Berlin - Maria M. (†32) aus Berlin wurde auf dem Weg zur Arbeit von ihrem Ex-Freund kaltblütig erstochen. Die True-Crime-Doku "Stalking - Macht, Kontrolle, Besessenheit" im ZDF geht der Frage nach, warum die Behörden das absehbare Verbrechen nicht verhindern konnten.

Die junge Frau hatte ihren späteren Killer im Herbst 2016 beim Gassigehen im Volkspark Friedrichshain getroffen. Maria verliebt sich in den ein Jahr älteren Nelson B., der wie sie einen Miniatur-Bullterrier besitzt. Die beiden werden ein Paar.

Maria ist Rezeptionistin in einem Hotel, Nelson arbeitet in einem Lager für Autoteile. Er wirkt nett, fast schüchtern, doch bald stellen sich erste Probleme in der noch jungen Beziehung ein.

Nelson erweist sich als eifersüchtig, ist ein Kontrollfreak. Als Maria im April 2018 beruflich aufsteigt und Managerin der Anmeldung in ihrem Hotel wird, fühlt sich ihr Partner zurückgesetzt. Nelson bedrängt seine Freundin, unterstellt ihr eine Affäre.

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Als Maria es nicht mehr aushält, trennt sie sich. Nelson will das nicht akzeptieren. Er steht vor ihrem Wohnhaus, schickt ihr Nachrichten, taucht auf ihrer Arbeit auf. Bereits zuvor hatte er damit gedroht, sich etwas anzutun.

Maria zeigt Nelson mehrfach an. An dem ständigen Terror ändert sich jedoch nichts - obwohl Polizisten bei dem jungen Mann mehrfach Gefährderansprachen durchführen. Maria lebt in ständiger Angst.

Als Maria am 8. Dezember 2018 gegen 6 Uhr vor ihre Haustür in Zehlendorf tritt, um zur Arbeit zu fahren, wartet Nelson bereits auf sie. Wortlos, aber mit Wucht sticht er zu. Die 32-Jährige verblutet noch vor Ort. Ihr Mörder wird später zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

"Wenn wir grundsätzlich gute, gesunde Menschen sind, ist es für uns nicht vorstellbar, dass jemand sowas macht", erklärt die Stalking-Expertin und ehemalige Kriminalkommissarin Sandra Cegla. Obwohl sich ihr Leben zu einem Alptraum entwickelt hatte, konnte sich Maria M. bis zum Schluss nicht vorstellen, eines Tages Mordopfer zu werden.

In der ZDF-True-Crime-Doku stellt Rechtsexpertin Sarah Tacke (41) drei solcher Fälle vor. Immer geht es um die Frage, warum sich die Verbrechen nicht verhindern ließen, obwohl sie absehbar waren.

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Dafür spricht sie mit damaligen Ermittlern und Expertinnen wie der Kriminalpsychologin Lydia Benecke (41). Gemeinsam mit ihren Gesprächspartnern rekonstruiert Sarah Tacke die Taten und gibt einen Einblick in die Psyche von Tätern und Opfern.

Die gesamte Dokumentation "Stalking - Macht, Kontrolle, Besessenheit!" läuft am heutigen Mittwoch um 17.10 Uhr im ZDF oder schon jetzt in der Mediathek.