Nackt im Netz: Musiker Thomas D kämpft für Fische

Hamburg - Nackt und nur von einem Fischernetz bedeckt, unterstützt Musiker Thomas D (56, "Die Fantastischen Vier") die neue Kampagne der Tierrechtsorganisation "PETA". Die Botschaft: "Fische fühlen wie wir!" Ziel der Kampagne ist es, auf das Leid von Meerestieren aufmerksam zu machen und diese zu schützen.

Thomas D (56) ist für PETA ins Netz gegangen.
Thomas D (56) ist für PETA ins Netz gegangen.  © peta

Während Tiere wie Hunde oder Katzen in vielen Gesellschaften als Familienmitglieder gelten, genießen Meerestiere laut PETA oftmals einen geringeren Stellenwert.

Besonders Fische, Muscheln, Krebse oder Tintenfische werden den Angaben zufolge häufig als "Meeresfrüchte" verallgemeinert und vor allem als Nahrungsmittel wahrgenommen - selbst von einer Großzahl Vegetarier, die kein Fleisch dafür aber Fisch essen würden.

Dabei zeigten wissenschaftliche Studien, dass Fische über komplexe Fähigkeiten verfügen. So konnten Forscherinnen und Forscher nachweisen, dass Fische Schmerz empfinden können – sowohl physisch als auch emotional.

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Eine Studie der britischen Biologin Dr. Lynne Sneddon (2003) zeigte zudem, dass Fische über Schmerzrezeptoren verfügen und auf Verletzungen mit Verhaltensänderungen reagieren.

Auch ihr Sozialverhalten wird zunehmend untersucht: Fische kommunizieren über Laute, Körpersprache und chemische Reize, sie lernen voneinander, erkennen Artgenossen und in manchen Fällen sogar sich selbst.

"Zwischen uns gibt es keinen Unterschied, der Leben weniger Wert macht. Fische haben genau wie wir Gefühle", so Thomas D, der sich seit Jahren für die Rechte von Tieren einsetzt. "Keiner von uns verdient es, mit weniger Respekt behandelt zu werden. Es muss unsere Aufgabe sein, uns von Vorurteilen zu lösen und uns mitfühlend gegenüber allen Lebewesen zu verhalten."

PETA will über die Diskriminierung von Tieren aufklären

Thomas D ist PETA-Unterstützer der ersten Stunde.
Thomas D ist PETA-Unterstützer der ersten Stunde.  © Markus Scholz/dpa

In einer Studie von 2019 erkannten Putzerfische ihr Spiegelbild, ein Hinweis auf ein Selbstbewusstsein, das bislang eher höheren Säugetieren zugeschrieben wurde. Weitere Untersuchungen belegen, dass Fische sich an einzelne Menschen unter Wasser erinnern können.

Die Universität Bonn veröffentlichte zudem eine Studie, in der Seebrassen einfache Rechenaufgaben wie Addition und Subtraktion lösen können.

Mit der Kampagne will PETA nach eigenen Angaben auch auf das Phänomen des "Speziesismus" aufmerksam machen.

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Eine Form der Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit ungleich behandelt werden. Während landlebende Tiere wie Hunde, Schweine oder Kühe in ethischen Debatten häufig eine Rolle spielen, bleiben Meerestiere oft unbeachtet.

Nach Ansicht der Organisation sollten Tiere unabhängig von ihrem äußeren Erscheinungsbild oder Lebensraum als empfindungsfähige Individuen betrachtet werden. Die Gleichsetzung von Fisch und Fleisch in vielen Ernährungsformen – etwa bei pescetarischer Ernährung – wird dabei kritisch hinterfragt.

Titelfoto: peta

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