade verbarg Alex Mariah Peter (27) ein dunkles Geheimnis.
In ihrem neuen Buch "Work in Progress" macht sie nun eine erschütternde Beichte: Sie wurde vergewaltigt. "Und es hat verdammt lange gedauert, mir das einzugestehen", schreibt sie offen.
Passiert sei es auf einer Party: Ein Mann betatschte sie dort am ganzen Körper in einem Bett, in dem sie sich eigentlich nur ausruhen wollte. Alex wehrte sich, sagte: "Ich habe keine Lust." Doch er hörte nicht auf.
Erst als ein Freund, mit dem sie zuvor intim gewesen war, in der Tür stand, wurde Alex klar: Der Mann, der sich gerade an ihr verging, war ein Fremder.
Im Gespräch mit BILD stellt sie heute klar: "Ich bin als Frau nicht selbst schuld, wenn Männer mich verbal belästigen oder sogar schlimmere Dinge tun." Trotzdem schwieg sie damals, zeigte den Täter nicht an.
Über ein Jahr habe sie gehadert, ob es "wirklich Vergewaltigung oder einfach eine unangenehme sexuelle Erfahrung" war. Inzwischen ist für sie eindeutig: "Ich habe zwar nicht um mich geschlagen und laut um Hilfe gebrüllt. Aber ich habe nicht zugestimmt. Ich habe mehrfach klar und deutlich geäußert, dass ich nicht will."
Wenn Erfolg zur Last wird: Alex über Selbstzweifel und Erwartungen
Die traumatischen Ereignisse trugen auch ihren Teil dazu bei, dass Alex sich nicht mehr attraktiv fühlen wollte. Seit ihrem GNTM-Sieg, nahm sie deutlich zu und zeigt sich heute oft ungeschminkt und in Jogginghose.
In ihrem Buch geht sie näher darauf ein und spricht außerdem über ihren Platz in der Gesellschaft als Transfrau.
"Du musst schlauer, hübscher, reicher sein als alle anderen, um irgendwie auf dem gleichen Level akzeptiert zu werden. Da hast du keine Zeit, um stolz zu sein", sagt sie.
Doch Alex möchte sich nicht nur durch all diese negativen Erfahrungen definieren. In der Beschreibung ihres Buches heißt es: Sie spricht "offen, kraftvoll und berührend" über ihre Vergangenheit und ein "Rampenlicht, das nicht immer wärmt".
Seit Dienstag (17. September) ist "Work in Progress" im Handel erhältlich.
Titelfoto: Gerald Matzka/dpa

