Xatars Schuldenfalle: Rapper meldete vor Tod Privatinsolvenz an

Köln - Am Donnerstagabend wurde die Hip-Hop-Legende Xatar mit nur 43 Jahren tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden. Kurz vor seinem Tod soll der Rapper Privatinsolvenz angemeldet haben.

Der berüchtigte Rapper Xatar (†43) starb in einer Kölner Wohnung und wurde nur 43 Jahre alt.
Der berüchtigte Rapper Xatar (†43) starb in einer Kölner Wohnung und wurde nur 43 Jahre alt.  © Georg Wendt/dpa

Ein offizieller Beschluss des Amtsgerichts Köln (Aktenzeichen 70d IN 203/24) gibt Aufschluss über die schwierige finanzielle Situation, in der sich Xatar (bürgerlich: Giware Hajabi) einige Monate vor seinem Tod befunden haben muss.

BILD-Recherchen zufolge sei er zahlungsunfähig gewesen und hatte aus eigener Not am 24. September 2024 ein Insolvenzverfahren beantragt.

Gleichzeitig hatte er das Gericht darum gebeten, dass ihm am Ende die restlichen Schulden erlassen werden. Dem wurde zugestimmt.

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Trotz Schulden dürfen Selbstständige laut Paragraf 35 der Insolvenzordnung die Einnahmen durch ihre Musik behalten. So wollte der 43-Jährige innerhalb von drei Jahren wieder finanziell durch Auftritte und Co. auf die Beine kommen.

So wollte Xatar seine Schulden begleichen

Tragischerweise ist der Rap-Star an dem Ort, an dem er neue Musik produzierte, auch gestorben. Denn das Kölner Apartment gehörte laut BILD-Informationen einer Geschäftspartnerin. Dort soll er ständig an neuen Songs gearbeitet haben - auch eine erste Single sei bereits fertig gewesen.

Zum erneuten Erfolg sollte es aber nicht mehr kommen. Für Xatar kam jede Hilfe zu spät. Bisher gibt es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, ein toxikologisches Gutachten steht noch aus.

Der Rapper Xatar verfilmte im Jahr 2022 mit dem Regisseur Fatih Akin (51, M.) und Schauspieler Emilio Sakraya (28, r.) sein Leben in dem Film "Rheingold".
Der Rapper Xatar verfilmte im Jahr 2022 mit dem Regisseur Fatih Akin (51, M.) und Schauspieler Emilio Sakraya (28, r.) sein Leben in dem Film "Rheingold".  © Georg Wendt/dpa

Vom Erfolg in den Bankrott

Bekannt wurde Xatar nicht nur durch seine Musik. 2009 überfiel er mit Komplizen einen Geldtransporter und wanderte deswegen für acht Jahre in Haft. In dieser Zeit nahm er sein zweites Album "415" auf. Ein voller Erfolg - auch durch sein waschechtes Gangster-Image. Insgesamt erbeutete er beim Überfall 120 Kilo Zahngold und Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro. Bis heute wird wild spekuliert, wo er das Gold versteckt hat.

So wurde der "Ich zahle gar nix"-Künstler zum Kult und verdiente bis zum Jahr 2023 viel Geld. Ab da geriet sein Firmenimperium ins Wanken und fünf Gesellschaften seiner Goldmann-Unternehmensgruppe mussten Insolvenz anmelden. Letztendlich bedeutete das das Aus für sein 2007 gegründetes Musiklabel "Alles oder Nix Records".

Rapper wie SSIO (36) und Schwesta Ewa (40) kehrten dem Label den Rücken. Auch Xatar selbst erklärte öffentlich, ihm sei die Verantwortung über den Kopf gewachsen - schon damals bei Veröffentlichung seines Kinofilms "Rheingold".

Geschäftlich zog es die Rap-Legende so in die Privatinsolvenz.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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